
Die Ausgangslage
- Top-Spiel in LaLiga! Nein, Real Madrid tritt nicht gegen den FC Barcelona oder Atlético an, sondern gegen den FC Girona (18:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Und das ist deshalb ein Spitzenspiel, da sich die Königlichen und die Sensationsmannschaft aus Katalonien in der bisherigen Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze liefern. Vor dem 24. Spieltag hat das Starensemble von Trainer Carlo Ancelotti die Nase leicht vorn, genauer genommen um zwei Punkte. Das macht die Ausgangslage fürs Duell im Estadio Santiago Bernabéu besonders spannend: Mit einem Sieg könnten sich die Blancos absetzen, ihren Vorsprung auf fünf Punkte ausbauen; mit einem Auswärtserfolg in der Hauptstadt könnte Girona wiederum das Zepter in der Primera División wieder in die Hand nehmen. Oder gibt es vielleicht doch ein Unentschieden? Real Madrid wäre in diesem Fall zumindest weiterhin Tabellenführer. Dass die Königlichen den Gegner aus Girona bezwingen, ist im Vorfeld keineswegs sicher. Nicht zuletzt deshalb, da sich die Madrilenen im spanischen Fußballoberhaus bislang nicht immer leichttaten, gerade mal drei ihrer sieben Duelle mit Girona gewannen, ansonsten dreimal verloren und einmal remis spielten. Doch in der Hinrunde feierten die Merengues einen deutlichen Erfolg, siegten im September 2023 mit 3:0 bei den Katalanen. Das lässt optimistisch stimmen, dass Ancelotti und seiner Truppe auch vor heimischem Publikum ein Dreier gelingt. Beim Duell am Samstagabend, für Real übrigens die Generalprobe vor dem Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen RB Leipzig (Dienstag, 21 Uhr), werden sich die Augen auch auf die Top-Torjäger LaLigas richten: Jude Bellingham und Artem Dovbyk stehen bei jeweils 14 Toren. Während Bellingham zu Saisonbeginn für über 100 Millionen Euro von Borussia Dortmund kam, kostete Dovbyk vergleichsweise überschaubare 7,75 Millionen Euro; der 26-jährige Ukrainer stieß von SK Dnipro-1 zu Girona und ist einer der Shootingstars der bisherigen Spielzeit – und liefert sich mit Bellingham ein Rennen um die Pichichi-Trophäe, die jährlich an den besten Torjäger in der Primera División verliehen wird.
Der Gegner
- Gegen einen Sieg Real Madrids hat der FC Girona sicherlich etwas einzuwenden. Für das Team von Coach Míchel, der am Samstagabend rot-gesperrt neben den gelb-gesperrten Leistungsträgern Yangel Herrera und Daley Blind fehlt, mutet der bisherige Saisonverlauf bestimmt noch surreal an. Doch dass Girona erstmals in seiner knapp 94-jährigen Vereinsgeschichte spanischer Meister wird, ist keineswegs eine Utopie mehr. Dafür performen die „Blanquivermells“ schon zu lange und zu konstant auf einem hohem Niveau und machen das Meisterschaftsrennen in LaLiga damit völlig zu Recht spannend. Beachtlich ist die Entwicklung schon: 2017 stieg Girona erstmals in die Primera Divisíon auf, nach dem Abstieg 2019 im Jahr 2022 wieder auf – und nach Tabellenplatz zehn im Vorjahr rangiert man nur knapp hinter Real Madrid. Das freut nicht nur die Fans der „Gironistas“, sondern auch deren Besitzer: 44,3 Prozent des Klubs gehören der „City Football Group“ von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, Mitglied der Herrschaftsfamilie von Abu Dhabi und Besitzer von Manchester City. Weitere 44,3 Prozent sind im Besitz der „Girona Football Group“, die Pere Guardiola, Bruder und Berater von City-Trainer Pep Guardiola, gehört. Man könnte auch sagen, der FC Girona ist ein bunter Mix aus Tradition, Globalisierung und Investoren. Und in der aktuellen Saison zeugt das Projekt von Erfolg. Zwar schied Girona ebenso wie Real bereits aus der Copa del Rey aus, dafür besitzt man in LaLiga noch aussichtsreiche Titelchancen. Ob’s am Ende tatsächlich für den Titel reicht? Die Königlichen können die Sensation verhindern. Oder doch der FC Barcelona oder Atlético? Nun gut, Barça ist bereits acht, Atlético schon zehn Punkte von der Tabellenspitze entfernt. Doch bis Saisonende könnte ja noch einiges passieren.
