Interview

ZDF-Reporter trifft wieder auf Toni Kroos: „Bedurfte keiner Aussprache“

Läuft es diesmal harmonischer und ohne „Scheiß-Fragen“ ab? Für das ZDF soll Nils Kaben auch nach dem Champions-League-Finale von Real Madrid gegen den BVB mit Toni Kroos sprechen. Der Reporter zeigt sich rückblickend selbstkritisch.

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Nach Final-Sieg 2022: Toni Kroos ärgerten zu negative Fragen, er brach das ZDF-Interview daher ab

„Im Nachhinein hätte ich es anders formuliert“

MAINZ/LONDON. Wenn Toni Kroos am 1. Juni mit dem Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund (21 Uhr) sein letztes Spiel jemals für Real Madrid absolviert haben wird, dürfte es zu einem brisanten Wiedersehen kommen – mit Nils Kaben.

Über den Reporter des ZDF hatte sich der Mittelfeld-Star der Königlichen im Mai 2022 nach dem triumphalen Königsklassen-Endspiel gegen den FC Liverpool (1:0) wegen negativ behafteter Fragen derart echauffiert, dass er das Interview auf dem Rasen des Stade de France letztlich abbrach – unter anderem mit den Worten: „Also du hattest 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen, ehrlich. Und dann stellst du mir so zwei Scheiß-Fragen!

Vom ZDF, das die mindestens 90 Minuten live im Free-TV überträgt, wird Kaben auch im Wembley-Stadion wieder für Gespräche mit Protagonisten eingesetzt. Wie bewertet der 56-Jährige seinen schiefgegangenen Dialog mit Kroos rückblickend? „Im Nachhinein hätte ich es anders formuliert. Die Intention war damals auch gar nicht, seinen Erfolg zu schmälern. Er sollte einfach zwei, drei nette Sätze über Liverpool verlieren, weil die so gut waren und trotzdem verloren. Aber die Frage hätte ich an Nummer drei setzen sollen und nicht an Nummer zwei“, meinte er in einem Interview mit SPORT BILD.

ZDF-Reporter interviewte Toni Kroos bereits wieder

„In diesen anderthalb bis zwei Minuten, die wir für das Interview nur haben, muss man kurz und knackig fragen. Da stehen vier, fünf Sender in dieser Flash-Position am Feld und es ist nicht klar, welcher Gesprächspartner wann kommt. Da ist man parallel auch mit organisatorischen Dingen beschäftigt“, argumentierte Kaben, der sich nach eigener Aussage stets nur kurz vorbereiten kann, „weil man auf das Ergebnis reagieren muss und auch nicht immer fest weiß, wen man zum Interview bekommt“.

Eine Aussprache mit Kroos habe es nicht gegeben, so der Journalist. „Nein, die haben wir nicht gemacht, weil es keiner bedurfte. Es gab bereits ein Wiedersehen. Am 26. März beim Länderspiel der Nationalelf gegen die Niederlande in Frankfurt. Es wird jetzt also kein komplettes Novum. Dazu kam die Frage, die ich ihm in seinem Buch, das er mit Oliver Wurm herausgebracht hat, gestellt habe. In ‚»Du hattest 90 Minuten Zeit«: 90 verdammt gute Fragen an Toni Kroos‘ gibt es von mir als 90. und letzte Frage noch einmal die vom Finale: ‚War das überraschend für Sie, dass Real Madrid doch ganz schön in Bedrängnis geraten ist?‘ Die hat er im Buch dann sehr nett beantwortet“, erzählte Kaben, der kurioserweise kürzlich die Nominierung des Real-Stars in den deutschen EM-Kader verkündet hatte.

Erneutes Gespräch mit Toni Kroos, „als wäre nichts gewesen“

Beim Interview im Kreise des DFB-Teams sei es dann übrigens „ruhig“ abgelaufen, „als wäre nichts gewesen. Es war vollkommen professionell von beiden Seiten. Das Ganze hatte in der Medienbranche wohl eine größere Aufmerksamkeit als bei ihm selbst. Ich glaube, ihn juckt es gar nicht mehr. Ich muss aber auch ehrlich sagen: So eine Erfahrung braucht man nicht zweimal im Leben. Es gab drumherum mehr Rummel, als ich haben möchte“.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Das ist auch etwas typisch deutsches für mich...eine negative Eigenschaft, im Moment des Triumphes/Erfolges jemanden zu kritisieren bzw. in die Suppe zu spucken...anstatt nur "positive Fragen" zu stellen...ich fand die Reaktion von Toni Kroos super!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser "Reporter" hält ja trotzdem weiter an seiner Intention fest, doch bitte etwas Positives über Liverpool hören zu wollen, während der Spieler gerade den größten Fußballtriumph im europäischen Spitzenfußball mit seinem Klub feiert. Er beharrt also weiterhin darauf, nur die Fragenreihenfolge sei ihm angeblich nicht geglückt, ansonsten will oder kann er nicht begreifen, warum Kroos keinen Bock mehr auf ihn hatte. Natürlich stand der ZDF-Mann auch unter Zeitdruck im Interview, also muss es ihm bitte verziehen werden, denn nur er alleine stand unter Zeitdruck. Der Arme. Kroos hatte doch komplett recht, dass er die kurze Interviewzeit für bessere Fragen hätte nutzen sollen, anstatt seine aufdringliche Pro Liverpool/Klopp Agenda durchdrücken zu wollen.
 
Ist doch ne billige Ausrede. Er (wie fast alle Deutschen) hatten einfach Klopp die Daumen gedrückt und waren angefressen, dass er wieder mal gegen Real verloren hat.

Wieso sollte ihm beim ainterview mit Kroos wichtig sein Liverpool zu loben? Das hätte er beim Interview mit Klopp selber machen können.

Und selbst wenn hätte er gefragt hatten sie damit gerechnet, dass Liverpool so stark sein würde? Das wäre nämlich Liverpool stark machen. Er hat aber nur Reals Leistung geschmälert. Bis heute einfach 100% Anschauungsmaterial wieso man als Reporter neutral sein sollte. Sonst kommt nur Müll bei raus.
 
Es wäre witzig wenn Real mit Ach und Krach und einem schlechten Kroos das Finale unverdient gewinnt und dann dieser Reporter Toni fragen stellt :D
 
Ich fand es lustig,und eben Toni like.immer schön raus ,wenn jemand scheisse baut.beachtlich im Anschluss dann das interview mit Laura Wontora / DAZN .da konnte man sich ,trotz der kürze der Vorbereitung ,vernünftige Fragen ausdenken.so kann es gehen
 
Das riecht auch nach Provokation vom Sender, wenn man denselben Reporter im selben Wettbewerb wieder auf Kroos ansetzt, obwohl nach deren erster Begegnung schon alles klar sein sollte. Wahrscheinlich erhofft man sich wieder etwas, das man zum Skandälchen aufblasen könnte gegen das böse Real Madrid und den unbeliebten Kroos, der es mal gewagt hatte, die allmächtigen Münchner Bauern zu verlassen und erfolgreich zu sein. Sowas geht gar nicht. Aber ja, es kommen dann bestimmt vernünftige Fragen vom neutralen Sender, der bestimmt ganz neutral für Dortmund fiebert.
 
Wieso ist Kroos dazu verpflichtet etwas „Positives“ über Liverpool zu sagen? Ist doch total irrelevant!
„Herzlichen Glückwunsch, wir haben Liverpool nur 1:0 besiegt.“
 

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