
Die Ausgangslage
- Nachdem es bei den Königlichen im Januar noch mächtig kriselte, konnte Chefcoach Zinédine Zidane das Team nach seiner Genesung und Rückkehr von einer Corona-Infektion wieder stabilisieren: Seit dem „Comeback“ des Franzosen an der Seitenlinie konnte man drei Siege am Stück einfahren. Alles im Lot also vor dem Auftakt zur heißen Phase der Saison? Schwer zu sagen, denn die Wahrheit ist auch, dass die jüngsten Erfolgserlebnisse gegen den – wenn auch frech aufspielenden – Tabellenletzten Huesca (2:1) sowie die extrem harmlos agierenden Getafe (2:0) und Valencia (2:0) eingefahren wurden. Ein wahrer Prüfstein? Fehlanzeige. Dennoch werden der ohnehin formstarke Toni Kroos und Co. wieder deutlich an Selbstvertrauen gewonnen haben und den Schwung mit in den 24. Spieltag und die kommenden Wochen nehmen wollen, wenn es für das weiße Ballett auch in der Champions League wieder weiter geht. In der heimischen Liga geht es derweil so eng zur Sache, dass jegliche Patzer zwingend verhindert werden sollten: Bei einer bestrittenen Partie mehr als die Konkurrenz liegt man bereits sechs Punkte hinter Tabellenführer Atlético auf Rang zwei und drei respektive vier Punkte vor Barça und Sevilla. Was den Blancos Mut machen dürfte für die Partie bei Ronaldo-Klub Real Valladolid (21 Uhr im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) ist die Tatsache, dass man in den letzten 17 Ligapartien in der Fremde nur ein Mal verloren hat: im November beim FC Valencia (1:4).
- Blickt man auf die nackten Zahlen, sollte auch Real Valladolid keinen wirklichen Prüfstein für die Madrilenen darstellen. So hat das Team von Trainer Sergio González seit sechs Ligapartien nicht mehr gewonnen (drei Remis, drei Niederlagen) und aus den vergangenen zehn Spieltagen insgesamt nur ein Sieg gegen Getafe (1:0) feiern dürfen. Auch das heimische Estadio Municipal José Zorrilla ist für die „Blanquivioletas“ in dieser Saison bisher kein Glücksbringer: In elf Heimspielen gelangen nur magere zwei Siege, zudem hat nur Cádiz (21) daheim noch mehr Gegentore kassiert als Valladolid (19). All das resultiert derzeit in einem 18. Tabellenplatz für die „Pucelanos“ – ein Abstiegsplatz. Auf einem solchen befand man sich in der aktuellen Saison bereits an zwölf von 23 Spieltagen. Zum Vergleich: In der gesamten Saison 2019/20 befand sich die Truppe aus Kastilien-León zu keinem Zeitpunkt auf einem Abstiegsrang. Mit (Rück-)Blick auf das Hinspiel im September sollte Real aber gewarnt sein, denn der damalige 1:0-Erfolg dank Vinícius Júnior wurde hart erarbeitet und gelang nur mit großem Aufwand.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Jetzt auch das noch: Mit Karim Benzema hat sich ein weiterer Akteur und einer der Schlüsselspieler verletzt und fällt vorerst aus – Mariano Díaz wirkt also eine seltene Start-Gelegenheit. Bedrohlich: Von den fünf Partien, in denen Benzema nicht in der Startelf stand, wurden drei verloren und nur eine gewonnen… Normalerweise ist man in Madrid vor wichtigen Begegnungen in der Champions League wie in der kommenden Woche gegen Atalanta Bergamo Rotationen gewohnt, vor allem, wenn es zur Generalprobe gegen Abstiegskandidaten wie Valladolid geht. Doch nicht nur die enge Tabellensituation lässt kaum Experimente zu, auch der Kader gibt Zidane im Prinzip kaum Optionen für etwaige Spielerpausen, denn neben Lazarett-Neuling Benzema fehlen auch die verletzten Sergio Ramos, Eden Hazard, Marcelo, Federico Valverde, Rodrygo Goes und Daniel Carvajal sowie die angeschlagenen Álvaro Odriozola und Éder Militão weiterhin. Um bei ganzen neun Ausfällen den Kader überhaupt vollzubekommen, schenkt „Zizou“ außerdem den fünf Canteranos Sergio Arribas, Víctor Chust, Miguel Gutiérrez, Antonio Blanco sowie Hugo Duro sein Vertrauen und kommt somit auf einen 19-köpfigen Kader. Bei einer solch dünnen Personaldecke findet sich die Startelf fast von selbst, obgleich es nicht gänzlich ausgeschlossen werden sollte, dass vor der Champions-League-Partie gegen Atalanta Isco oder einer der Castilla-Gäste dem Stammpersonal eine Pause verschafft. Vermutlich wird es jedoch keine Rotationen geben, sodass Vázquez wieder hinten rechts aushilft und Benzema im Sturmzentrum von Mariano Díaz vertreten wird.
