
63 Prozent glauben, dass Mou seinen Rauswurf provozierte
SETÚBAL/MADRID. „Iker Casillas ist einer der größten Kapitäne der Historie von Real Madrid und der spanischen Nationalmannschaft. Er ist eine lebende Legende und repräsentiert die Werte dieses Fußballvereins.“ Worte, die vor gerade einmal zehn Tagen aus dem Munde von Florentino Pérez kamen. Worte, die auch José Mourinho zur Kenntnis nahm. Dass „the Special One“ den vierfachen Welttorhüter nur knapp eine Woche nach dieser Lobeshymne beim wichtigen Auswärtsspiel in Málaga auf die Bank setzte, kann verständlicherweise durchaus als ein Affront in Richtung „Präsi“ aufgegriffen werden. So interpretiert es die spanische Sportpresse, so interpretiert es auch die Mehrheit der REAL TOTAL-Leser. 63 Prozent (Stand: 17:45 Uhr) glauben, dass der Trainer mit dieser Entscheidung seinen Rauswurf provozieren wollte. „Mourinho hat einfach keine Lust mehr auf Real Madrid“, lautet der Tenor der Medien.
„Abschied von Real? Wir haben einen Vertrag bis 2016“
„Ihr könnt natürlich Geschichten erfinden, aber es ging um rein sportliche Gründe und nicht mehr“, beteuerte der angezählte Coach noch am Samstagabend. Nach seiner Ankunft in Lissabon am Sonntag fügte er hinzu, dass er ein „sehr reines Gewissen“ habe. „Ich tue mein Bestes für das Team und versuche, für jedes Spiel das beste Team zu formen.“
Silvino Louro, Torwarttrainer und jahrelanger Weggefährte Mourinhos, meldete sich ebenfalls zu Wort. Ein Kommentar zu Casillas‘ Degradierung blieb aus, dafür aber keiner zur Zukunft des Trainerteams. Er stellte gegenüber der Zeitung RÉCORD klar, dass sein Landsmann keineswegs einen Abschied von der Concha Espina im Sinn habe: „Wir haben einen Vertrag, der erst im Juni 2016 endet.“
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Pérez in der Zwickmühle: Feuert er Mou, muss er blechen
Zum einen dürfte diese Aussage die Gemüter über die Festtage ein wenig beruhigen, zum anderen ist sie aber auch überhaupt nicht verwunderlich. Der 49 Jahre alte Übungsleiter und seine Adjutanten werden ohnehin einen Teufel tun und von selbst gehen. Sie würden sich nämlich nicht weniger als 20 Millionen Euro durch die Lappen gehen lassen, wenn sie ihre Hüte freiwillig nähmen. Florentino Pérez steckt bis zum nächsten Sommer in einer Zwickmühle. Feuert er den Trainer, wird es teuer. Nach der laufenden Saison würden es zum Vergleich nur noch deren fünf Millionen sein. So ist es in seinem Arbeitspapier festgelegt.
Was bei diesem ganzen Wirrwar in diesen Tagen nicht zur Sprache kommt, allerdings fundamental für eine fortwährende Erfolgsgeschichte der Königlichen wäre, betonte Klub-Ikone Guti: „Es geht weder um Iker noch um Mourinho, sondern um das Wichtigste, um Real Madrid. Von Bedeutung ist jetzt, dass die Mannschaft so schnell wie möglich zur Normalität findet und wieder die richtigen Ergebnisse einfährt.“
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