
Marcelo zurück, James dabei
ROM. Wie schon als Spieler sollte Zinédine Zidane auch als Trainer sein Europapokal-Debüt für Real Madrid gegen den AS Rom feiern. Und der französische Cheftrainer konnte dabei mit Ausnahme des weiterhin verletzten Gareth Bale auf sein bestes Team zurückgreifen. Heißt: Auch der gegen Bilbao (4:2) wegen einer Schulterverrenkung pausierende Marcelo sowie der im Abschlusstraining an Rückenproblemen leidende James Rodríguez waren etwas überraschend mit von der Partie. In folgender Formation ging „Zizou“ also die erste Etappe für die Mission „la Undécima“ an: Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Modrić, Kroos, Isco – James, Benzema, Ronaldo.
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Wenig los in Durchgang eins
Die Anfangsminuten im Olympiastadion zu Rom gestalteten sich relativ verhalten und ergaben das erwartete Bild ab: Die Roma eher abwartend, auf Konter lauernd, in einem kompakten 4-5-1, Real um Kontrolle bemüht und mit bedächtigem Spielaufbau. Die Gastgeber zogen sich dabei relativ weit zurück und warteten auf Fehler der Königlichen, bei Ballgewinn wurde vor allem über den pfeilschnellen Mohammend Salah der direkte Weg in die Spitze gesucht. Nicht in Ballbesitz wählten die Blancos allerdings die gleiche Taktik und zogen sich verhältnismäßig weit zurück, ohne den ganz großen Druck auf den Ballführenden auszuüben. Dementsprechend dominierten beide Hintermannschaften die Anfangsphase, welche von vielen Abspielfehlern auf beiden Seiten geprägt war. Die Italiener verdichteten geschickt die Räume und ließen die Madrilenen kaum zur Entfaltung kommen.
Torraumszenen? Abschlüsse? Mangelware! Ganz in typisch italienischer Manier wussten die Römer, bei denen Altmeister Francesco Totti zunächst nur auf der Bank saß, dem Spiel in taktischer Manier deutlich ihren Stempel aufzudrücken und ließen Real nicht mal ansatzweise in gefährliche Tornähe. Nach einer guten halben Stunde nagelten die Blancos Rom zwar in deren Strafraum geradezu fest, ein gefährlicher Abschluss wollte jedoch immer noch nicht gelingen. Der erste wirklich gefährliche Abschluss war nach geschlagenen 33 (!) Minuten Marcelo vorbehalten, der, von Cristiano Ronaldo hübsch in Szene gesetzt, einen Volley am langen Eck vorbeisetzte. So gut sich das Team von Luciano Spalletti in der Defensive präsentierte, umso harmloser gestalteten sich die Offensivbemühungen. Möglichkeiten, um zum Konter anzusetzen wären zwar vorhanden gewesen, konsequent zu Ende wurden diese jedoch nicht gespielt. Kurz vor der Halbzeit fand Stephan El Shaarawy nach einem Stellungsfehler von Daniel Carvajal dann doch einmal die Lücke, aber Raphaël Varane spielte seine Schnelligkeit aus und klärte in letzter Sekunde. So ging es nach unter dem Strich ereignislosen 45 Minuten mit einem torlosen Remis in die Katakomben.
Ronaldo und Jesé eiskalt
Auch in der zweiten Halbzeit bot sich den Zuschauern in der italienischen Hauptstadt ein ähnliches Bild. Real mit Ballbesitz und aktiver, Rom abwartend und Nadelstiche setzend. Für den ersten Aufreger sorgte wie in der ersten Hälfte erneut Shaarawy, der Carvajal nach einem langen Ball entwischte, doch Keylor Navas erwies sich gedankenschnell auf dem Posten. Auf der Gegenseite gelang es dann praktisch im Gegenzug endlich auch einmal Ronaldo durchzubrechen und der Portugiese, der sich bei Marcelos Pass auf der Abseitsschwelle befand, nutzte diesen Platz eiskalt. Schwenker mit der Hacke nach innen, trockener Abschluss in den Winkel, 1:0! Und im Anschluss an den Treffer gestaltete sich die Begegnung merklich offener. Rom war aufgrund des Rückstandes zu mehr Initiative gezwungen, Real hatte dementsprechend mehr Räume zur Verfügung.
Kaum trauten sich die Gastgeber mehr zu, wurde es auch im Real-Sechzehner gefährlich. Erst konnte Varane Salahs Hereingabe noch im letzten Moment klären, wenig später verpasste Vainqueur mit einem wuchtigen Distanzschuss aus der Distanz nur knapp. Erneut im Gegenangriff bot sich wieder Ronaldo die Riesengelegenheit zum 2:0, doch dieser konnte seinen Kopfball nach Szczesnys Stellungsfehler nicht richtig platzieren. In Minute 75 war es dann der eingewechselte Mateo Kovačić, der schön bis zur Grundlinie durchstieß und den heute eher blassen Karim Benzema bediente, Szczesny war bei dessen Kopfball aber diesmal zur Stelle. Aber auch die Heimmannschaft gab sich weiterhin nicht auf und kam durch Dzeko fast zum Ausgleich, der Bosnier traf aus kurzer Distanz allerdings nur das Außennetz. Das Glück gepachtet hatte dann Carvajal, der gegen Florenzi mit offener Sohle im Strafraum eigentlich zu spät kam, Schiedsrichter Pavel Královec entschied jedoch fälschlicherweise auf Weiterspielen.
Und wie es im Fußball dann eben so ist, gelang den Königlichen in der Schlussphase sogar noch der zweite Treffer. Der für James ins Spiel gekommene Jesé Rodríguez bekam im Mittelfeld lediglich Begleitschutz durch die römische Hintermannschaft und ließ sich aus 15 Metern nicht zweimal bitten und vollendete trocken ins lange Eck. Mit einem beruhigenden 2:0 im Rücken nahm sich Zidane sogar den Luxus heraus, Torschütze Ronaldo auszuwechseln und mit Casemiro für die nötige Absicherung zu sorgen. Am Spielstand ändern tat sich in den verbleibenden Minuten schließlich nichts mehr und die Merengues feierten am Ende einen beruhigenden 2:0-Auswärtserfolg, der die nötige Sicherheit für das Rückspiel geben sollte. Ausruhen können sich Ronaldo und Co. aber nur kurz, bereits am Sonntag wartet mit der unangenehmen Auswärtsaufgabe in Málaga der nächste Prüfstein (16:00 Uhr, LIVE auf LAOLA1.TV und im REAL TOTAL-Liveticker).
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