Pressekonferenz

Zidane: „Ich wähle die Elf nicht so, um Spieler glücklich zu machen“

Noch einmal spielen, dann ist wieder Länderspielpause. Vor dem 11. Liga-Spieltag gegen CD Leganés stellte sich Zinédine Zidane am Samstagmittag den Fragen der Journalisten und äußerte sich dabei zu jenem kleinen Derby, dem, was momentan nicht gut läuft und Reservist James Rodríguez. Zudem verkündete der 44-Jährige das ersehnte Kader-Comeback von Luka Modrić, gab gleichzeitig aber bekannt, dass Angreifer Karim Benzema angeschlagen fürs Erste fehlt.

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Zinédine Zidane Real Madrid
Zidane will am Sonntag wieder erfolgreich sein – Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP/Getty Images

ZINÉDINE ZIDANE über…

… den 11. Spieltag gegen CD Leganés (Sonntag, 12 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker): „Wir wissen, dass ein weiteres anderes Spiel wird. Es ist eine Mannschaft, die auswärts gut auftritt und zu spielen weiß. Wir müssen ein ernsthaftes Spiel hinlegen und uns gut darauf konzentrieren, was wir zu tun haben. Wir wollen ein gutes Spiel machen und alles geben, damit wir glücklich sind.“

…Karim Benzema, der nicht am Abschlusstraining teilnahm: „Er fällt aus. Er hatte nach dem Spiel in Warschau Beschwerden, hat etwas gespürt. Was er genau hat, wissen wir noch nicht. Das werden wir sehen. Wir werden wie immer nichts riskieren.“

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…Luka Modrić, der nach einmonatiger Verletzungspause wieder mit von der Partie ist: „Er steht im Kader und die Idee ist, dass er seine Minuten bekommt. Am Wichtigsten für alle ist, dass er in einer guten Verfassung ist, dass er sich vollkommen erholt hat.“

…James Rodríguez, der in einem Interview über die Beziehung zu ihm und seine Situation sprach: „Jeder Spieler ist besonders. Ich versuche, der Gruppe zu zeigen, dass alle wichtig sind. Momentan hat James weniger Spielminuten, aber mein Vorhaben ist das gleiche. Ich denke, er ist ein wichtiger Spieler der Mannschaft, er hilft uns. Ich weiß, dass der Spieler mehr spielen will, so wie alle. Aber ich versuche, für jedes Spiel eine Elf zu finden und es wird sich nichts ändern. Was ich nur sagen kann, ist: Er ist wie die anderen ein wichtiger Spieler. Jeder kann seine Meinung haben, aber ich muss nicht mehr sagen, als dass er ein wichtiger Spieler ist. Ich will, dass James hier bei uns ist und mehr spielt.“

…die Kritik nach dem 3:3 gegen Legia Warschau: „Die wird es immer geben. Das wird sich nicht ändern. Das Einzige, was mich interessiert, ist, dieses Spiel zu vergessen, denn es steht jetzt eine wichtige Partie bevor. Der Fußball ist so. Manchmal klappen die Dinge nicht so – oder erst ab der 30. Minute, denn bis dahin haben wir es sehr gut gemacht. Danach wurde das Spiel seltsam. Mit der Kritik lebe ich seit 30 Jahren. Das Einzige, was ich versuchen werde, ist, die Dinge zu verbessern, dass die Mannschaft sich bessert. Mehr nicht.“

…die Konsequenzen aus der europäischen Partie: „Es mag so scheinen, dass ein solches Spiel schlecht ist. Ich denke aber das Gegenteil. Das kann guttun, denn wir wissen, wonach wir in der Liga und in der täglichen Arbeit suchen. Wir wissen, dass die Saison lang ist, dass es schwer wird. Ich werde immer denken, dass ich die beste Mannschaft der Welt habe. Es ist aber nicht ausreichend, das zu denken. Wir müssen rausgehen und immer 90 Minuten in Top-Form auftreten. Das ist die Schwierigkeit der Fußballer: konstant sein.“

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…die verloren gegangene Sicherheit in der Defensive: „Warum wir sie verloren haben, weiß ich nicht. Ich denke, es gehört zum Fußball, dass man dir manchmal Probleme bereitet. Das wird immer passieren. Mich besorgt das nicht, um das klar zum Ausdruck zu bringen. Aber mir gefällt es natürlich nicht, Gegentore zu bekommen – den Spielern erst recht nicht. Es ist jedermanns Sache, nicht nur die der vier Verteidiger und eines Mittelfeldspielers. Und wir können uns alle verbessern. Ich bin der Erste, der für Ruhe sorgen und versuchen muss, dass im nächsten Spiel keine Gegentore fallen. Ich bin hier, um zu antworten, werde aber keine Ausreden suchen. Wir müssen einfach auf dem Platz arbeiten, um das zu verbessern.“

