
Die Ausgangslage
MADRID. Bis zum Champions-League-Finale in Cardiff am 3. Juni ist es noch ein bisschen hin, für Real Madrid stehen in den kommenden sieben Tagen allerdings drei weitere „Endspiele“ auf dem Programm. An den drei noch ausstehenden Spieltagen in der Primera División geht es für die Königlichen um alles oder nichts, mindestens sieben Punkte müssen herausspringen, um am Ende den ersten Meistertitel seit fünf Jahren bejubeln zu dürfen. Am heutigen Sonntagabend (20:00 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) wartet im Rahmen des 37. Spieltags mit dem FC Sevilla dabei der nominell schwierigste Gegner des noch ausstehenden Restprogramms, wobei man im Lager der Blancos doppelt motiviert sein dürfte, schließlich hat man aus dem Hinspiel noch etwas gut zumachen.
Nachdem man die Sevillanos wenige Tage zuvor aus dem Pokal geschossen hatte, setzte es am 18. Spieltag in Andalusien eine bittere 1:2-Last-Minute-Pleite, die nicht nur die erste Niederlage der Saison bedeutete, sondern gleichzeitig auch das Ende der Rekordserie von 40 Spielen ohne Niederlage. Derartige Hintergedanken dürften vor dem fünften Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Spielzeit allerdings nur eine Nebenrolle spielen, in erster Linie geht es schließlich um die nächsten drei Punkte auf dem Weg zum lang ersehnten Titel. Dafür bedarf es allerdings noch dreimal einer Top-Leistung, wie Zidane auf der Pressekonferenz vor der Partie anmerkte. „Wir dürfen unseren Weg aber nicht aus den Augen verlieren. Arbeit, Konzentration und Intensität sind wichtig. Bisher waren wir sehr konstant in dieser Saison, doch jetzt kommen erst die härtesten Aufgaben“, so der Cheftrainer. Und dass gegen Sevilla eine äußerst harte Nuss wartet, daran dürften nur wenige Zweifel bestehen.
Der Gegner
Nach dem Hinspiel-Erfolg über die Merengues noch als Geheimfavorit auf die Meisterschaft gehandelt, musste das Team von Jorge Sampaoli in der Rückrunde etwas kürzer treten. Seit dem umjubelten Erfolg über Cristiano Ronaldo und Co. ließen die Sevillanos in der Liga zehnmal Punkte (vier Niederlagen, sechs Unentschieden) und mussten im Achtelfinale der Königsklasse gegen Leicester City (2:1 und 0:2) durchaus überraschend die Segel streichen. Durch die Niederlage am 28. Spieltag im direkten Duell mit Atlético (1:3) fiel man zu allem Überfluss auch noch aus den direkten Champions-League-Rängen. Es könnte also durchaus besser laufen für den Abonnement-Europa-League-Sieger der letzten Jahre, der zudem mit mittelgroßen Personalsorgen zu kämpfen hat. Mariano, Vicente Iborra sowie Sergio Escudero fallen definitiv aus, Adil Rami und Luciano Vietto sind ebenfalls fraglich. Wahrlich nicht die besten Voraussetzungen für ein Top-Spiel.
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Personelles und voraussichtliche Aufstellung
Eigentlich hätte das Kräftemessen mit den Andalusiern der perfekte Rahmen sein können, um Pepe, dessen Vertrag aller Voraussicht nach nicht verlängert wird, einen würdigen Abschied zu ermöglichen, doch leider spielt der Körper des Portugiesen nicht mit und der Innenverteidiger ist weiterhin aufgrund seines Rippenbruchs zum Zuschauen gezwungen. Ebenso nicht dabei sind die Langzeitverletzten Gareth Bale (Wadenprobleme) und Daniel Carvajal (Muskelfaserriss), die sich bis zu ihrem Comeback noch etwas gedulden müssen sowie überraschenderweise auch Marcelo, der von Zinédine Zidane nicht berufen wurde. Bedeutet: Links hinten ist mit Nacho Fernández zu rechnen, auf rechts wird wie schon gegen Atlético am Mittwoch (1:2) Danilo auflaufen und das Innenverteidiger-Gespann werden Sergio Ramos und Raphaël Varane bilden. In den spanischen Medien geht man zudem davon aus, dass James Rodríguez in die Startelf rücken und Isco als Mann hinter den Spitzen im 4-1-2-1-2 ersetzen könnte.

Formkurve

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane: „Dieses Spiel ist eine weitere Chance, zu punkten und unseren Weg weiterzugehen. Es ist genauso wichtig wie alle anderen. Unsere Fans verdienen einen Sieg.“
Jorge Sampaoli (Cheftrainer): „Die letzte Woche wird ihren Gemütszustand positiv beeinflusst haben, für den Moment sind sie das beste Team der Welt, das sowohl um die Liga als auch die Champions League spielt. Wir werden einen sehr guten Abend brauchen, um gegen einen Rivalen zu bestehen, der sich auf sehr gutem Niveau befindet.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: 158-mal standen sich beide Vereine bereits gegenüber, 84-mal mit dem besseren Ende für die Blancos und 46-mal für die Sevillanos. Die restlichen 28 Duelle endeten Unentschieden.
- GUTE HEIMBILANZ: Der Respekt vor dem Team von Sampaoli ist (berechtigterweise) sicherlich groß, aber ein Blick auf die letzten Heimspiele gegen Sevilla sorgt zumindest für ein gutes Gefühl. Die vergangenen sieben Liga-Heimspiele im Bernabéu konnten allesamt gewonnen werden – und das nicht selten äußerst deutlich, die Tordifferenz von 24:7 spricht eine deutliche Sprache. Am denkwürdigsten war dabei sicherlich das 7:3 vom 11. Spieltag der Saison 2013/14.
- JAMES RODRÍGUEZ: Sollte der Kolumbianer gegen den aktuellen Tabellenvierten ran dürfen, stünden die Chancen auf einen Treffer der Nummer 10 wohl nicht schlecht. In bisher acht Partien mit den Andalusiern traf James viermal (VIDEO), gegen keinen Gegner gelang ihm das öfters.
- GELB-GEFAHR: Vorbelastet sind weiterhin Isco, Nacho und Cristiano Ronaldo, die im Falle einer weiteren Gelben Karte die nächste Partie verpassen würden.
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