
Madrid in LaLiga zum zweiten Mal in Folge sieglos
VILLARREAL. Wieder kein Erfolgserlebnis nach einer Länderspielpause. Anders als im Oktober – 0:1 gegen Aufsteiger FC Cádiz – ist Real Madrid diesmal aber wenigstens nicht als Verlierer vom Feld gegangen. Die Königlichen haben sich am Samstagnachmittag im Rahmen des 10. Spieltags mit einem 1:1 vom FC Villarreal getrennt. Nicht die erhoffte Antwort auf das 1:4-Debakel beim FC Valencia, auch wenn Real der Tabellenzweite der Primera Divisón gegenüberstand.
Real im 4-2-3-1 mit Ødegaard, Hazard und Mariano
Trainer Zinédine Zidane musste im Estadio de la Cerámica die Ausfälle einiger Akteure kompensieren. Sergio Ramos und Federico Valverde fehlen verletzt, während Álvaro Odriozola, Éder Militão, Carlos Casemiro und Karim Benzema noch ihren Trainingsrücktand aufholen müssen. Luka Jović hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Immerhin kehrten Daniel Carvajal und Eden Hazard in den Kader zurück. Beide standen auch in der Startelf. Nacho Fernández verteidigte innen neben Ersatzkapitän Raphaël Varane, Luka Modrić und Toni Kroos bildeten im 4-2-3-1 die Doppelsechs. Martin Ødegaard im Zentrum sowie Hazard und Lucas Vázquez auf den Flügeln sollten Mariano Díaz in der Sturmmitte füttern.

Mariano erzielt Führung – danach offensive Magerkost
Der bullige Hispano-Dominikaner konnte seinen Startelf-Einsatz gegen Villarreal umgehend rechtfertigen. Schon nach 105 Sekunden brachte er Real per Kopf in Führung (2.). Ein Treffer, gegen den die Hausherren allerdings protestierten. Carvajal wollte vor seiner Flanke auf Mariano eigentlich den im Abseits stehenden Vázquez anspielen. Der Ball kam dort aber nicht an, weil ein Villarreal-Spieler dazwischen geriet. Der Rechtsverteidiger bekam das runde Leder zurück und bediente Mariano. Für einen Moment hatte der Linienrichter die Fahne gehoben, sie aber zügig wieder heruntergenommen. Das Tor wurde anerkannt.

Real tat das 1:0 besonders deshalb gut, da Großchancen in der Folge im ersten Spielabschnitt auf beiden Seiten inexistent waren. Beide brachten es nach dem Treffer auf keinen einzigen Torschuss und je nur drei Abschlüsse. Das Geschehen spielte sich vornehmlich zwischen den Strafräumen ab, wobei die Gäste aus der Hauptstadt die Begegnung mit einer konzentrierten und geschlossenen Mannschaftsleistung über weite Strecken gut kontrollierte. Das zu mutlose „Gelbe U-Boot“ kam durch einen Kopfball von Daniel Parejo, der über das Gehäuse des ansonsten komplett beschäftigungslosen Thibaut Courtois ging, bloß zu einer nennenswerten Offensivaktion (21.).
Courtois verschuldet Elfmeter: Villarreal schafft Ausgleich
Nach dem Wiederanpfiff, zu dem Zidane keine personellen Veränderungen vornahm, gab die Partie ein nahezu unverändertes Bild ab. Real hielt den Ball oft sicher in den eigenen Reihen, hatte mehr Spielanteile, trat vor dem gegnerischen Tor aber nicht sonderlich gefährlich in Erscheinung. Mit einem zweiten Treffer hätte Zidanes Ensemble die Partie früh für sich entscheiden können. Das Team von Unai Emery blieb daher am Leben, tat sich aber auch nach dem Seitenwechsel schwer, Reals Abwehr und letztlich auch Courtois in die Bredouille zu bringen. Es fehlte an Leidenschaft, Intensität und kreativen Lösungen.
Wie aus dem Nichts wäre Villarreal nach fast einer Stunde dann aber doch zum Ausgleich gekommen. Nach einem Kroos-Fehler im Aufbauspiel beförderte Gerard Moreno das Spielgerät knapp am langen Pfosten vorbei (57.). Glück im Unglück.
Nachdem die Hälfte des zweiten Durchgangs absolviert war, drängten die Gastgeber mehr und mehr auf das 1:1. Parejo etwa setzte eine Direktabnahme aus der zweiten Reihe neben das Tor (70.). Die Verteidigung des amtierenden Meisters, bei dem in der Zwischenzeit Vinícius Júnior und Isco für Hazard und Ødegaard gekommen waren (65.) wurde zunehmend beschäftigt, der Angriff immer seltener in Szene gesetzt.

Die Folge: ein Gegentor. Courtois verschuldete eine Viertelstunde vor dem Ende der regulärer Spielzeit einen Elfmeter (75.), den er nicht parieren konnte. Moreno ließ den Ball in die untere linke Ecke einschlagen (76.). 1:1. Die Teams lieferten sich ein typisches Unentschieden-Spiel – und ein Remis sollte es am Ende auch werden. Real gehörte die erste Halbzeit, Villarreal die zweite. Es blieb bei dem Spielstand, das sich für die Madrilenen nach der langen Führung aber vielmehr wie ein weiterer Rückschlag anfühlt.
Real bleibt Tabellenvierter
Die Merengues bleiben mit ihren nun 17 Punkten Tabellenvierter. In der Liga geht es am kommenden Samstag im Estadio Alfredo Di Stéfano gegen Deportivo Alavés weiter (21 Uhr), zuvor reist Real zum Champions-League-Gruppenspiel gegen Inter Mailand (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) nach Italien.
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