
122 Millionen ausgegeben, 117 eingenommen
MADRID. Es ist in so gut wie jedem Sommer dasselbe: Kommt ein Star für eine exorbitant hohe Summe zu Real Madrid, keimt Kritik auf. Kritik an der Transferpolitik der Königlichen, deren Selbstverständnis es mehr oder weniger schon ist, sich vor einer neuen Saison mit mindestens einem „Galáctico“ zu verstärken. Cristiano Ronaldo wurde 2009 für 94 Millionen Euro verpflichtet, Kaká im selben Jahr für 65 Millionen. Letztes Jahr wechselte Gareth Bale für wiederum sagenhafte 91 Millionen Euro zum größten Klub der Welt, kürzlich schloss sich ihm James Rodríguez für 80 Millionen an. Die Folge: Wird heutzutage über Moral im Fußball gesprochen, dann ist der amtierende Champions-League-Sieger oftmals der Auslöser. Lästereien sind mittlerweile an der Tagesordnung – vor allem, wenn nebenbei reklamiert wird, wie groß der Schuldenberg der Madrilenen doch sei.
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Doch bei der ganzen Aufregung gibt es auch eine Kehrseite der Medaille: die Ausgaben. In den vergangenen Wochen und Monaten verpflichtete das weiße Ballett mit jenem James, Toni Kroos (30 Mio.), Keylor Navas (zehn Mio.) und Javier Hernández (zwei Mio.), der gestern anheuerte, vier Stars für insgesamt 122 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen Einnahmen von beträchtlichen 117 Millionen Euro, die man aus den Abgängen von Ángel Di María (75 Mio.; Manchester United), Xabi Alonso (zehn Mio.; Bayern München), Álvaro Morata (20 Mio.; Juventus Turin), Nuri ?ahin (sieben Mio.; Borussia Dortmund), Jesús Fernández (500.000 Euro; UD Levante) und Ezequiel Garay, für dessen Weiterverkauf (von Benfica nach St. Petersburg) es drei Millionen Euro gab, erwirtschaftete. Denis Cheryshev wurde an Villarreal ausgeliehen, genauso wie Carlos Casemiro für 1,5 Millionen an den FC Porto, während der AC Mailand Diego López für lau erhielt und dessen Torhüter-Kollege Tómas Mejías (FC Middlesbrough) ebenfalls ablösefrei ging. 122 zu 117 Millionen – das macht lediglich ein Minus von fünf Millionen Euro.
Ich sehe überhaupt kein Problem. Real Madrid kann sich die Spieler leisten Michel Platini, UEFA-Präsident
Kritiker lassen Kehrseite der Medaille außer Acht
Dementsprechend unangebracht sind die gegenwärtig wieder einmal präsenten Forderungen, die Madrilenen mit Blick auf das von der UEFA verabschiedete Programm des Financial Fairplay für ihre Aktivitäten auf dem Transfermarkt zu sanktionieren. Dies sieht schlicht vor, dass die Ausgaben eines Klub in der Größenordnung nicht dramatisch über den Einnahmen liegen. Rein auf die Zu- und Abgänge blickend: Fünf Millionen sind kein Drama. So wären die Blancos eher ein gutes Beispiel des Financial Fairplay als ein Verein, der in einer fatalen Art und Weise gegen dessen Statuten verstößt…
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