Zugänge

Die Zugänge der Saison 2011/12

Nuri Sahin
Der Shooting-Star des deutschen Meisters kommt nach Madrid

In der vergangenen Saison überraschte eine Mannschaft in Deutschland jeden – Borussia Dortmund. Die ‘jungen Wilden’, angeführt von Trainer Jürgen Klopp, begeisterten von Anfang bis Ende der Saison mit kreativem und gleichzeitig erfolgreichem Fußball, dem nicht mal der FC Bayern gewachsen war. Der Leistungsträger und Antreiber im Team schlechthin war dabei der Deutsch-Türke Nuri Sahin. Zwar musste er einen Großteil der Rückrunde aufgrund einer schweren Knieverletzung aussetzen, doch wurde er trotzdem zum besten Spieler der Bundesliga-Saison gewählt. Als kreativer Part in der Doppelsechs spielend, war er der Offensivmotor im Spiel der Borussen und initiierte beinahe jeden Angriff der Schwarz-Gelben. Der Mittelfeldmann mit der Nummer ‘8’ auf dem Rücken scheint ganz klar seine Stärken im Spiel nach vorne zu haben, doch wollte ihn José Mourinho auch wegen seiner Flexibilität. Sein Blick für den Nebenmann und seine Spielintelligenz, dazu die gefährlichen Standards mit dem linken Fuß getreten, lassen ihn zu einer echten Option im königlichen Mittelfeld avancieren. Der Ex-Dortmunder unterschrieb einen Fünfjahresvertrag bis 2016 und wird dabei rund 2,5 Millionen Euro pro Saison verdienen. Dazu erhielt Sahin die Rückennummer 5, die wenige Jahre vor ihm kein geringerer als der ehemalige Weltklassespieler Zinédine Zidane trug.

Hamit Altintop
Von der Bayern-Ersatzbank zum größten Verein der Welt

Es war der wohl umstrittenste Transfer in diesem Sommer bei Real Madrid. Viele Fragezeichen – bei den Fans und Experten gleichermaßen – gingen mit der Verpflichtung Hamit Altintops einher. Dem gebürtigen Deutschen mit türkischen Wurzeln blieb beim deutschen Rekordmeister aus München in der abgelaufenen Saison die Reservistenrolle. Nur selten durfte Altintop überhaupt einmal zeigen, wozu er fußballerisch in der Lage ist. Lediglich wenn die Stars im Mittelfeld bei den Bayern einmal ausfielen, schlug die Stunde des Hamit Altintop. Doch wieso wird gerade Real Madrid auf den Ersatzspieler aufmerksam? José Mourinho wollte ihn unbedingt im Team, doch war in diesem Fall nicht nur seine überragende Schusstechnik das schlagende Argument. Viel mehr die extreme Vielseitigkeit, mit der Hamit Altintop zu den ‘Blancos’ kommt, überzeugte den Portugiesen. Sowohl als Außenverteidiger, als auch im Mittelfeld ist er variabel einsetzbar. Zudem musste man für die Dienste des 28-Jährigen keine Ablöse bezahlen, so band man ihn für vier Jahre – Vertrag bis 2015!

José María Callejón
Ein Ex-Canterano kehrt zurück nach Madrid

Dass, was mit Callejón in diesem Sommer geschah, ist für einen Ex-Canterano von Real Madrid keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Der junge Stürmer durchlief sämtliche Jugendabteilungen bei den Hauptstädtern und wurde abschließend sogar in die zweite Mannschaft übernommen. Den überaus schweren Sprung zu den Profis schaffte Callejón aber nicht, weshalb er zu Espanyol Barcelona ging, um Spielpraxis in der ersten Liga zu sammeln. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war dies eine weise Entscheidung, überzeugte er mit seiner Entwicklung in der letzten Saison, in der er 37 Partien absolvierte und dabei 6 Mal traf. Im Vertrag des 24-Jährigen fixierte man damals eine Rückkaufoption, die in diesem Sommer verfallen wäre, so entschieden die Verantwortlichen die fünf Millionen auf den Tisch zu legen. Man kann nun gespannt sein, ob sich der gelernte Außenstürmer in der stark besetzten Offensive um Ronaldo, Higuaín und Co. durchsetzten kann. Sein Vertrag läuft fünf Jahre, bis 2016.

Raphaël Varane
Zidanes ‘Doktorarbeit’ könnte Madrid den neuen Hierro bescheren

Ein 18-Jähriger Innenverteidiger vom RC Lens für 10 Millionen Euro – für einige Experten zunächst ein Grund mit dem Kopf zu schütteln. Man hatten in den eigenen Reihen bereits vier zentrale Verteidiger, die sich ohnehin um die Stammplätze streiten. Nun ersetzt der junge Franzose den nach Lissabon abgewanderten Garay und wird vor allem langfristig seinen Platz in der ‘königlichen’ Abwehr bekommen. Wirft man einen Blick auf das Alter der beiden Routiniers Pepe und Carvalho, scheint es plausibel, warum man auf den Tipp von Zinédine Zidane gehört hat und dessen Landsmann in die spanische Hauptstadt lotste. Für den Lens-Präsidenten war es eine Selbstverständlichkeit, bei einem Angebot aus Madrid sein OK zu geben, da sein Verein trotz des jungen Juwels in der Innenverteidigung den Klassenerhalt nicht schaffte. Varane wird zwar in der kommenden Saison sicher noch kein Stammspieler, doch erhofft man sich viel von jungen Franzosen. Erinnerungen an Fernando Hierro werden in diesen Zusammenhang bei allen Madridistas wach, zumal auch er über eine unglaubliche Ruhe am Ball, ein überragendes Stellungsspiel und Stärken im Luftkampf verfügt. Sein Vertrag läuft bis zum 30.06.2017.

Fábio Alexandre da Silva Coentrão
Der erste Transferhammer: 30 Millionen für Mourinhos Wunschspieler

Es war in diesem Sommer das wohl größte Transfertheater, das zwischen Benfica Lissabon und Real Madrid veranstaltet wurde. Coentrão wollte unbedingt zu den ‘Blancos’, Benfica den Portugiesen aber nicht ziehen lassen. Schlussendlich konnte sich der Spieler durchsetzten, nachdem er die Reise zum Trainingslager in die Schweiz verweigerte und stattdessen mit seinem Berater nach Madrid reiste, um den Deal abzuschließen. Peréz und Co. setzten also wie gewohnt ihren Willen durch und verpflichteten den Außenverteidiger. Lediglich die Ablösesumme, die man letztlich auf den Tisch legte, stieß einigen Fans und Experten bitter auf. 30 Millionen Euro und keinen Cent weniger – so viel verlangte Benfica für den 23-Jährigen und lies sich dabei nichtmal auf eine Einbindung von Garay überreden, der wenig später nach Portugal kam. Eine stolze Summe also, die man für Coentrão bezahlte, jedoch wollte Mourinho seinen Landsmann unbedingt in den eigenen Reihen haben. Ob als Back-Up für Marcelo oder wie bereits angetestet als Mittelfeldspieler. Der Mann, der erst vor wenigen Jahren zum Defensivmann umgeschult wurde, ist vielseitig und wird mit Sicherheit eine große Zukunft an der Concha Espina haben. Er unterschrieb bis zum 30.06.2017.