Interview

„Wie kann nach einem 5:0-Sieg Cristiano das Thema sein?“

Die spanischen Medien üben seit jeher einen großen Druck auf Real Madrid aus. Laut Florentino Pérez nimmt dieser Druck mittlerweile überhand. Im großen Interview mit dem Radiosender CADENA SER wies der 68-jährige Präsident der Königlichen einmal mehr die ansässige Presse zurecht.

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CR7
Ein unglücklich wirkender Cristiano Ronaldo ist gefundenes Fressen für die spanischen Medien

„Real Madrid verliert immer“

MADRID. Dass Florentino Pérez nur selten zu einem Interview erscheint, hat einen bestimmten Grund. Das Oberhaupt des zehnfachen Champions-League-Siegers ist die negative Berichterstattung der spanischen Medien leid. „Es gibt zu viele Leute, die uns drangsalieren und Einfluss auf uns haben wollen“, gab der 68-Jährige im ausführlichen Gespräch mit José Ramón de la Morena offen und ehrlich zu.

Insbesondere von den beiden großen Sporttageszeitungen aus der spanischen Hauptstadt, der MARCA und der AS, ist Pérez zutiefst enttäuscht. „Sogar in Barcelona ist man überrascht, dass die Madrider Presse das Team aus ihrer Stadt so sehr kritisiert. Real Madrid verliert immer, da es an diesem Verein immer etwas zu kritisieren oder beanstanden gibt. Selbst wenn wir gewinnen, ist dies der Fall. Wie kann nach einem 5:0-Sieg gegen Betis der Gemütszustand von Cristiano Ronaldo das Thema sein? Es werden zweifelhafte Debatten ins Leben gerufen und Lügengeschichten erfunden“, ärgerte sich der Baulöwe über die schreibende Zunft.

„Der Druck ist ohnehin riesig“

Mit persönlicher Kritik kann Pérez, der vor allem mit AS-Chefredakteur Alfredo Relaño einen einflussreichen Kontrahenten besitzt, umgehen: „Als Präsident von Real Madrid wird man nun einmal für alles in die Verantwortung gezogen. Die Unabhängigkeit ist der Preis, den ich zahlen muss.“ Was den Spanier dagegen erbost, ist oftmals überzogene Druck, der auf seine Starensemble ausgeübt wird: „Was nicht normal ist, dass wir einen Spieler verpflichten und wenige Tage später behauptet wird, dass dieser Spieler an einem Bandscheibenvorfall leide (Gareth Bale). Oder, dass ich einen Spieler (James Rodríguez) nur gekauft habe, um Autobahnen in Kolumbien zu bauen. Der Druck ist für unsere Mannschaft ohnehin riesig und viele Spieler können damit nicht umgehen. Ich habe allmählich Angst, dass irgendein Spieler eines Tages deshalb nicht zu uns kommen möchte“, so der Appell von Pérez an die Journalisten, zukünftig nicht mehr den Bogen zu überspannen.

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