…die fehlende Intensität in den Partien und die Frage, ob der Trainerstab die Schuld trägt: „Die Verantwortung trage ich. Wenn die Dinge gut laufen, dann gehört ein Teil mir (grinst). Von daher: Wenn die Dinge schlecht laufen, bin ich verantwortlich. Ich bin dafür verantwortlich, den Spielern zu vermitteln, was sie tun müssen. Das wird immer so sein. Die Spieler machen es auch nicht so schlecht. Ich habe das Gefühl, dass wir es schlecht machen (lacht). Mein Gefühl ist das nicht. Natürlich können wir uns verbessern. Aber meiner Meinung nach ist die Situation nicht so schlecht, wie es erscheint.“

…die physische Verfassung des Teams: „Physisch ist die Mannschaft so drauf, wie ich das haben will. Ich kann mich nicht beschweren. Wir haben auch einen neuen Physiotherapeuten und arbeiten gut. Wenn man alle drei Tage spielt, ist es aber schwer, zu arbeiten und Dinge dazu zu gewinnen. Wir spielen und pausieren, verrichten manchmal ein wenig taktische Arbeit und bereiten das nächste Spiel vor, das zügig kommt.“

…die Wahl seiner Aufstellung mit Bezug auf die gleich vier Angreifer gegen Legia: „Jeder kann seine Meinung haben und sagen, was er denkt, aber was ich weiß, ist, dass ich die Mannschaft nicht so zusammenstelle, um Spieler glücklich zu machen. Denn derjenige, der nicht spielt, wird nie zufrieden sein. Ich weiß das, weil ich selbst Spieler gewesen bin und niemand mir gegenüber das Gegenteil behaupten kann. Wenn ich das mit den vier Angreifern wiederholen könnte, würde ich das tun.“

…die Nominierung zum FIFA Welttrainer: „Ich denke nicht daran. Es macht mich stolz, in der Liste der besten zehn Trainer der FIFA zu sehen, denn das bedeutet, dass wir gute Arbeit leisten, aber ich muss das auch weiterhin demonstrieren. Wenn ein Spiel schlecht ist, kritisiert man uns. Mich verändern aber weder die kritischen noch die lobenden Worte. Der Job ist schwer, aber er gefällt mir.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Die Ausrede "So ist der Fußball manchmal eben", kommt mir ein wenig zu häufig vor und klingt so, als hätte er keine Ahnung...
Real spielt schlecht - So ist der Fußball
Real verliert - So ist der Fußball
Die Defensive bröckelt - So ist der Fußball
 
Manchmal frage ich mich wirklich, ob er das eigentlich selber glaubt, was er da schwafelt, oder uns bewusst alle verarschen will. "So ist Fussball", seine Universalantwort auf sämtliche Probleme. Ist an sich nicht falsch, dennoch könnte es nicht schaden, vielleicht mal nach Ursachen der Probleme zu forschen und/oder Lösungen zu präsentieren. Allerdings sagt er dann, er wisse nicht, warum man die defensive Stabilität verloren hat, im Prinzip gibt es also offen zu, dass er keine Ahnung hat. Oder er stellt nicht so auf, dass (gewisse) Spieler wichtig sind. Ach deshalb spielt BBC immer und weil man Morata nich mehr länger auf der Bank halten kann, spielt man halt mit 4 Stürmern, fuck Logic. Da vermisse ich doch manchmal doch den guten alten Laberotti, der bei allem Gelaber zumindest noch ne Ahnung davon hatte, was er da eigentlich schwafelt und macht.7

Immerhin, eines muss man Zidane lassen, für Unterhaltung und etwas zu lachen ist immer gesorgt, wenn auch nicht zwingend so, wie man es gerne hätte.
 
Zidane sagt doch selber immer wieder das er noch nicht zu den besten Trainer gehört. Was ich damit sagen will ist, lasst ihm doch einfach Zeit und solange die Endergebnisse Stimmen passt es doch. Immerhin sind wir aktuell erster in der Liga
 
Die Ausrede "So ist der Fußball manchmal eben", kommt mir ein wenig zu häufig vor und klingt so, als hätte er keine Ahnung...
Real spielt schlecht - So ist der Fußball
Real verliert - So ist der Fußball
Die Defensive bröckelt - So ist der Fußball

Nur der Vollständigkeit halber: Gewinnt Madrid - So ist der Fußball!

Zum Interview selbst: Ich finde die Antworten vom "Chef" erste Sahne, er spricht im Grunde alles an, woran hier und anderswo herumgenörgelt wird. Ich stimme mit allen Aussagen überein bzw. kann mich damit anfreunden. Mehr kann man vom einem Interview nicht erwarten, entscheidend ist ohnehin, was auf demPlatz geliefert wird und wie es in der Tabelle aussieht.
 

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