Voraussichtliche Startelf: Gazzaniga – Yan Couto, Arnau, Eric García, Miguel – Portu, Aleix García, Iván Martín – Tsygankov, Dovbyk, Sávio.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Real Madrid musste bereits beim 1:1 gegen Atlético mit nur einem nominellen Innenverteidiger im Aufgebot auskommen und muss das nun im Spitzenspiel gegen Girona wieder. Nacho Fernández ist angeschlagen und fehlt im Kader, aber immerhin auf Antonio Rüdiger wollte Ancelotti wieder zählen. Wollte, denn ein Einsatz des deutschen Nationalspielers war nicht sicher ist, wie der Italiener auf der Pressekonferenz verriet: „Rüdiger hat heute zum ersten Mal mittrainiert und ein gutes Gefühl. Morgen haben wir die Zeit, um noch einen Test zu machen. Wenn er sich gut fühlt, wird er spielen. Wenn nicht, werden wir kein Risiko eingehen.“ Update: Schlussendlich fällt Rüdiger doch aus! Trotzdem gibt es ein Comeback im Kader: Aurélien Tchouaméni kehrt nach abgesessener Gelb-Sperre zurück und könnte den Innenverteidiger neben Dani Carvajal geben. So bleibt es bei fünf Ausfällen bei Real Madrid: neben Rüdiger und Nacho die Langzeitpatienten David Alaba, Thibaut Courtois und Éder Militão, wobei die beiden Letztgenannten im März zurückkehren dürften. Es hätte aber noch mehr Ausfälle geben können, aber nachdem Vinícius Júnior im Derby kurzfristig geschont wurde, steht der Brasilianer am 24. Spieltag wieder zur Verfügung, Ancelotti kündigte sogar einen Startelf-Einsatz an. Spannend: Aus der Jugend wurde Jacobo Ramón zum ersten Mal berufen, der 19-jährige Innenverteidiger der Juvenil A (U19).
- Verletzt: David Alaba (Kreuzbandriss), Thibaut Courtois (Kreuzbandriss), Éder Militão (Kreuzbandriss), Nacho Fernández (Überlastung), Antonio Rüdiger (Muskelverletzung)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Es wird ein anspruchsvolles Spiel gegen eine Mannschaft, die es gemeinsam mit Real Madrid besser als alle anderen gemacht hat. Es wird natürlich eine schwierige Partie, Girona macht es sehr gut. Wir haben viel Respekt vor ihnen. Mal sehen, was morgen passiert. Wir sind zuversichtlich, nach dem Remis wieder zu gewinnen.“
» Jetzt mitdiskutieren in der REAL TOTAL-Community
Míchel (Cheftrainer FC Girona): „Auch mit einem Sieg im Bernabéu wären wir noch kein Kandidat für den Meistertitel. Selbst wenn wir sie schlagen, denke ich, dass sie die restlichen 14 Spiele gewinnen können. Real Madrid und Barça werden noch eine Menge Spiele gewinnen. Um um LaLiga zu kämpfen, braucht man 90 Punkte. Das sind sehr viele Punkte. Madrid und Barça können es schaffen und Atlético auch. Für Girona würde das bedeuten, viele Hürden zu überwinden, und ich glaube nicht, dass es fair ist, diese Forderung zu stellen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Girona standen sich bislang wettbewerbsübergreifend in neun Pflichtspielen gegenüber. Dabei fällt die Bilanz knapp pro der Madrilenen aus, die fünf Siege verbuchten. Fünf Siege gingen indes an die Katalanen, eine Partie endete unentschieden.
- WELCHE SERIE ENDET? Der spanische Rekordmeister hat keines seiner letzten 17 LaLiga-Spiele verloren, dafür 13 Siege und vier Unentschieden geholt. Gegen Girona könnten die Blancos ihre längste ungeschlagene Serie in der Primera División unter Ancelotti einstellen. Zwischen Oktober 2013 und März 2014 blieb Ancelottis Real in LaLiga letztmals 18 Spiele am Stück unbesiegt. Die Katalanen sind unterdessen seit 15 Partien im Wettbewerb ohne Niederlage, zuvor kassierten sie ihre letzte Pleite – und das ausgerechnet gegen Real Madrid.
- GELB-ALARM: Bei Real Madrid müssen zwei Spieler aufpassen, im nächsten Spiel gegen Rayo Vallecano (18. Februar, 14 Uhr) nicht gesperrt zu sein: Eduardo Camavinga und Ferland Mendy stehen bei vier gelben Karten und wären bei der nächsten gesperrt.
- WIEDERSEHEN: Zwei ehemalige Madrilenen spielen in Girona – beide seit Sommer 2022 – Toni Fuidias ist beim Klub aus Katalonien Ersatztorhüter und Linksverteidiger Miguel Gutiérrez ist als Stammspieler beim FC Girona gesetzt. In der laufenden Saison stand Miguel in sechs Partien auf dem Platz und bereitete einen Treffer vor. Mit weiteren guten Leistungen könnte sich der 22-Jährige in den Fokus der Königlichen spielen – Ancelotti kündigte bereits an, dass man Miguels Situation beobachte und im Sommer besprechen wolle.
Community-Beiträge