
Schon seit Montag in Belgrad?
BELGRAD. Das wäre ein “No Go”! Laut übereinstimmenden Medienberichten aus Serbien befindet sich Luka Jović seit mehreren Tagen in Belgrad. Wie die Tageszeitung Informer am Mittwoch berichtet, habe der Serbe nur vier Tage, nachdem der erste Corona-Fall bei den Königlichen bekannt und alle Spieler des spanischen Rekordmeisters in häusliche Quarantäne geschickt wurden, Madrid verlassen und sei in seine serbische Heimat geflogen. Dort soll er sich keinerlei Kontrollen unterzogen haben und verbringe die Zeit in der Stadt (inklusive mehrfacher Ausflüge statt “Ersatz-Quarantäne”) mit seiner Freundin Sofija Milošević, welche am 18. März ihren 29. Geburtstag feiert.
„Behörden werden sich damit befassen“
Serbische Medien reagieren mit Unverständnis auf das Verhalten des 22-Jährigen, zumal er laut eigener Aussage im Trainingszentrum in Valdebebas die gleichen Geräte wie der mit dem Coronavirus infizierte Basketballer Trey Tompkins benutzt haben soll.
Der Stürmer wurde außerdem am Abend von der serbischen Premierministerin Ana Brnabić indirekt kritisiert, die über das unverantwortliche Verhalten vieler serbischer Bürger aus dem europäischen Ausland sprach, welche inmitten der Corona-Krise ins Land kommen und die Quarantänepflicht teilweise völlig ignorieren würden. “Wir haben leider eine Vielzahl unserer Bürger aus dem Ausland, die nach Serbien kommen und dabei unverantwortlich handeln, indem sie die getroffenen Maßnahmen der Quarantänepflicht nicht befolgen. Leider deshalb, weil auch ganz viele Menschen, die derzeit nach Serbien kommen, sich vorbildlich verhalten und alle Maßnahmen befolgen. Sie haben außerdem mit Sicherheit alle gesehen, dass auch unsere Fußballer, die Millionenverträge im Ausland haben, in unser Land kommen, sich dabei nicht in Selbst-Isolation befinden und das ist ein Umstand, mit dem sich unsere Behörden befassen werden”, sagte Brnabić im Rahmen einer Pressekonferenz der serbischen Regierung zum aktuellen Stand der Corona-Krise (im Video ab Minute 16:30).
Es bleibt unklar, ob Jović wirklich gegen die ausdrückliche Anweisung des Klubs und Gesundheitsministeriums, mindestens 15 Tage in Haus-Quarantäne in Madrid zu verbringen, eigenmächtig verstoßen hat oder doch eine Sondererlaubnis Real Madrids vorlag. Zu hoch ist das Risiko, er könnte andere anstecken, da erst nach der Selbst-Isolation klar wäre, ob er infiziert ist oder nicht. Auch wenn die Unschuldsvermutung gilt: Jović scheint tatsächlich die Quarantäne gebrochen zu haben. Welche Konsequenzen das wohl haben wird?
Ein redaktioneller Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass die Premierministerin den Spieler namentlich erwähnt habe. Bei einem erneuten Ansehen der Pressekonferenz wurde klar: Das hat sie nicht, und ihn stattdessen nur indirekt erwähnt. REAL TOTAL entschuldigt sich für diesen Fehler!
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