Pressekonferenz

Ancelotti verrät Startelf-Gedanken – Alaba-Einsatz gegen ManCity „bis Dienstag“ fraglich

Wird Carlo Ancelotti am Samstag der erste Trainer, der die Meisterschaft in Spanien, England, Italien, Deutschland und Frankreich gewonnen hat? So recht reden möchte der 62-Jährige darüber derzeit nicht, auch wenn Real Madrid gegen Espanyol Barcelona schon ein Remis reicht, um den LaLiga-Titel abzuräumen. Bei der Pressekonferenz vor dem 34. Spieltag gibt der Coach seltenerweise einen Einblick in seine Startelf-Gedanken. Dazu teilt er mit, dass David Alabas Einsatz gegen Manchester City bis Dienstag fraglich bleibt.

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Carlo Ancelotti Real Madrid
Ancelotti steht nach seiner Real-Rückkehr vor dem zweiten Titelgewinn – Foto: Realmadrid TV

CARLO ANCELOTTI über…

…den 34. Spieltag gegen Espanyol Barcelona und die dabei mögliche Meisterschaft (Samstag, 16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Es ist nicht schwer, mit der Situation umzugehen. Wir sind uns bewusst, dass wir dem Titelgewinn sehr nahe sind. Aber wir müssen Punkte holen, denn noch ist es nicht vorbei. Wir würden morgen gerne den Sack zumachen. Daher ist die Mannschaft sich des Moments sehr bewusst und auch der Partie, die wir machen müssen.“

…das Ausmaß der möglichen Meisterfeier zwischen den Champions-League-Halbfinalspielen: „Wir haben nicht daran gedacht, wie wir feiern werden. Wir denken nur an das morgige Spiel und wenn wir feiern werden müssen, werden wir das tun. Bislang haben wir nichts organisiert, sondern nur das Spiel gut vorbereitet.“

…mögliche Rotationen in der Liga mit Blick auf das Rückspiel gegen Manchester City, Pausen für Karim Benzema und Vinícius Júnior: „Ich denke, sie könnten pausieren, aber ich bin dafür, dass ein Spieler spielen muss, wenn er sich gut erholt hat. Im Moment ist das Team bei guter Gesundheit. Wenn es jemanden gibt, der morgen eine Pause braucht, dem gebe ich eine. Aber nicht, weil es ein leichtes Spiel ist, sondern weil bei einem Spieler, der nicht zu 100 Prozent erholt ist, ein Risiko einer Verletzung besteht.“

…den möglichen Fall, dass ein Stammspieler auf einen Einsatz gegen Espanyol besteht: „In der Regel rede ich mit den Spielern darüber, wie es ihnen geht. Klar ist die Meinung des Spielers sehr wichtig, aber die Entscheidung trifft am Ende der Trainer. Ich hatte in meiner Karriere nicht mit vielen Spielern zu tun, die mir vor einem Spiel gesagt haben, dass ich sie nicht aufstellen soll, weil sie müde seien. Ein Spieler will natürlich spielen, aber es gibt noch andere Dinge zu beachten: die ärztliche Bewertung, die Physios, die den Muskel behandeln, all das muss ich beachten und dann Entscheidungen treffen. Die Meinung des Spielers ist wichtig, aber nicht am Wichtigsten.“

…seine mögliche Startelf gegen Espanyol: „Wir haben Probleme in der Defensive, ich habe (David) Alaba, Nacho (Fernández) und (Éder) Militão nicht. Von daher muss ich (Jesús) Vallejo aufstellen, der sehr wenig gespielt hat, aber so wie Marcelo ein sehr ernsthafter Profi ist und immer gearbeitet hat. Dann muss ich noch einen weiteren Innenverteidiger auswählen, was Casemiro sein könnte. Im Mittelfeld habe ich viele Optionen, weil sich alle sehr gut erholt haben. Aber ich habe frische Spieler, die es gegen Osasuna sehr gut gemacht haben, wie (Eduardo) Camavinga oder Dani Ceballos. Im Angriff muss ich bedenken, dass Asensio eine gute Saison spielt und frisch ist und mal sehen, ob Karim von Anfang an spielen kann. Ich werde ein Team aufstellen, um zu gewinnen. Ich muss verhindern, dass sich ein müder Spieler verletzten könnte.“

…seine bevorstehende Errungenschaft, die Meisterschaft in allen fünf Top-Ligen gewonnen zu haben: „Ich verstehe diese Frage, aber ich sage ganz ehrlich, dass ich nicht gerne darüber rede, denn ich habe es noch nicht erreicht. Ich bin etwas abergläubisch, wie fast alle Italiener und auch einige Spanier. Wenn man es mir erlaubt, dann würde ich das gerne beantworten, wenn es so weit ist.“

