Abgänge

Die Abgänge der Saison 2012/13

Hamit Altintop
Der Chancenlose trifft die für alle Seiten beste Entscheidung

Schon bei seiner Verpflichtung im Mai 2011 waren sich die Fans sicher: Hamit Altintop wird sich unter diesem Starensamble keine Hoffnungen auf einen Stammplatz machen dürfen. Ohnehin rieb sich so mancher Madridista erst einmal die Augen, als der Transfer perfekt war. Altintop, Real Madrid? Galten zu früheren Zeiten noch Superstars wie Steven Gerrard, Franceso Totti oder Wayne Rooney zu den potentiellen Transfers, so sollte es 2011 Bayern Münchens Reservist Altintop sein, der den Kader der Königlichen verstärkt. Die Vermutung der Anhänger bestätigte sich: Altintop kam nie über die Rolle des Reservisten heraus – teilweise schaffte er es nicht mal in den 18-köpfigen Kader. Doch der türkische Nationalspieler blieb ruhig, murrte nicht und tat das, was ein Musterprofi in solchen Situationen tut: Weiterhin an seine Chancen glauben und im Training alles geben. Unterm Strich blieb er aber einer Antwort auf seine Verpflichtung schuldig, kam der Mittelfeldspieler, der auch auf der rechten Außenverteidigerposition spielen kann, doch nur zu fünf Liga-Einsätzen, was ihm zu wenig war. Die Konsequenz: Nach nur einer Saison verabschiedete er sich wieder aus der spanischen Hauptstadt. Altintop, der noch bis zum 30. Juni 2015 an die Blancos gebunden war, ging in seine Heimat zu Galatasaray Istanbul, bei denen er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016 unterschrieb.

Nuri Kaz?m ?ahin
In Madrid vorerst ohne Perspektive, Neuanfang in Liverpool

Als Nuri ?ahin zur Saison 2011/12 zu Real Madrid stieß, hatte er einiges vor. Von der großen Karriere beim berühmtesten Klub der Welt träumte er und arbeitete hart. Doch die Wirklichkeit sah aufgrund hartnäckiger Knieverletzungen trist aus und so schaffte er es nie so wirklich, sich für die Stammplätze zu empfehlen. Nach Einsätzen in einer die Saison, die man an zwei Händen abzählen kann, und den Worten José Mourinhos, er solle den Verein besser verlassen und es woanders versuchen, reagierte ?ahin und kehrte Real Madrid den Rücken – vorerst aber nur für ein Jahr, da „the Special One“ ihn scheinbar noch nicht komplett abgeschrieben hat. Den türkischen Mittelfeldspieler zog es Ende August für eine Spielzeit zum englischen Top-Klub FC Liverpool.

Lassana Diarra
Der Kämpfer gibt den Kampf auf

Bereits beim Wechsel von Lassana Diarra im Januar 2009 nach Spanien war den Madrilenen klar, dass sie sich mit dem Franzosen weder einen Zauberfuß noch jemanden, der das Spiel lenkt, geangelt haben. Doch dafür war der Diarra-Einkauf auch gar nicht vorgesehen. Der defensive Mittelfeldspieler rackert, ackert, beißt und kämpft – und das stets im Sinne der Mannschaft, weshalb ihn die Trainer auch im Abwehrverbund aufstellten und Lass, wie er bei Real Madrid genannt wurde, seine Sache stets mit Bravour meisterte. Das Problem: Zwar war er in seiner Zeit bei den Königlichen stets ein wertvoller Akteur, doch seinen Platz im zentralen Mittelfeld konnte der kleine Franzose so richtig nie behaupten. Irgendwann, als mit Xabi Alonso, Sami Khedira und Luka Modric nach und nach Hochkaräter verpflichtet wurden, gab der Kämpfer den Kampf auf und entschied sich im August 2012, eine neue Herausforderung anzunehmen, die da hieß: Anzhi Makhachkala, der neureiche Klub aus Russland.

Esteban Félix Granero Molina
Ein Eigengewächs verlässt den Klub

José Mourinho hätte ihn gerne behalten, doch er ging – Esteban Granero, der aus Real Madrids Jugend stammt, reagierte im August 2012 auf seine Reservistenrolle bei den Königlichen und wechselte den Verein. Von der Heimat Madrid ging es nach England, wie er selbst erklärt, war es schon immer sein Ziel, dort zu spielen. Für rund acht Millionen Euro schloss sich Granero nach 14 Jahren Real Madrid den Queens Park Rangers an. Ob der 25-Jährige eines Tages zu den Blancos zurückkehrt?

Fernando Rubén Gago
Endgültig weg aus Madrid

In der Spielzeit 2011/12 war Fernando Gago von den Königlichen an den AS Rom ausgeliehen. Dort hatte der Argentinier auch vor, zu bleiben, allerdings funkte ihm ein Trainerwechsel bei den Römern dazwischen, der Gago nicht um jeden Preis haben wollte. So lag seine Zukunft also doch nicht in der italienischen Serie A, zum Trainingsauftakt im Juli 2012 musste Gago also zu Real Madrid zurückkehren. Zu dem Klub, bei dem ihm von 2007 bis 2011 eher das Pech als das Glück verfolgte. Verletzung um Verletzung jagte den Mittelfeldspieler, weshalb eben auch der Wechsel nach Rom zustande kam. Und zu dem Klub, bei dem aufgrund der großen Konkurrenz unter Mourinho langfristig sicher auch keine Chance haben würde. Der logische Schritt: Wenn schon nicht Rom oder Madrid, dann eben Valencia. Der Liga-Konkurrent sicherte sich für geschätzte 6,5 Millionen Euro die Dienste des Strategen.

Sergio Canales Madrazo
Valencia bindet den Pechvogel

Zur Saison 2011/12 heuerte Sergio Canales leihweise beim FC Valencia an – und riss sich nach wenigen Spielen das Kreuzband! Er fiel ein halbes Jahr lang aus, fand erst zum Saisonende wieder den Anschluss zum Team. Ursprünglich hatte Real Madrid geplant, dass der Youngster nach einem Jahr bei den Fledermäusen mit viel Spielpraxis zurückkehrt, doch aufgrund des herben Rückschlags verlängerte man den Leihvertrag in beidseitigem Einvernehmen um ein weiteres Jahr. Doch dann der Schock: Erneuter Kreuzbandriss! Und zu allem Übel gerade mal mickrige drei Wochen, nachdem er sich vom ersten wieder vollständig erholt hatte! Valencia aber hält an Canales fest und glaubt weiterhin an sein Talent, so kauften sie den Spanier kurzerhand einfach mal für etwa 2,5 Millionen Euro. Real Madrid sicherte sich eine Rückkaufoption, welche bis zum Sommer 2014 Gültigkeit hat. So könnten die Merengues Canales im nächsten Jahr für 12,5 und ein Jahr darauf für 15 Mio. Euro zurückholen.