Reportage

Wie einst Pepe: Militão auf dem Weg, ein ganz Großer zu werden

Éder Militão weiß nach seinem 50-Millionen-Euro-Transfer im Sommer vom FC Porto bei Real Madrid immer mehr zu überzeugen. Aufgrund der Gelbsperre von Sergio Ramos in der Startaufstellung gegen den FC Getafe, machte der Brasilianer mit einem mehr als gelungenen Auftritt die Abwesenheit des Kapitäns vergessen.

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Real Madrid CF v Levante UD - La Liga
Éder Militão stand in dieser Saison bislang siebenmal in der Startelf – Foto: Denis Doyle/Getty Images

Wie einst Pepe: Mit der Nummer 3 von Porto nach Madrid

MADRID. Mit einer großen Erwartungshaltung und dem dazugehörenden Druck vollzog Éder Militão im vergangenen Sommer seinen Wechsel vom FC Porto zu Real Madrid. Erst ein Jahr hatte der 21-Jährige in Europa gespielt, jedoch in dieser Zeit schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Immerhin waren die Königlichen ja bereit dazu, 50 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. Dass der Druck beim weißen Ballett ein großer ist, zeigte Militão wohl bei seiner Präsentation. Im Rampenlicht des Estadio Santiago Bernabéus musste der Brasilianer seine eigene Vorstellung frühzeitig abbrechen. Ihm wurde nach eigener Aussage schwindelig.

Vielleicht auch zwar dem Jetlag geschuldet, da der Innenverteidiger zuvor eine lange Reise auf sich genommen hatte, wusste man in Madrid jedoch nicht so recht, was vom Youngster zu erwarten sei. Diese Nervosität war Reals neue Nummer 3, die einst auch Pepe nach seinem Wechsel vom FC Porto trug, noch in seinen ersten Einsätzen ein wenig anzumerken. Dass der Bursche jedoch Talent und Potential besitzt, um bei den Blancos ein ganz Großer zu werden, sollte schon zu diesem Zeitpunkt jedem klar gewesen sein. Auch Florentino Pérez wusste das: „Er ist einer der besten Verteidiger Europas.“

Militão hat das Zeug, um in Ramos’ Fußstapfen zu treten

“Ich wollte von kleinauf beim größten Verein der Welt spielen”, sagte Militão noch im Juli bei seiner Präsentation. Das merkt man dem Defensivmann auch an. Neunmal durfte der brasilianische Nationalspieler unter Trainer Zinédine Zidane in dieser Saison bislang ran – siebenmal davon sogar in der Startelf. Geholt hat man den 21-Jährigen ja auch gerade deswegen, weil er eines Tages in die Fußstapfen des mittlerweile bald 34-jährigen Sergio Ramos treten soll. Dass Militão dieser Rolle gewachsen ist, bewies er am Samstag erneut eindrucksvoll beim souveränen 3:0-Sieg gegen den FC Getafe (REAL TOTAL-Note: 1).

Einst wie es Pepe tat, weiß der Brasilianer mit Robustheit und Souveränität aufzutreten. Dass er ja doch mit jungen 21 Jahren noch ein Talent ist, das bleibt dabei oft außer Acht, was nicht unbedingt negativ sein mag. Im Gegenteil: Militão wirkt reif, als sei er für jede Rolle gewappnet. Denn neben der Rolle als Innenverteidiger ist er, so hat er es bereits beim FC Porto unter Beweis gestellt, im Defensivverbund variabel einsetzbar. Kann so auch gerne auf den Außenverteidigerpositionen eingesetzt werden.

Die Sicherheit im Aufbauspiel – im Schnitt bringt Militão 89 Prozent seiner Pässe an den Mann. Neben der starken Zweikampfquote von 70 Prozent ein Messfaktor, der Freude bereitet. Eines ist sicher: Mag der Youngster einen ähnlichen Weg wie Pepe gehen, wird sich der 21-Jährige schon bald einen eigenen großen Namen an der Concha Espina machen. Macht der Brasilianer genau so weiter, steht einer glorreichen Zukunft beim “größten Verein der Welt” nichts im Wege.

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Kommentare
Militao ist unser bester SommerTransfer bisher noch vor Hazard und Rodrygo.

Sicher, dass du ihn nicht mit Mendy verwechselst? Für mich ist der Aufschwung in der Defensive klar auf ihn (und Courtois Rückkehr zur absoluten Elite) zurückzuführen. Dazu hat er gegen PSG (3-0) ein grausiges Spiel gemacht und sah auch gegen Mallorca nicht besonders gut aus.

Er ist kein Hermoso (für 7,5 Mio), sondern hat über 50 Millionen Euro gekostet. Für diese Summe erwartet man eigentlich schon einen starken IV. Dass er gegen Teams wie Getafe oder Osasuna solide performed ist das absolute Minimum für den Preis.

