Carlo Ancelotti bemängelte nach der 2:3-Niederlage gegen Rayo Vallecano: „Uns fehlte die Durchsetzungskraft, die Konzentration in den Zweikämpfen. Wenn du nicht an diese Einstellung des Gegners herankommst, dann hilft dir auch die Qualität nicht dabei, das Spiel zu gewinnen.“ Seine Spieler spielen schlicht nicht gut genug und enttäuschten durch ihre Einstellung. Dabei hätten speziell drei Spieler besonders motiviert oder beflügelt aufspielen müssen, die Rede ist von Éder Militão, Rodrygo Goes und Vinícius Júnior.

Denn sie ereilte vor der Partie noch die erhoffte Nachricht: sie fahren zur Weltmeisterschaft, ihrer allerersten. Brasilien-Coach Títe ließ am Montagnachmittag seine n26-köpfigen WM-Kader verlauten und statt vorher die Spieler einzeln anzurufen, wurde es im TV ausgestrahlt. Da schalteten auch die Blancos ein, zumindest filmte sich Rodrygo Goes, wie er in der Unterkunft auf dem Trainingsgelände in Valdebebas von der frohen Botschaft erfuhr. Eine Kamera lief auch bei seinen Familien in der brasilianischen Heimat und zeigt, wie sich alle für den 21-jährigen Brasilianer freuen.
Um dos dias mais especiais da minha vida. Obrigado a todos que fazem parte desse sonho! Vamos, Brasil! pic.twitter.com/zOQrDqv4u6
— Rodrygo Goes (@RodrygoGoes) November 8, 2022
Das umstrittene Turnier in Katar beginnt am 20. November und auch wenn die Kritik an der Vergabe der FIFA und am Gastgeberland (beispielsweise katastrophale Bedingungen der Gastarbeiter, tausende tote Gastarbeiter, eingeschränkte Pressefreiheit, mittelalterliche Menschenrechte hinsichtlich Homosexualität, Frauen und anderen Glaubensvorstellungen) nicht größer sein könnte, so sind die Spieler die letzten, die bezüglich der WM kritisiert werden sollten – für Rodrygo, Militão und Vinícius geht schlichtweg ein Traum in Erfüllung. Kritik könnte es höchstens geben, dass dieser Traum den einen oder anderen jetzt schon von noch besseren Leistungen für ihren Verein ablenkt. An zu viele WM-Gedanken und entsprechende Schonung glaubt Ancelotti jedenfalls nicht: „Wir haben einfach zu viele Spiele gehabt. Das ist normal, das geht vielen Teams so. Wir haben fast alle drei Tage gespielt und sind nicht mehr so frisch wie am Anfang.“
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