
Bale ersetzen? „Gibt wenige Spieler wie ihn“
BILBAO/MADRID. Er muss es wissen: André Villas-Boas rät Real Madrid dazu, den bevorstehenden Verkauf von Gareth Bale gut zu überdenken. Für die Begriffe des José-Mourinho-Zöglings, der seit seinem Abschied von Shanghai SIPG im November 2017 ohne Trainerposten ist, gehört der Waliser trotz der verkorksten Spielzeit 2018/19 nach wie zur Weltklasse.
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„Ich weiß nicht, wie Real während des kommenden Transferfensters agieren wird. Es gibt gute Spieler, allerdings wenige wie Bale, denn der ist ein Top-Spieler. Aber Real Madrid hat die finanziellen Möglichkeiten, um jeden Spieler dieser Welt, der sie interessiert, zu sich zu holen“, versicherte der 41-jährige Portugiese in einem Interview mit der MARCA.
„Gareth ist ein historischer Spieler für Real“
Dessen Bewunderung für die Nummer 11 der Königlichen rührt vor allem von der gemeinsamen Zeit bei Tottenham Hotspur, ein Jahr bevor Bale im September 2013 an die Concha Espina wechselte. Villas-Boas erinnert sich und erklärt, worin – auch für seinen ehemaligen Schützling – der Unterschied besteht, für die Spurs beziehungsweise die Blancos zu spielen: „Real hat Weltklasse-Spieler, da ist es immer schwer, das System auf einen einzigen Spieler zuzuschneiden. Er ist zweifelsohne ein außergewöhnlicher Spieler, der jedes Top-Team bereichern kann. Ich gestand ihm damals völlige Freiheit ein, er spielte mit (Emmanuel) Adebayor als Spitze in einem klassischen 4-4-2. Bei Real ist alles anders; der spanische Fußball ist grundlegend verschieden. Aber ich glaube nicht, dass es ein Anpassungsproblem gab oder gibt. Er war auch so erfolgreich, hat triumphiert und jetzt beginnt ein neuer Zyklus. Er ist ein historischer Spieler für den Klub – und wie viele geschichtsträchtige Spieler gab es, die einen Klub, nachdem sie Geschichte geschrieben haben, verlassen haben. Das ist mit dem Besten der Welt (Cristiano Ronaldo; d. Red) passiert und kann auch mit Gareth passieren.“
Zwist mit den Fans „kann passieren“
Große Worte für jemanden, der sich letztlich wohl durch die Hintertür aus dem Santiago Bernabéu verabschiedet hat. Mitunter auch wegen des Zwists zwischen dem 29-jährigen Rechtsaußen und dem königlichen Anhang. „Das ist ein schwieriger Moment für ihn. Ich will mich da nicht groß mit meiner Meinung einmischen, weil ich die Situation nicht in vollem Umfang kenne. Für mich war er essentiell, er machte einen derartig großen Unterschied in den Spielen, dass wir ihm etwas mehr Freiheiten einräumten. Bales Vita und seine Errungenschaften mit Real sprechen für sich: die Champions Leaague, seine entscheidende Rolle in den Endspielen… Natürlich sind die Unstimmigkeiten zwischen Gareth und den Fans bemerkbar, aber das sind Dinge, die angesichts der Dynamik und der Ansprüche Reals passieren können. Das passiert ihm, ist vielen anderen so ergangen und ist schwer wegzustecken. Ich weiß nicht, was passieren kann, was passieren wird“, zeigt sich Portos Meistertrainer von 2011 gespannt ob der Zukunft Bales.
Ebenso gespannt dürfte auch das Fanlager der Blancos sein, das – im Gegensatz zu Villas-Boas – bereits einige passende Alternativen zum umstrittenen Flügelspieler im Kopf haben dürfte.
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