Dazu ist Militao in ein paar Tagen 22, sprich unendlich viel Entwicklungspotenzial gibt es da nicht mehr.
 
Sicher, dass du ihn nicht mit Mendy verwechselst? Für mich ist der Aufschwung in der Defensive klar auf ihn (und Courtois Rückkehr zur absoluten Elite) zurückzuführen. Dazu hat er gegen PSG (3-0) ein grausiges Spiel gemacht und sah auch gegen Mallorca nicht besonders gut aus.

Er ist kein Hermoso (für 7,5 Mio), sondern hat über 50 Millionen Euro gekostet. Für diese Summe erwartet man eigentlich schon einen starken IV. Dass er gegen Teams wie Getafe oder Osasuna solide performed ist das absolute Minimum für den Preis.

Dazu ist Militao in ein paar Tagen 22, sprich unendlich viel Entwicklungspotenzial gibt es da nicht mehr.

Verstehe und teile deine Sicht größtenteils, ich würde die Paris Partie aber völlig ausklammern in der Beurteilung. Dort spielten alle erbärmlich, selbst Courtois kassierte zwei Gegentore, die ihm heute nicht mehr passieren würden, dazu kämpfte die Mannschaft anfangs der Saison noch mit den Nachwehen der letzten. Auf Mallorca hatte er Pech, ohne große Spielpraxis in einer zusammengewürfelten Band spielen zu müssen. Ich erinnere mich an Pepe, er war auch noch nicht der Spieler, als er aus Porto hier ankam. Das wird schon mit Ihm, er spielt gerade einmal 18Monate in Europa und wurde mehrfach zum besten Verteidiger der port. Liga gewählt, selbst de Ligt hat mit Problemen zu kämpfen.
 
Sicher, dass du ihn nicht mit Mendy verwechselst? Für mich ist der Aufschwung in der Defensive klar auf ihn (und Courtois Rückkehr zur absoluten Elite) zurückzuführen. Dazu hat er gegen PSG (3-0) ein grausiges Spiel gemacht und sah auch gegen Mallorca nicht besonders gut aus.

Er ist kein Hermoso (für 7,5 Mio), sondern hat über 50 Millionen Euro gekostet. Für diese Summe erwartet man eigentlich schon einen starken IV. Dass er gegen Teams wie Getafe oder Osasuna solide performed ist das absolute Minimum für den Preis.

Dazu ist Militao in ein paar Tagen 22, sprich unendlich viel Entwicklungspotenzial gibt es da nicht mehr.

haha, wie bitte? Weil Jemand 22 wird kein Entwicklungspotential? Es gibt Spieler, die entwickeln sich erst später mit der Erfahrung. Man entwickelt sich auf und neben dem Platz. Zum Prozess in einer Sache einer der Besten zu werden, gehört viel Zeit. Gerade Innenverteidiger brauchen viel Spielpraxis und werden über die Jahre groß.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
haha, wie bitte? Weil Jemand 22 wird kein Entwicklungspotential? Es gibt Spieler, die entwickeln sich erst später mit der Erfahrung. Man entwickelt sich auf und neben dem Platz. Zum Prozess in einer Sache einer der Besten zu werden, gehört viel Zeit. Gerade Innenverteidiger brauchen viel Spielpraxis und werden über die Jahre groß.

Heißt nicht, das es nicht möglich ist, sich zu verbessern. Realität ist aber, dass man heute mit 22/23 ein fertiger Spieler ist. Ausnahmen (zB Van Djik oder Vardy) bestätigen wieder die Regel.
 
Dazu ist Militao in ein paar Tagen 22, sprich unendlich viel Entwicklungspotenzial gibt es da nicht mehr.

Das Argument zieht seit spätestens letztem Jahr einfach nicht mehr. Der Grund ist einfach van Dijk, den vor 2-3 Jahren fast niemand gekannt hat (und da war er schon 25-26), und heute für viele als weltweit bester IV gilt.
 
Sicher, dass du ihn nicht mit Mendy verwechselst? Für mich ist der Aufschwung in der Defensive klar auf ihn (und Courtois Rückkehr zur absoluten Elite) zurückzuführen. Dazu hat er gegen PSG (3-0) ein grausiges Spiel gemacht und sah auch gegen Mallorca nicht besonders gut aus.

Er ist kein Hermoso (für 7,5 Mio), sondern hat über 50 Millionen Euro gekostet. Für diese Summe erwartet man eigentlich schon einen starken IV. Dass er gegen Teams wie Getafe oder Osasuna solide performed ist das absolute Minimum für den Preis.

