
Die Ausgangslage
- Nach dem 2:0 zum Auftakt beim Athletic Club in Bilbao führt die Reise Real Madrid am 2. Spieltag der LaLiga-Saison 2023/23 nach Andalusien. Genauer genommen geht es für den spanischen Rekordmeister dort im Estadio de los Juegos Mediterráneos, das 2004 eröffnet wurde und ein Fassungsvermögen von 15.200 Plätzen besitzt, am Samstagabend gegen UD Almería (19:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Gastspiele in der südlichsten Region Spaniens verliefen für die Königlichen zuletzt vollumfänglich zufriedenstellend. Real Madrid ist in Andalusien seit 13 LaLiga-Partien ungeschlagen, gewann dabei elf und spielte zweimal remis – das ist gegen andalusische Vertreter die längste niederlagenlose Serie der Blancos überhaupt. Almería darf sich also in Acht nehmen. Nicht zuletzt deshalb, weil Real Madrid von den letzten 14 Duellen gegen die „Rojiblancos“ in der Primera División elf – davon die letzten sieben in Serie – gewann, zweimal unentschieden spielte und lediglich eine Begegnung verlor: Im Februar 2008 unterlag der damalige Real-Trainer Bernd Schuster der Auswahl von Unai Emery, seinerzeit Übungsleiter bei Almería, auswärts überraschend mit 0:2. In anderen Worten: Real Madrid verlor gegen die Andalusier schon seit über 15 Jahren und sechs Monaten nicht mehr. Coach Carlo Ancelotti will mit seiner Truppe alles daran setzen, diese beachtliche Serie aufrechtzuerhalten – und obendrein drei Zähler mitzunehmen.
- Anders als Real Madrid legte Almería einen erfolglosen Start in die neue LaLiga-Spielzeit hin. Die Mannschaft von Trainer Vicente Moreno unterlag zu Hause Rayo Vallecano mit 0:2. Dass es am 2. Spieltag ausgerechnet bereits gegen den Vizemeister der Vorsaison geht, kommt den „Almeriensistas“ nicht gelegen. Bereits vor einem Jahr hatte Almería Real Madrid früh in der Saison zu Gast. Damals bestritten die beiden den 1. Spieltag im Estadio de los Juegos Mediterráneos. Obwohl die Andalusier im August 2022 gegen die Madrilenen in Führung gingen, sorgten Lucas Vázquez und David Alaba mit ihren Treffern am Ende dafür, dass der 35-fache Meister die Heimreise in die Hauptstadt mit drei Punkten im Gepäck antrat. Zum damaligen Zeitpunkt war Almería allerdings ein frischer Aufsteiger und auf der Trainerbank saß noch Rubi, der Ende Juni den Platz freimachte für Moreno. Denn Rubis Truppe entkam dem Abstieg in der Vorsaison nur knapp: Nach 38 Spieltagen stand Almería mit einem Punkt Vorsprung vor den Abstiegsrängen auf Tabellenplatz 17. Dabei werden bei den „Rojiblancos“ durchaus ambitionierte Ziele verfolgt. Denn Scheich und Klubboss Turki Al-Sheikh aus Saudi-Arabien hatte den erst 1989 gegründeten Verein 2019 schließlich mit dem Motiv übernommen, ihn an die Spitze Spaniens zu führen. Die Realität ist allerdings eine andere – vor allem, wenn Real Madrid Almería mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen könnte. Almería könnte nämlich in seiner LaLiga-Historie zum ersten Mal einen Fehlstart mit zwei Niederlagen am Stück hinlegen.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Für die Aufgabe in Almería muss Real Madrid im Kader neben den Langzeitverletzten Thibaut Courtois, Éder Militão und Arda Güler weiter auf Daniel Ceballos und Ferland Mendy verzichten. Für Militão wird Antonio Rüdiger in die Startelf rücken. Und auf den langfristigen Ausfall von Courtois haben die Madrilenen reagiert und am vergangenen Montag die Verpflichtung von Kepa Arrizabalaga verkündet, der die Saison 2023/24 leihweise vom FC Chelsea beim spanischen Rekordmeister verbringt. Der einstige 80-Millionen-Euro-Keeper konnte seitens der Blancos bei LaLiga rechtzeitig für das Duell in Andalusien registriert werden, wird aber trotzdem noch Andriy Lunin den Vorzug zwischen den Pfosten überlassen. Das kündigte Ancelotti am Freitagmittag auf der Pressekonferenz an. Eduardo Camavinga steht indessen im Kader, könnte aber noch kurzfristig ausfallen. Der Franzose hat das Abschlusstraining am Freitagvormittag wegen einer muskulären Überlastung im linken Bein nicht mitgemacht. Ancelotti: „Wenn die Überlastung verschwindet, wird er spielen.“ Ansonsten füllt Nico Paz das Team im Mittelfeld noch etwas auf. Reinier Jesus, der erneut per Leihe gehen wird und längst nicht mehr im Kreise der Mannschaft trainiert, gehört dem Aufgebot nach wie vor nicht an. Offen ist derweil, ob Ancelotti in Almería Toni Kroos und/oder Luka Modrić von Beginn an aufbietet. Beide saßen in Bilbao zunächst auf der Ersatzbank – und am Samstagabend wieder? Stimmt dazu nun in der Umfrage ab!
