
Jahr für Jahr posiert Casemiro mit dem Henkelpott
MADRID. Irgendwann Ende Mai, manchmal auch Anfang Juni, steht Carlos Casemiro in irgendeiner Ecke der Kabine von Real Madrid und posiert für ein Foto. Zuvor hat er einem seiner Mitspieler sein Mobiltelefon überreicht. Jahr für Jahr wiederholt sich dieses Prozedere. In seinem Gesicht: Freude. In seinen Händen: Der berühmte silberne Pokal mit den großen Ohren, an ihm hängend zwei weiße Bänder. Sie haben nur eine einzige Bedeutung: Real Madrid hat den Titel in der UEFA Champions League soeben eingefahren.
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— Casemiro (@Casemiro) 27. Mai 2018
Brasilianer spielte in Porto, als Real den Titel 2015 verpasste
2014, 2016, 2017 und 2018: In jeder seiner bisher vier Spielzeiten als Real-Profi hat der Brasilianer bislang am Ende den Gewinn der Königsklasse zelebrieren können. Casemiro weiß nicht, wie es sich anfühlt, mit dem weißen Ballett eine Saison zu beenden, ohne den wichtigsten Erfolg im europäischen Vereinsfußball abgeräumt zu haben. Ausgerechnet in dem Spieljahr, in dem Real den Wettbewerb letztmals nicht für sich entschied – Halbfinal-Aus 2014/15 gegen Juventus Turin –, lief der Mittelfeldspieler auf Leihbasis für den FC Porto auf. Rückblickend wählte er also genau die richtige Saison, um woanders Erfahrung zu sammeln.
Nur beim „Décima“-Finale nicht mitgewirkt
Bevor Casemiro in Portugal als Spieler reifte, hatte er in Lissabon mit Real gegen Atlético die langersehnte „Décima“, den zehnten Europapokal in der Klubgeschichte, geholt. Als damals noch unbedeutender Akteur stand der inzwischen 26-Jährige unter Carlo Ancelotti aber nicht einmal im 18er-Kader, sondern musste im feinen Zwirn auf der Tribüne Platz nehmen.
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Es sollte das, zumindest bis jetzt, erste und einzige Mal bleiben, dass Casemiro ein Champions-League-Endspiel nur beobachtete. Bei den Erfolgen von „la Undécima“ (6:4 n. E. gegen Atlético), „la Duodécima“ (4:1 gegen Juventus) und „la Decimotercera“ (3:1 gegen den FC Liverpool) wirkte er immer über die volle Distanz mit – stets unter Zinédine Zidane, stets zwischen den Strategen Luka Modrić und Toni Kroos.
Gento mit sechs Europapokalen Rekordhalter
Gemeinsam mit Marcelo ist er seit dem Triumph gegen Liverpool in Brasiliens Fußballhistorie der Spieler mit den meisten Champions-League-Trophäen. Casemiros Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2021. Das müsste also bedeuten: Zu seinen jetzt schon vier Henkelpokalen gesellen sich noch drei. Damit würde er Rekordhalter Francisco Gento (sechs) ablösen – aber nicht allein. Auch Daniel Carvajal, Raphaël Varane, Sergio Ramos, der erwähnte Marcelo, Nacho Fernández, Modrić, Isco, Karim Benzema und Gareth Bale stehen bei vier Europapokalen, Cristiano Ronaldo gar bei fünf. Vielleicht schießen diejenigen, die dann noch bei Real sein werden, ja zusammen ein Foto, falls der Moment tatsächlich kommt…
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