
Januar 2016: Zinédine Zidane bei Real Madrid befördert
MADRID. In der Saison 2013/14 an der Seite von Carlo Ancelotti gelernt und dann das Zepter bei Real Madrid nach anderthalb Jahren als Chefcoach der zweiten Mannschaft selbst übernommen: Zinédine Zidane geriet vor inzwischen über einer halben Dekade dann doch viel eher auf die Trainerbank im Estadio Santiago Bernabéu als zuvor angenommen.
Hauptgrund dafür: Unter Rafael Benítez, Mitte 2015 auf den entlassenen Ancelotti gefolgt, lief es sportlich einfach nicht. Der Spanier wurde beurlaubt, „Zizou“ schließlich befördert. Für das Fußballmagazin COACHES VOICE hat dessen langjähriger Assistent David Bettoni schriftlich festgehalten, was in jenem Januar 2016 genau passiert war.
Assistent von Zinédine Zidane: „Konnte ich nicht ablehnen“
„Als er mit dem Fußball aufhörte, lud er mich einige Male nach Madrid ein, wo das Projekt geboren wurde, dass wir zusammen arbeiten, als er sich dazu entschieden, Trainer zu werden. Doch vor dem, im Jahr 2013, rief er mich an, um mir zu sagen, dass er der Co-Trainer von Carlo Ancelotti bei Real Madrid werden würde und möchte, dass ich ein Teil der Scouting-Abteilung der Mannschat werde. Ein Jahr danach kam der Moment von ‚Zizou‘ als Trainer. Er übernahm die Castilla, die zweite Mannschaft von Real Madrid, und bot mir an, sein Assistent zu werden – wie wir verblieben waren. Und natürlich war es ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte.
Ich glaube, dass die Etappe bei der Castilla für ihn wichtig war. Er wusste viel vom Fußball, von Teams, von Spielern, aber vielleicht brauchte er eine Person wie mich, die ihm bei der Organisation helfen kann. In der ersten Saison hatten wir uns gesagt, dass sie für uns beide zum Lernen dient. Jeder Trainerstab und jeder Trainer, unabhängig vom Namen, braucht diese Zeit. In der zweiten Saison hatten wir sehr gute Ergebnisse, die Jungs haben sehr gut gespielt.
„Das sorgte dafür, dass Zidanes Name in den Medien auftauchte“
Jedoch liefen die Dinge bei der ersten Mannschaft nicht gut. Das sorgte dafür, dass Zidanes Name in den Medien als mögliche Option, Real Madrid zu trainieren, auftauchte. Doch er schenkte diesen Schlagzeilen keine Aufmerksamkeit. Er war zu 100 Prozent darauf fokussiert, das Beste mit der Castilla zu erreichen – bis sich Anfang 2016 alles verändert hat. Der Trainer, der dort war ging und der Präsident rief ‚Zizou‘ an, um zu schauen, ob er das Zepter übernimmt. Danach rief er mich an: ‚Wie wäre es, wenn wir es machen?‘ Ich sagte ihm, dass es seine Entscheidung sei. ‚Ich werde dir folgen. Ich glaube an dich als Trainer der ersten Mannschaft von Real Madrid und werde dich in allem unterstützen.‘
Es stimmt, dass bei Real Madrid sehr viel Druck herrscht und die Verpflichtung, die richtigen Ergebnisse zu erzielen, groß ist. Am Ende ist es aber Fußball, und wir sind leidenschaftlich. Wir hatten die Energie und würden die besten Spieler zum Arbeiten haben. ‚Zizou‘ akzeptierte die Herausforderung. Der erste Tag, an dem ich die Kabine betrat, war ich beeindruckt von den großartigen Spielern, die dort waren. Doch wir haben schnell die gleiche Sprache gesprochen. Wir waren da, um die Spieler zu begleiten. Und ‚Zizou‘, ein Meister der Team-Führung, wusste vom ersten Tag an eine Verbindung zu den Spielern aufzubauen.“
Community-Beiträge