Dazu ist Militao in ein paar Tagen 22, sprich unendlich viel Entwicklungspotenzial gibt es da nicht mehr.

Ja ok war vielleicht bisschen zu euphorisch aber ich finde ihn kompletter als Mendy. Als AV kannst Du nicht völlig blind nach vorne rennen wie Odri oder z.T. auch Marcelo aber eben auch kein Holzfuß sein. Ich sehe Mendy offensiv als eher beschränkt und viel billiger als Militao war er ja auch nicht oder?
 
Ja ok war vielleicht bisschen zu euphorisch aber ich finde ihn kompletter als Mendy. Als AV kannst Du nicht völlig blind nach vorne rennen wie Odri oder z.T. auch Marcelo aber eben auch kein Holzfuß sein. Ich sehe Mendy offensiv als eher beschränkt und viel billiger als Militao war er ja auch nicht oder?

Der Unterschied ist ein Stück weit, dass Mendy sich schon gegen große Teams wie Barca oder Atletico bewiesen hat. Klar ist es noch zu früh, da an die Decke zu gehen aber die Tendenz spricht im Moment schon eher für ihn.

Bezüglich Offensivpower, muss man auch einmal klar festhalten, dass Marcelo nie ein AV war. Er ist ein richtigfüßiger Außen, mit teils unterirdischem Defensivverhalten. Wenn man einen Außen, als AV aufstellt, wird er offenstiv immer überzeugen.

Aus diesem Grund habe ich den Hype um ihn auch nie richtig verstanden. Du kannst auch Willian als RV aufstellen, dort würde er das selbe liefern, wie Marcelo auf links.
 
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Der Unterschied ist ein Stück weit, dass Mendy sich schon gegen große Teams wie Barca oder Atletico bewiesen hat. Klar ist es noch zu früh, da an die Decke zu gehen aber die Tendenz spricht im Moment schon eher für ihn.

Bezüglich Offensivpower, muss man auch einmal klar festhalten, dass Marcelo nie ein AV war. Er ist ein richtigfüßiger Außen, mit teils unterirdischem Defensivverhalten. Wenn man einen Außen, als AV aufstellt, wird er offenstiv immer überzeugen.

Aus diesem Grund habe ich den Hype um ihn auch nie richtig verstanden. Du kannst auch Willian als RV aufstellen, dort würde er das selbe liefern, wie Marcelo auf links.
man curry du hast auchbei jedem was zum aussetzen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Realität ist aber, dass man heute mit 22/23 ein fertiger Spieler ist. Ausnahmen (zB Van Djik oder Vardy) bestätigen wieder die Regel.

Ich kenne nicht einmal einen einzigen weltklasse Innenverteidiger, in den letzten 15, 20 Jahren, der mit 22 ein fertiger Spieler war. Nicht einen einzigen. Neben der Torwartposition ist die Innenverteidigerposition jene Position, die die meiste Entwicklungszeit benötigt. Im Gegensatz zu Flügelspieler oder Stürmer findest du es gaaaanz selten mal vor, dass ein 22-jähriger Innenverteidiger als Stamm in einem guten Klub spielt. Ich könnte dir dutzende IVs aufzählen, die mit 22 Jahren nicht mal halb so gut waren, wie mit 28 Jahren. Selbst Ramos hat zwar mit 22 Jahren schon auf weltklasse Niveau gerockt, aber er war damals noch RV und hätte nie im Leben damals bereits das Zeug gehabt als Abwehrchef in der Innenverteidigung zu spielen. Das entwickelte sich erst vier Jahre später. Und es ist ja nicht so, dass Militao mit seinen noch 21 Jahren keine Leistung in seiner Laufbahn gezeigt hat. Im Gegenteil, er hat bei Porto bereits in der CL auf höchsten Niveau sehr gut performt mit 20/21 Jahren. Das ist ja überhaupt erst der Grund gewesen, warum er nach De Ligt als das größte IV-Talent gilt. Ich sehe bei dir ehrlich gesagt nicht ein valides Argument, weshalb er mit 22 Jahren als INNENVERTEIDGER kaum Entwicklungspotenzial hat.
 
Und was Pepes "Brutalität" betrifft: dieses Image kam erst richtig so richtig in Fahrt, wegen einigen Clasico-Spielen in den Saisons 2010/11 und 2011/12. Mourinho hat einen ordentlichen Teil dazu beigetragen und die Cules waren auch oft theatralisch und haben stets das arme Opfer gespielt. Nicht nur Pepe brachte das in Rage. Außerhalb dieser Begegnungen fand ich Pepe nicht überhart, ab und zu etwas hölzernd, aber an sich fand ich sein Stil ganz gut. Aggressiver als Ramos war er mit Sicherheit nicht.
 

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