
Die Ausgangslage
- Was heißt eigentlich „die Fünfzehnte“ auf Spanisch? „La Decimoquinta“ ist das, was sich Madridistas merken sollten – denn das ist das große Ziel! Nach dem sensationellen Erreichen des 14. Europapokals wird bei Real Madrid längst weiter gedacht: die „Road to Istanbul“ soll im dritten Anlauf nicht nur in die türkische Metropole, sondern auch zum 15. Europapokal führen. Bis zum Finale am 10. Juni 2023 ist es jedoch ein weiter Weg, der für die Blancos am Dienstag in Glasgow beginnt (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV). Zu Gast beim schottischen Meister waren die Spanier erst einmal, aber an die 0:2-Niederlage im Jahr 1980 dürften sich nur noch die wenigsten erinnern, zumal im Bernabéu durch ein 3:0 die Viertelfinalrunde gedreht wurde. Jetzt treffen die beiden Traditionsvereine zum erst dritten Mal in einem Pflichtspiel aufeinander.
- 101 Tage nach dem Finale in Paris treten die Blancos im Celtic Park zu Glasgow an. Der steht aktuell für Spektakel, und das nicht nur, weil die Hausherren zuletzt Meisterschaft und League Cup gewonnen haben. Die Schotten haben nicht nur alle ihre drei Heimspiele, sondern auch ihre drei Auswärtsspiele in 2021/22 gewonnen, und das teils deutlich: 29:2 Tore aus sechs Siegen (Real steht bei 13:4 aus fünf) stehen für einen perfekten Saisonstart von Ange Postecoglous Team. Der ist seit über einem Jahr in Glasgow und nachdem vergangene Saison im Europa-League-Halbfinale gegen die Rangers Schluss war, wurde der Stadtrivale zuletzt in der CL-Generalprobe mit 4:0 geschlagen. Das Team um Englands Ex-Nationaltorhüter Joe Hart sowie Benfica-Neuzugang Jota könnte kaum besser drauf sein und freut sich auf das Aufeinandertreffen mit dem Rekordsieger der Königsklasse – und das gleich im CL-Comeback der Schotten, die zuletzt 2017/18 in der Königsklasse vertreten waren. Damals hatte Real erst zwölf Europapokale…
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Carlo Ancelotti hat weiter die Qual der Wahl – und zuletzt ein gutes Gleichgewicht aus weder zu wenig, noch zu vielen Rotationen gefunden. Während nur die Ergänzungsspieler Álvaro Odriozola und Jesús Vallejo nicht mit nach Glasgow gereist sind, dürften Toni Kroos und Federico Valverde nach ihren Bankplätzen gegen Betis (2:1) wieder in die Startelf rutschen. Nachdem Aurélien Tchouaméni dürfte dank zuletzt zwei „MOTM“-Auszeichnungen gesetzt sein, so könnte Luka Modric – der Kroate wird am Freitag 37 – eine Pause bekommen, für Valverde könnten Eduardo Camavinga oder Rodrygo Goes wieder raus gehen. Und auch in der Viererkette ist nicht auszuschließen, dass es zumindest eine Änderung geben wird, beispielsweise Dani Carvajal für Lucas Vázquez oder Antonio Rüdiger, den Ancelotti schon öfter als Außenverteidiger getestet hatte.
- Verletzt: Álvaro Odriozola, Jesús Vallejo (beide angeschlagen)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer): „Celtic hat wie wir eine gute Dynamik, es ist ein Team, das mit viel Intensität spielt. (…) Ich denke, nicht, dass Celtic seinen Stil und seine Einstellung gegen uns ändern wird. Sie werden offensiven Fußball spielen, das ist völlig normal bei ihnen. Wir haben keine Angst defensiv zu spielen, denn wir verteidigen sehr gut, auch in der Vergangenheit.“
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Ange Postecoglou (Cheftrainer): „Wir sind stolz hier zu sein, das ist, wo wir sein wollen, als Belohnung für die fantastische letzte Saison. Die Herausforderung ist es jetzt, uns gegen die absoluten Besten zu messen. Der Schlüssel für uns wird sein, wir zu bleiben, unseren Fußball zu spielen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Erst trafen George McCluskey und Johnny Doyle, dann waren im Rückspiel Carlos Santillana, Uli Stielike und Klub-Ikone Juanito zur Stelle. Mehr Geschichten als diese aus dem (gedrehten) Viertelfinale im März 1980 (erst 0:2, dann 3:0) bot dieses Duell noch nicht, sodass es in der Gruppenphase 2022 erst zum dritten und vierten Pflichtspiel-Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine kommen wird.
- AUFTAKTSERIE: Vor zwei Jahren endete eine Serie! Acht Jahre lang hatten die Blancos immer den Auftakt in die Gruppenphase gewonnen, dann sollte es 2019 nach Paris gehen. Nach der 0:3-Niederlage sollte es auch 2020 nicht besser werden, als Shakhtar die Blancos mit 2:3 schlug. Immerhin: Vor einem Jahr wurde der 1. CL-Spieltag in Mailand mit 1:0 gewonnen, sodass nun wieder eine neue Serie fortgeführt werden dürfte – trotzdem ist das Stolper-Risiko hoch, so waren auch 2021 im San Siro ordentlich Geduld vonnöten.
- MODR100: Luka Modrić steht vor seinem 100. Champions-League-Spiel! Das schafften vorher erst sieben andere Blancos, wobei Cristiano Ronaldo (101) und Marcelo (102) bald vom Kroaten, der am Freitag 37 wird, überholt werden dürften. Bis zu Iker Casillas (150) und Raúl González (130) könnte es aber höchstens noch Karim Benzema (123) schaffen.
- ANCELOTTIS ERFAHRUNG: Erfahrung mit Celtic, geschweigedenn dem Celtic Park haben die wenigsten Blancos. Aber Carlo Ancelotti weiß, wie schwierig es auf schottischem Boden sein kann, denn zu Gast bei Celtic hat er mit Milan in drei Anläufen nie gewonnen (0:0 2004, 0:0 2007, 1:2 2007), auch wenn es Zuhause in Mailand immer Siege für den Italiener gab (3:1, 1:0, 1:0). Gewinnt der Italiener erstmals in Glasgow, wäre er zudem endgültig auf Platz drei von Real Madrids erfolgreichsten Trainern.
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