- Verletzt: Thibaut Courtois (Kreuzbandriss), Éder Militão (Kreuzbandriss), Daniel Ceballos (Aufbautraining nach Oberschenkelverletzung), Ferland Mendy (Aufbautraining nach Oberschenkelverletzung), Arda Güler (Meniskus), Reinier Jesus (nicht bei LaLiga registriert, baldiger Abgang)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir haben Almería gegen Rayo spielen gesehen. Als Mannschaft haben sie eine gute Organisation, gegen Rayo gut gespielt, die Niederlage war nicht verdient. Sie kam durch zwei Elfmeter zustande. Almería ist kein Team, das sich hinten reinstellt. Wir selbst wollen die Partie von Bilbao wiederholen, wo die Mannschaft gut war.“
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Vicente Moreno (Cheftrainer UD Almería): „Madrid ist für jede Mannschaft schwer zu stoppen. Es gilt, ein gutes Spiel zu machen und zu versuchen, das Beste aus der Mannschaft herauszuholen, die wir derzeit haben. Normalerweise ist es sehr schwer, diesen Gegner zu schlagen, aber wir müssen es als Chance sehen, Dinge gut zu machen, gegen ein Spitzenteam zu spielen, das die besten Spieler und den besten Trainerstab hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sie schlagbar sind.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und UD Almería standen sich bis dato in 14 Pflichtspielen gegenüber, die allesamt in der Primera División ausgetragen wurden. Die Blancos setzten sich in elf Partien durch, zwei Aufeinandertreffen endeten remis und einmal triumphierten die Andalusier.
- ANCELOTTI VS. MORENO: Ancelotti gewann alle seiner bisherigen sechs LaLiga-Partien gegen Almería. Nur gegen den FC Granada weist der Italiener eine ebenso tadellose Bilanz bei sechs Aufeinandertreffen auf. Sein Gegenüber Moreno, der vor seinem Almería-Engagement in Saudi-Arabien bei Al-Shabab coachte und zuvor Espanyol, RCD Mallorca, Gimnàstic und Deportivo Xerez betreut hatte, gewann in der Primera División bis dato zwei seiner vier Duelle mit Real Madrid neben zwei Pleiten. Damit ist Moreno neben Paco López und Quique Setién (je auch zwei Siege) nur einer von drei Fußballlehrern, die in LaLiga seit 2019/20 mindestens zwei Siege gegen Real Madrid feierten.
- RODRYGO WILL LAUF FORTSETZEN: Rodrygo Goes erzielte Real Madrids erstes Saisontor in Bilbao. Der brasilianische Angreifer schoss in seinen letzten vier LaLiga-Spielen vier Tore und somit eines mehr als in seinen vorherigen 27 Partien in der Primera División zusammen – denn da waren es nur drei. Ob er daran gegen Almería anknüpft?
- WIEDERSEHEN: Für zwei Akteure wird die Begegnung am Samstagabend eine ganz besondere. Mittelfeldspieler Gonzalo Melero entstammt Real Madrids „la Fábrica“ und lief sechsmal für die Castilla auf, ehe er 2015 den Abgang wagte und über Ponferradina, Huesca und Levante 2022 in Almería landete. Auch Offensivspieler Sergio Arribas durchlief bei Real Madrid sämtliche Jugendabteilungen, präsentierte bei der Castilla 92-mal und bei den Profis 14-mal sein Können. Weil dem 21-Jährigen der ganz große Durchbruch beim spanischen Rekordmeister bislang nicht zu gelingen vermochte, wurde er erst Anfang August für sechs Millionen Euro an Almería verkauft – allerdings mit der Option, ihn eines Tages bei Bedarf zurückholen zu können.
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