Abgänge

Die Abgänge der Saison 2014/15

Xabier Alonso Olano
Plötzlicher Abschied Richtung München schockt Madridismo

Unverhofft kommt oft. Womit die Anhänger Real Madrids in dieser Transferperiode mal so gar rechneten, war das, was sich kurz vor dem Ende der Wechselfrist bei Xabi Alonso abspielte. Am Nachmittag des 27. August teilte der Spanier mit, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. Nur wenige Stunden später machten wilde Gerüchte um einen Abgang des Mittelfeldstrategen zum FC Bayern München die Runde. Was zu diesem Zeitpunkt so ziemlich jeder wohl als schlechten Scherz bezeichnete, war am Morgen danach die aus der Sicht des Madridismo bittere Realität: Alonso zum Medizincheck in München. Wiederum 24 Stunden später vermeldeten Real und Bayern, Einigung erzielt zu haben. Zehn Millionen Euro Ablöse, Zwei-Jahres-Vertrag. Alonso, der fünf Jahre im Bernabéu spielte, begründete die vermutlich letzte Veränderung in seiner Karriere damit, dass ihm nach dem Gewinn der Champions League die Motivation für weitere Monate und Jahre in Madrid fehlte – und das, nachdem er doch erst im Januar 2014 seinen zum 30. Juni desselben Jahres ausgelaufenen Vertrag bis 2016 verlängerte. Kurios: Nicht einmal 48 Stunden vor dem Wechsel nach Deutschland posierte Alonso noch gemeinsam mit Gareth Bale, Iker Casillas, Marcelo und James Rodríguez im Bernabéu im neuen, schwarzen Champions-League-Trikot und sagte dabei, zu hoffen, dass es der Mannschaft zu ähnlichen Erfolgen in Europa führt wie 2013/14. Wie schnell sich die Welt doch ändern kann…

Ángel Fabián Di María Hernández
Nach vier Jahren zu Manchester United – ein zweiter Fall Özil

Dass „el Fideo“ Real Madrid nach vier Spielzeiten verließ, löste bei den Fans großes Bedauern aus. Ein so großes, wie es das schon lange nicht mehr gegeben hatte. Di María gab stets alles, er war ein echter Kämpfer, der sich nie zu schade war, Drecksarbeit zu verrichten. Der Argentinier selbst erklärte nach seinem 75-Millionen-Euro-Wechsel zu Manchester United, dass er gar nicht habe gehen wollen und ließ zwischen den Zeilen verlauten, dass er mehr oder weniger dazu eingeladen wurde. In einem offenen Abschiedsbrief beklagte er, keine Wertschätzung von der Führungsetage um Florentino Pérez herum erhalten zu haben. Er entsprach nicht dem Gusto des Präsidenten, der dazu auch nicht präsent gewesen sei, als er verpflichtet wurde und seinen Vertrag verlängert habe. Nicht wenige sind davon überzeugt, dass Di María den Verein verlassen musste, da er schlicht schlecht vermarktet werden konnte. Ganz anders als 80-Millionen-Euro-Neuzugang und neuer Besitzer der Nummer 10, James Rodríguez, der bei der WM überragte. Pérez und Carlo Ancelotti wiederum stellten klar, dass man dem Spieler einen neuen Vertrag angeboten habe, er es jedoch ablehnte und zu viel Gehalt forderte. Ein Fall, wie es ihn das letzte Mal erst im Sommer 2013 gab, als Mesut Özil für 50 Millionen Euro zum FC Arsenal transferiert wurde, dessen Vater im Nachhinein regelrecht gegen Pérez wütete und meinte: „Er ist kein Ehrenmann.“ Bei den „Red Devils“ unterzeichnete Di María einen Kontrakt bis 2019, der ihm jährlich acht Millionen Euro einbringt.

