Interview

Wegen Makélélé und Morientes: Queiroz verpasst Pérez Seitenhieb

Carlos Queiroz erinnert sich nicht gerne an seine Zeit bei Real Madrid zurück. Der Portugiese scheiterte in der Saison 2003/04 als Nachfolger des Erfolgstrainers Vicente del Bosque. In den Augen des heute 63-Jährigen hätte alles anders kommen können, wäre Präsident Florentino Pérez auf seine Transfer-Wünsche eingegangen.

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Carlos Queiroz
Carlos Queiroz (r.) hätte Claude Makélélé im Sommer 2003 am liebsten bei Real Madrid behalten

„Ein Ferrari ohne Räder bekommt Probleme“

MADRID. Auch zwölf Jahre nach seiner Entlassung als Trainer von Real Madrid ist Carlos Queiroz alles andere als gut auf Florentino Pérez zu sprechen. Dass sein Projekt an der Seitenlinie des Estadio Santiago Bernabéu scheiterte, lag seiner Meinung nach an der verfehlten Kaderplanung des Präsidenten.

Pérez sei nicht auf seine Wünsche eingegangen, sondern habe stattdessen das Starensemble der Königlichen nach eigenem Ermessen verändert, warf Queiroz dem Oberhaupt des spanischen Rekordmeisters in einem Interview mit dem Radiosender CADENA COPE vor. Insbesondere die Verkäufe zweier Leistungsträger empörten Queiroz.

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„Es hätte mir gereicht, wenn (Claude) Makélélé und (Fernando) Morientes geblieben wären und man noch einen guten Innenverteidiger verpflichtet hätte. Ich sagte, dass ein Ferrari ohne Räder Probleme bekommen würde, so der heutige Nationaltrainer Irans.

„Pérez macht Fehler, wenn er zu viel über Fußball nachdenkt“

Queiroz war im Sommer 2003 als Nachfolger für den langjährigen Erfolgsgaranten Vicente del Bosque in die spanische Hauptstadt gewechselt, nachdem er als Co-Trainer unter Sir Alex Ferguson bei Manchester United gearbeitet hatte.

Das Projekt unter dem Neuling begann vielversprechend. Nach der Hinrunde führte Real die Primera División mit acht Zählern Vorsprung an, doch Queiroz und sein Team verloren in der zweiten Saisonhälfte den Faden und beendeten die Saison schließlich titellos. Die peinliche Niederlage im Copa-del-Rey-Finale gegen Real Zaragoza (2:3) besiegelte das Aus des Trainers und war zugleich der Anfang vom Ende der „Galaktischen“. Bis 2007 sollte Real nichts mehr mit Titeln zu tun haben.

„Es ging nicht nach jenem Pokal-Finale bergab, sondern schon zu Beginn jener Saison. Florentino wollte nicht auf mich hören und am Ende war ich es, der die Suppe auslöffeln musste. Der Präsident ist eine fantastische Person, doch wenn er zu viel über Fußball nachdenkt, begeht er folgenschwere Fehler, erläuterte Queiroz.

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