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Verhalten und Kosten: Ex-Real-Boss Calderón zweifelt an Pogba

Paul Pogba spricht öffentlich von einem Wechsel. Real Madrids Ex-Präsident Ramón Calderón interpretiert daraus, dass Manchester Uniteds Mittelfeld-Star ein Angebot vorliegt. Einer Unterschrift bei den Königlichen steht er skeptisch gegenüber.

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Manchester United's French midfielder Paul Pogba reacts after being fouled during the English Premier League football match between Manchester United and Chelsea at Old Trafford in Manchester, north west England, on April 28, 2019. (Photo by Paul ELLIS / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE. No use with unauthorized audio, video, data, fixture lists, club/league logos or 'live' services. Online in-match use limited to 120 images. An additional 40 images may be used in extra time. No video emulation. Social media in-match use limited to 120 images. An additional 40 images may be used in extra time. No use in betting publications, games or single club/league/player publications. / (Photo credit should read PAUL ELLIS/AFP/Getty Images)
Für Real? Pogba möchte Manchester verlassen – Foto: Paul Ellis/AFP/Getty Images

„Pogba führt Kämpfe gegen Trainer und Mitspieler“

MADRID. Und dann noch Paul Pogba, bitte. Zinédine Zidane soll Präsident Florentino Pérez und Generaldirektor José Ángel Sánchez damit beauftragt haben, nach Eden Hazard, Luka Jović, Ferland Mendy, Éder Militão und Rodrygo Goes auch den Weltmeister nach Madrid zu lotsen. Anders als die bisherigen fünf Einkäufe wäre er eine Verstärkung für das Mittelfeld.

Wäre nach wie vor Ramón Calderón und nicht Pérez das Oberhaupt der Königlichen, wäre die Wahrscheinlichkeit auf eine Pogba-Verpflichtung wohl geringer einzuschätzen. Der 68-jährige Spanier, von 2006 bis 2009 an Reals Spitze, zweifelt nämlich an dem Profi von Manchester United. „Ich denke, es ist riskant. Es ist gefährlich, weil er bewiesen hat, dass sein Verhalten für einen Klub wie Real Madrid in bestimmten Momenten nicht das beste ist. Er will oft der Protagonist sein, führt Kämpfe gegen seine Trainer oder manchmal gegen Mitspieler“, sagte Calderón der englischen Boulevardzeitung THE SUN.

111 Gründe, Real Madrid zu lieben

Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass der 26 Jahre alte Franzose im Falle eines Wechsels bei Real ein anderes Benehmen an den Tag legt. Calderón: „Spieler können sich verändern, wenn die Atmosphäre eine andere ist und sie die richtigen Mitspieler und den richtigen Trainer finden. In diesem Fall scheint es so, dass Zidane scharf auf ihn ist. Das könnte seinen Charakter verändern.“

Calderón über Pogba-Interview: „Dann hat er ein Angebot“

Dass Pogba kein Geheimnis daraus macht, eine neue Herausforderung in seiner Karriere annehmen zu wollen, schließt Calderón darauf zurück, dass sich hinter den Kulissen bereits etwas getan hat: „Wenn ein Spieler so etwas öffentlich sagt, dann liegt ihm nach meiner Erfahrung ein Angebot vor, das ihm gefällt. Mit Gehalt, Bonuszahlungen und allem.“

Nach der Europameisterschaft 2016 war der Rechtsfuß für die damalige Rekordsumme von 105 Millionen Euro von Juventus Turin zurück in das Old Trafford gewechselt. Aktuell steht Gerüchten zufolge neben einem Real-Engagement auch ein Comeback im Trikot der „Alten Dame“ im Raum. Real ist mit seinem Interesse also nicht allein.

Noch keine Abgänge bei Real: „Ein Problem“

Ein guter Umstand für die „Red Devils“, die den Preis damit bei beiden Vereinen in die Höhe treiben können – sofern sie denn überhaupt bereit sind, Pogba abzugeben. „Ich bin mir sicher, dass Manchester United ihn nicht für eine geringe Ablöse gehen lässt“, so Calderón: „Wir sprechen von einem mehr als 170 Millionen Euro teuren Transfer, was eine Menge Geld ist. Ich weiß nicht, ob Madrid das zahlt, weil der Umbau des Stadions viel kosten wird und schon 300 Millionen Euro für Verpflichtungen ausgegeben wurden.“

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Angesichts dieser Ausgaben macht der Ex-Präsident deutlich, dass vor einem möglichen Pogba-Deal jetzt erst einmal vorhandene Akteure zu Geld gemacht werden müssen: „Dass noch kein Spieler verkauft wurde, ist ein Problem. Es müssen fünf oder sechs gehen, aber niemand akzeptiert einen Abgang. Jeder sagt, er sei in Madrid glücklich.“ Eine Haltung, die Calderón nachvollziehen kann. Dem prestigeträchtigsten Klub des Weltfußballs den Rücken zu kehren, sei situationsunabhängig für jeden Spieler „sehr schwer“.

Auf der Abschussliste stehen nahezu sicher Gareth Bale, James Rodríguez, Keylor Navas, Daniel Ceballos, Marcos Llorente, Theo Hernández, Borja Mayoral und Raúl de Tomás.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Pogba ist ein außergewöhnlicher Spieler und kantige Persönlichkeit. Mit dem richtigen Trainer wird Pogba seine Leaderqualitäten weiter entwickeln, die er zweifelsohne jetzt schon hat.. ZZ ist die anerkannte Persönlichkeit, von der Pogba sich führen lässt. Analog wie Ronaldo bei Fergusen, Ancelotti oder Zidane.
 
Warum kann der nicht einfach mal seinen Schnabel halten? Was haben die Verpflichtungen mit dem Stadiumumbau zu tun? NICHTS! Das eine ist eine Finanzierung, und das andere sind Invetitionen! Aber das wird Calderon in seinem Leben nicht mehr kapieren! Hätte Perez damals nicht die Führung des Vereins übernommen.... Calderon hätte mit seiner Politik den Verein fast in den Ruin getrieben!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Finde die Aussage nicht so abwegig. Egal ob Stadion oder Transfers, in beiden Fällen muss das Geld erstmal irgendwo herkommen. Da spielt es auch keine Rolle, ob es als Investition oder Finanzierung deklariert wird.

In den vergangenen Jahren sollten ordentliche Rücklagen für Transfers gebildet worden sein. Ob wir hier aber von 300 Millionen, bzw 450-470 Millionen sprechen können bezweifle ich mal. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass das hier nicht FIFA ist. Wenn man einen Spieler für zig Millionen verkauft, heißt das nicht automatisch, dass ebendieser Betrag für den nächsten Einkauf zur Verfügung steht. Das ist im echten Leben dann doch etwas komplexer.

Investition oder Finanzierung hin oder her - ich denke schon, dass Perez ein Interesse daran hat Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe (Transferausgaben + Stadion + Gehälter) zu umgehen, ganz egal auf welchen Zeitraum er die Finanzierungen laufen hat. Denn weder die teuren Transfers, noch der Stadionumbau werden aus der Portotasche bezahlt.

Generell kann man Perez für sportliche Belange sicherlich kritisieren, aber was das finanzielle angeht muss man sich bei ihm keine Gedanken machen.
 

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