Álvaro Borja Morata Martín
Sturmtalent hofft in Turin auf mehr Einsätze

Ein waschechter Madrilene geht von Bord! Nachdem der Nachwuchs-Stürmer erst zur Saison 2012/13 den Sprung aus Reals zweiter Mannschaft in den Profikader schaffte, zog es ihn nun Richtung Italien. Gegen Karim Benzema sah der 21-jährige spanische U-Nationalspieler kein Land und musste sich mit der Rolle des Reservisten zufrieden geben. In dieser wichtigen Karrierephase wollte er sich jedoch nicht im zweiten Glied aufhalten und beschloss – ähnlich wie vor ihm schon andere Canteranos – zuerst bei einem anderen Verein Praxis zu sammeln, bevor es womöglich wieder zurück ins Bernabéu geht. So ist nun auch der Transfer vom 1,90-Meter-Mann zu Juventus Turin zu verstehen. Der Spanier unterschrieb beim italienischen Meister einen Vertrag bis zum 30.06.2019 und spülte dabei rund 20 Millionen in die Kassen. Die Königlichen haben sich jedoch eine Rückkaufoption gesichert, so könne man das Eigengewächs je nach der zweiten und dritten Saison für maximal 30 Millionen Euro zurück in die spanische Hauptstadt holen. Die genaue Höhe der Summe sei davon abhängig, auf wie viele Einsätze der Torjäger im jeweils zurückliegenden Spieljahr kam.

Nuri Kaz?m ?ahin
Intermezzo Real Madrid beendet: Rückkehr nach Dortmund

Eigentlich hätte es eine erfolgreiche Liaison zwischen Nuri ?ahin und Real Madrid werden können. Eigentlich. Der Deutsch-Türke besaß alle Eigenschaften, die das königliche Mittelfeld hätten bereichern können, doch der heute 25-Jährige stolperte von einer Verletzung in die nächste. Im Sommer 2011 für zehn Millionen Euro gekommen, brachte er es auf gerade einmal zehn Einsätze, bevor er nach Liverpool ausgeliehen wurde und schließlich zur Winterpause der Saison 2012/13 auf Leihbasis schon wieder nach Dortmund zurückkehrte. In seiner Heimat angekommen, erholte er sich wieder und das angeknackste Selbstvertrauen erstarkte. Die Dortmunder Borussia sicherte sich eine Kaufoption in Höhe von sieben Millionen Euro, die sie Mitte April zog.

Carlos Henrique Casemiro
Spielpraxis in Portugal als nächster Karriere-Schritt

Mit einer verrückten Aktion manövrierte sich Casemiro nach Valdebebas, nachdem er aus der ersten Mannschaft São Paulos in die Zweite Real Madrids wechselte. Doch dieser vermeintliche Rückschritt war Gold wert, konnte sich der Brasilianer doch so Tag für Tag den Trainern der Königlichen präsentieren. Nicht von ungefähr fiel José Mourinho das Talent des robusten defensiven Mittelfeldspielers auf, woraufhin er ihn kurzerhand zu den Profis holte. Nach einer überzeugenden Vorbereitung zur Saison 2013/14 schien der Stern des 22-Jährigen unter Carlo Ancelotti aufzugehen, doch das Spielzeit verlief ganz anders als erhofft. Wettbewerbsübergreifend gingen lediglich 25 Einsätze auf sein Konto. Mit der großen Konkurrenz um Luka Modric, Sami Khedira und Toni Kroos im Rücken, zog es den 1,84 Meter großen Abräumer nun auf Leihbasis nach Portugal, genauer zum FC Porto. Die Portugiesen zahlten 1,5 Millionen Euro als Leihgebühr und dürfen sich die nächste Saison am Mittelfeldspieler freuen. Eine Kaufoption wurde dazu vereinbart. Aber: Zieht Porto diese, besitzt Real wiederum ein Rückkaufrecht.

Jesús Fernández Collado
Keine Perspektive mehr in Madrid

Nach Morata verließ mit Jesús der zweite Canterano den Verein. Der 1,90 Meter große Torwart wird für die kommenden zwei Jahre beim UD Levante seinem Job nachgehen. Der Wechsel von Levantes-Torwart Keylor Navas zu den Blancos brachte den letzten Impuls, dass der mittlerweile 26-Jährige eine Neuorientierung wünschte – und die Gelegenheit in der Liga BBVA kam mehr als gelegen. Für rund 500.000 Euro verabschiedete sich der gebürtige Madrilene von seiner Heimat.

Denis Cheryshev
Nach Sevilla geht es nun nach Villarreal

Das 23-jährige Eigengewächs, das bereits zur Saison 2013/14 an den FC Sevilla verliehen war, jedoch aufgrund von zahlreichen Verletzungen zu lediglich fünf Einsätzen kam, wird nun bis zum 30.Juni 2015 an den Liga-Rivalen FC Villarreal verliehen.