…Reals gute Situation mit 15 Punkten Vorsprung bei fünf ausstehenden Spieltagen: „Niemand hätte das gedacht, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison 15 Punkte Vorsprung haben. Die Mannschaft hat es bislang sehr gut gemacht. Wir haben viele Auswärtsspiele gewonnen, in schwierigen Stadien gewonnen. Das hat den Unterschied ausgemacht.“

…mögliche Entspannung im Team wegen der so gut wie sicheren Meisterschaft: „Ich denken nicht, denn der Titel ist so nahe, dass es keinen Moment der Entspannung gibt. Uns fehlt noch ein Punkt, aber wir müssen daran denken, die Partie so gut wie möglich vorzubereiten und zu gewinnen. Wir haben einen Matchball und wenn die großartigen Tennisspieler einen Matchball haben, gewinnen sie auch.“

…die Saison in der Bewertung: „Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Arbeit. Für mich war es eine sehr einfache, keine schwere Saison. Ich habe die volle Unterstützung des Klubs und der Spieler, die all meine Entscheidungen mit viel Professionalität aufgenommen haben.“

…Alaba und dessen offener Einsatz gegen ManCity: „Alaba hat das gleiche Problem wie vor dem Spiel gegen City, Beschwerden im Adduktorenbereich. Ob Alaba am Mittwoch spielen kann, weiß ich noch nicht. Wir müssen bis Dienstag abwarten.“

…Marcelo und dessen Rolle im Team trotz des Reservistendaseins: „Was ich bei Marcelo hervorheben kann, ist, dass er als Spieler wegen der nicht vielen Einsätze gelitten hat, aber weiterhin ein fantastischer Profi ist. Er spürt das Gewicht, der Kapitän dieser Mannschaft zu sein, zeigt eine hohe Professionalität, trainiert sehr gut, steht der Mannschaft immer nahe. Er ist ein perfekter Kapitän. Nicht nur er, sondern auch viele andere hätten sich mehr Minuten verdient, aber so ist der Fußball. Immer, wenn er eingesetzt wurde, hat er seinen Job erfüllt. Und das wird er auch in den nächsten Spielen tun. Vor ihm als Person und auch als Spieler habe ich großen Respekt. Hoffentlich wird es jeder feiern, dass er der Spieler mit den meisten Titeln ist.“

…Casemiro und dessen fehlender Backup mit Blick auf den bevorstehenden Transfersommer: „Nein, wir brauchen auf dieser Position keine Verstärkung, denn die haben wir schon in diesem Kader. Ob (Toni) Kroos, ob Camavinga, ob Ceballos. Viele können auf dieser Position spielen. Für mich kann Kroos dort spielen. Jeder vergisst: Die zweite Halbzeit gegen Sevilla spielte Kroos als Sechser.“

…Sohn und Assistent Davide: „Davide ist ein sehr kompetenter, ernsthafter, professioneller und ruhiger Assistent. Mit ihm arbeitet noch ein anderer Assistent, über den niemand redet: Francesco Mauri. Sie sind sehr jung. Wir haben einen jungen Trainerstab. Ich muss auch die Arbeit hervorheben, die Luis (Llopis) mit den Torhütern verrichtet, die von Antonio Pintus in körperlicher Hinsicht. Der Stab ist jung und hat viel Enthusiasmus, ist sehr kompetent. Wir kombinieren den Enthusiasmus mit meiner Erfahrung gut. Es ist schwer für mich, darüber zu reden, weil für mich da auch der emotionale, der familiäre Aspekt hinzukommt. Ich habe Davide geholfen, dass er zeigt, dass er nicht hier ist, weil er mein Sohn ist. Er ist hier, weil er kompetent ist und in der Zukunft ein sehr guter Trainer sein kann.“

…das erreichte Ziel, mehr Tore zu schießen: „Ich hatte den Glauben, kenne die Spieler sehr gut. Karim (Benzema) macht eine fantastische Arbeit, hat seine Tore gemacht, Vinícius (Júnior) hat sich auch gesteigert, Asensio hat oft getroffen. Wir hatten einige Treffer von (Luka) Modrić und Toni, Casemiro hat das wichtige Tor gegen Getafe gemacht. Alaba hat Tore gemacht. Die offensive Arbeit war gut. Wir hatten Phasen mit einer sehr guten defensiven Arbeit, aber die offensive Arbeit war sehr konstant – dank Karim, Vinícius und auch Rodrygo (Goes), der nicht oft getroffen, aber den Unterschied in vielen Partien ausgemacht hat. Das ist sehr wichtig.“

…die Aussage von Mauricio Pochettino, wonach dieser Kylian Mbappé zu 100 Prozent weiterhin bei Paris Saint-Germain sieht: „Trainer bei Pressekonferenzen – ich kann nicht die ganze Wahrheit sagen, das ist ziemlich normal (lacht). Alle Madridistas denken momentan an zwei Dinge: morgen gewinnen und am Mittwoch gewinnen.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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