- Verletzt: Sergio Ramos (Meniskus), Eden Hazard (Oberschenkel), Marcelo (Schollenmuskel), Federico Valverde (Adduktoren), Rodrygo Goes (Oberschenkel) und Daniel Carvajal (Oberschenkel), Karim Benzema, Álvaro Odriozola und Éder Militão (alle angeschlagen)

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane (Cheftrainer): „Es ist wichtig, den Fokus auf diese Partie zu richten. Wenn wir schon an den Mittwoch denken, machen wir etwas falsch. Ich glaube nicht, dass die Spieler schon an Mittwoch denken. Diese Liga-Partie ist das Wichtigste. Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche und nun müssen wir das auf dem Platz zeigen. Es ist ein fundamentales Spiel. Wir wissen, dass es auch schwer werden kann, denn Valladolid braucht Punkte und wird daher alles geben. Wir wollen dennoch ein großartiges Spiel machen.“
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Sergio González (Cheftrainer): „Wir werden ein tolles Spiel machen, laufen, konkurrieren, mit dem Glauben und dem Wunsch zu gewinnen. Natürlich wird ein Sieg schwierig, aber wir können die Überraschung schaffen und gegen die großen Mannschaften gewinnen. Defensiv müssen wir uns verbessern, wir können nicht weiter Tore kassieren, wir müssen die Null hinten halten und wir arbeiten dafür, wir haben genug Argumente, um die Chancen zu erarbeiten, das Spiel zu gewinnen, aber immer mit dieser defensiven Souveränität.”
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Insgesamt 97 Mal standen die beiden königlichen Klubs sich schon gegenüber, dabei gingen 60 Siege an den Rekordmeister aus Madrid. Die Nordspanier aus Valladolid setzten sich 16 Mal durch, weitere 21 Partien endeten unentschieden. Die Vorzeichen für die Königlichen aus Madrid stehen also auf Sieg.
- ANGSTGEGNER: Für Real Valladolid gab es seit mittlerweile schon zwölf Ligaspielen in Serie gegen Real keinen Dreier mehr zu bejubeln (zehn Niederlagen, zwei Remis). Auf der Suche nach dem letzten Sieg gegen die Blancos muss man schon etwas weiter in die Vergangenheit blicken: ein 1:0 aus dem Jahr 2008!
- WIEDERSEHEN: Aufseiten Valladolids stammen Javi Sánchez und Óscar Plano aus dem Nachwuchs der Merengues, wobei Plano lediglich für die Castilla auflief und Sánchez es 2018/19 auf immerhin fünf Pflichtspiele für die Profis gebracht hat. Außerdem liegt die Entscheidungsgewalt im sportlichen Bereich bei keinem geringeren als Ex-Blanco und Real-Legende Ronaldo. Seit 2008 ist der Brasilianer Hauptaktionär beim Erstligisten und fungiert dort als Vorstandsvorsitzender.
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