Reportage

Überraschungsteam Valencia ? ein neuer Mitstreiter im Titelkampf?

Die titellose Saison schmerzte im Lager der Madrilenen vor allem aufgrund der leichtfertig verspielten Meisterschaft. Dieses Jahr will man den Liga-Titel unbedingt wieder in die Höhe stemmen und Erzrivale Barcelona vom Thron stoßen. Doch neben den Katalanen und Atlético mauserte sich speziell der FC Valencia zu einem Top-Team, das es in der neuen Saison zu beachten gilt. Die Entwicklung des sechsfachen Meisters zeigt jedenfalls steil nach oben.

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Der FC Valencia ist wieder im Kommen

„Fledermäuse“ rüsten auf

VALENCIA. Mit Atlético Madrid gelang es bereits einem Team, in die lange Jahre vorherrschende Hegemonie Real Madrids und des FC Barcelona in der Primera División vorzustoßen. Nun könnte ein weiteres Team dazukommen: der FC Valencia. Klamm und heimlich hat sich der sechsfache spanische Meister, der gegen Ende der 2000er-Jahre in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten steckte, in den letzten Spielzeiten wieder zu einem Spitzenteam gemausert und könnte in der kommenden Saison den Liga-Größen das Leben weiter schwer machen. So erwiesen sich die „Fledermäuse“ bereits vergangenes Jahr als zweifacher Stolperstein für die Königlichen: in der Hinrunde riss durch ein 1:2 im Mestalla die 22 Spiele andauernde Sieges-Serie der Madrilenen, beim Rückspiel verabschiedete man sich durch ein 2:2 aus dem Titelkampf.

Und Valencia rüstet weiter auf: Mit bislang 102 Millionen Euro (Angaben laut Transfermarkt.de) befindet sich der letztjährige Liga-Vierte auf Platz eins der Liste mit den höchsten Ausgaben des Sommers. Mit Rückkehrer Álvaro Negredo wurde das jüngste Team aus La Liga mit einem ligaerprobten Stürmer mit internationaler Erfahrung verstärkt, in Person von Spaniens U19-Nationalspieler Santi Mina (von Celta Vigo) angelte man sich eines der heiß umkämpften Talente der iberischen Halbinsel. Viel wichtiger aber noch: Stand jetzt bleibt die Mannschaft in ihrer grundlegenden Besetzung beisammen. Bislang ist kein nennenswerter Abgang zu verzeichnen, mit Linksverteidiger José Luis Gayá verlängerte sogar ein heftig umworbener Leistungsträger bis 2020.

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Nur 32 Gegentreffer musste das Team von Trainer Nuno Espírito Santo in der vergangenen Spielzeit hinnehmen und stellte somit die zweitbeste Abwehr der Liga hinter Barcelona (21). Das Innenverteidiger-Duo Nicolas Otamendi und Shkodran Mustafi mauserte sich zu einem der besten der Spielklasse. Beim deutschen Nationalspieler sollen Real und Barça bereits angefragt haben. Im Mittelfeld wusste Dani Parejo mit insgesamt 19 Torbeteiligungen zu gefallen (elf Tore, acht Vorlagen), im Sturm konnte sich Spanien Nachwuchshoffnung Paco Alcácer ebenfalls elfmal in die Torschützenliste eintragen und bereitete zudem fünf weitere Treffer vor. Zudem waren die Valencianos der einzige Tabellenführer der vergangenen Saison, der nicht den Namen Real Madrid oder FC Barcelona trug (fünfter Spieltag).

„Valencia kann sich Real und Barça annähern“

Mit dem UEFA-Cup-Sieger von 2004 ist also offenbar wieder zu rechnen. Juan Bernat, der bis 2014 selbst im Mestalla auflief und mittlerweile bei Bayern München unter Vertrag steht, glaubt jedenfalls, dass seine ehemaligen Kollegen dem Spitzenduo gehörig auf die Pelle rücken könnten. „Dieses Jahr kann sich Valencia noch ein bisschen mehr an Real und Barça annähern. Auch wenn es fast unmöglich ist, mit ihnen zu konkurrieren“, so der Linksverteidiger gegenüber der Nachrichtenagentur EFE zuversichtlich.

In Person von Mustafi ist auch ein aktuelles Team-Mitglied vom eingeschlagenen Weg überzeugt. Die Perspektive stimme und die letzte Saison habe gezeigt, dass man mit den Spitzenteams mehr als mithalten könne: „Das Projekt hat mich von Anfang an fasziniert, sonst wäre ich nicht hierher gewechselt. Diese Idee, die dahintersteckt, mit jungen Spielern etwas aufzubauen. Wir haben letzte Saison gegen alle Großen außer Barcelona vier Punkte geholt. Ich glaube, dass sich dieses Projekt mit Valencia auf jeden Fall bezahlt machen wird.“ Spätestens aufgrund der Ergebnisse in der abgelaufenen Spielzeit sollte man an der Concha Espina tatsächlich darauf achten, dieses wiedererstarkte Valencia nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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