
Real Madrid reagiert auf Courtois-K.o.
MADRID/LONDON. Nicht David de Gea, nicht Keylor Navas, auch nicht Yassine Bounou: Real Madrid verpflichtet Kepa Arrizabalaga als Reaktion auf den monatelangen Ausfall von Thibaut Courtois. Nachdem sich der Belgier im Training das vordere Kreuzband im linken Knie riss, können die Königlichen nun eine Übergangslösung präsentieren. Vorgestellt wird er am Dienstag auf dem Trainingsgelände – mit anschließender Presserunde (13.30 Uhr).
Der 28 Jahre alte Spanier, 1,86 Meter groß, kommt auf Leihbasis bis zum 30. Juni 2024 vom FC Chelsea – offenbar ohne Kaufoption. Aber angeblich für eine Gebühr von einer Million Euro. Arrizabalaga stand eigentlich bereits vor einem Leih-Wechsel zum FC Bayern München, den sein einstiger „Blues“-Trainer Thomas Tuchel coacht. Als das weiße Ballett aber sein Interesse anmeldete, sagte Arrizabalaga dem deutschen Meister dann doch ab.
Real ist schlicht der größere, prestigeträchtigere Verein, bei dem er jetzt womöglich auch länger zwischen den Pfosten stehen wird, als es an der Isar der Fall gewesen wäre. Dort wird Manuel Neuer in einigen Wochen zurückerwartet.
Kepa Arrizabalaga kommt, um zu spielen
Carlo Ancelotti sprach nach dem Courtois-Schock dessen Ersatz Andriy Lunin das vollste Vertrauen aus und meinte, man würde primär nur auf dem Transfermarkt tätig werden, um den für den Großteil der Saison freien Kaderplatz von Courtois wieder zu besetzen. Das mag nun eher danach klingen, als könnten Lunin und Arrizabalaga in einen Konkurrenzkampf gehen. Dass dem am Ende wirklich auch so ist – unrealistisch. Wahrscheinlicher: Arrizabalaga wurde geholt und ist da, um auch zum Einsatz zu kommen.
Der gebürtige Baske kehrt mit seinem Wechsel zugleich in die spanische Liga zurück. Das Einmaleins des Fußballs erlernte er in Bilbao beim Athletic Club, den er zwischenzeitlich dreimal verließ. Im Januar 2018 stand sogar schon mal ein Transfer zu Real im Raum, realisiert wurde dieser aber nicht. Dafür unerwarteterweise jetzt, fünfeinhalb Jahre später, nachdem er im August 2018 für satte 80 Millionen Euro von Athletic zu Chelsea gegangen war. Nie zuvor und auch nicht danach kostete ein Schlussmann so viel Geld. Ob er diesem nach wie vor vorhandenen Status in Madrid mit seinen Leistungen gerecht wird?
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