
Klare Sache von Beginn an: Valencia kann, Real will nicht
VALENCIA. Das erhofft spektakuläre Finale der Valencia-Trilogie, denen man binnen acht Tagen drei Mal gegenüber stand, blieb aus. Aber das musste es auch nicht, ein Happy End gab es dennoch. Trotz einiger Schicksalsschläge ziehen die Königlichen souverän ins Halbfinale der Copa del Rey ein. Die ganz großen 90 Minuten Hollywood waren es nicht, dafür bot das Pokal-Rückspiel im Estadio Mestalla genügend Geschichten über Einzel-Darsteller.
Angefangen beim tragischen Held Iker Casillas. Nach dem turbulenten Jahreswechsel schien er sich in die Startelf und seine bekannte Weltklasse-Form zurück gekämpft zu haben, war beim 2:0-Hinspielsieg noch der Unüberwindbare, doch heute war nach 15 Minuten für ihn Schluss. Nach einem Eckball kam er erst nicht an den Ball und fuhr dann bei Álvaro Arbeloas Klär-Versuch mit der rechten Hand dazwischen. Arbeloa traf seinen Kapitän und nach einigen Behandlungsminuten schüttelte „San Iker“ den Kopf und musste für Antonio Adán weichen – Glück im Unglück, es war kein Knochen gebrochen. So kam Madrids Nummer 13 nach seiner Roten Karte im ersten Spiel des Jahres zu seinem nächsten Einsatz. Und da die bravouröse Innenverteidigung um Raphaël Varane und Raúl Albiol heute aus dem Spiel wenig anbrennen ließ, kamen die Hausherren nur durch Standards gefährlich ran. Doch auch ein unangenehm zu bewachender und übermotivierter Nelson Valdez, der sich wie seine Team-Kollegen in jeden Kopfball schmiss, sollte keinen Weg in den Madrid-Kasten finden. Der einzige Weg für Valencia sollte heute die direkte Ausführung sein – doch dazu später.
In einer an Höhepunkten armen ersten Halbzeit setzten die Merengues von Beginn an die Zielvorgaben José Mourinhos um: ruhig spielen, Konter nutzen. Leider bot sich Valencia nur selten zu jenen gefährlichen Kontern an, mit denen sie am Wochenende mit 5:0 in der Liga bestraft wurden. Auch die Defensive stand lange nicht so weit aufgerückt wie am Wochenende. Und da sich die Hausherren selbst immer mehr einlullten und außer ihrem extrem körperbetonten Spiel wenig präsentierten, kam Real ins Spiel. Cristiano Ronaldo ein Schüsschen, Ángel Di María eine Gelegenheit, doch es sollte der Mann machen, der schon im Hinspiel für die Führung sorgte: Karim Benzema, die einzige Änderung im Vergleich zum Liga-Match. Nachdem Ronaldo per Einwurf Xabi Alonso bediente, und der Spanier 30 Meter vor dem Tor überraschenderweise alle Zeit der Welt hatte, sich den Franzosen auszugucken, senste Benzema-Bewacher Ricardo Costa über den unberechenbaren Alonso-Pass und Madrids Mittelstürmer hatte fortan freies Feld. 1:0 für Real, der Genickbruch für das Mestalla, das eh nie wirklich an seine Chance geglaubt zu haben schien. Nun brauchten sie in den noch übrigen 45 Minuten vier Tore, nicht mal gegen zehn oder noch weniger Madrilenen heute realisierbar.
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Platzverweise fünf unf sechs im sechsten Spiel 2013
In dieser zweiten Spielhälfte sollten dann zwei weitere Akteure auf sich aufmerksam machen – leider im negativen Sinne. Ob Unglücksraben oder Dummköpfe, ist schwer zu entscheiden. In der 52. Minute hatte Fábio Coentrão bei einem Flankenversuch von außen den Arm zu hoch in der Luft und nachdem er bereits in der ersten Hälfte eine merkwürdige Gelbe Karte erhielt, musste er in der Folge mit Gelb-Rot vom Platz. Noch tragischer: Der Freistoß im Anschluss durch Tino Costa sollte ins Tor gehen! Stramm, flach und genauso wenig zu berechnen wie Alonsos Vorlage auf Benzema, sauste die Kugel an allen in den Strafraum stürmenden Spielern vorbei und schlug dicht neben Adán ein. Ein mehr als unglücklicher Eindruck blieb natürlich, doch gegen solche Bälle gibt es nun mal kein Patent-Rezept, auch nicht für einen Iker Casillas. Der zweite „Dummvogel“: Ángel Di María, einer der aufgestiegenen Sterne des vergangenen 5:0-Triumphs. Als wär der zweite Durchgang noch nicht zerpfiffen genug (es fielen noch sieben von insgesamt elf Karten) ließ sich der Argentinier zu einer Tätlichkeit hinreißen, nachdem er mit Armen, Beinen und sicher auch den ein oder anderen Worten vom Gegenspieler Joao Pereira beackert wurde. Einem Profi wie ihm darf so ein Aussetzer einfach nicht passieren.
Eine der wenigen positiven Meldungen und eine weitere Kurz-Geschichte: Sergio Canales, Madrids ehemalige Mittelfeld-Hoffnung, kam nach langer Verletzungspause zu seinem Saison-Debüt. Doch auch er sollte nichts mehr reißen, Valencia fehlte es an Glauben, was nicht bedeuten soll, dass sie ihren Frust nicht raus ließen. Egal, Real Madrid schafft den Einzug ins Halbfinale der Copa del Rey dank einem 2:0 im Hin- und einem 1:1 im Rückspiel. Dort erwartet man in der kommenden Woche im Bernabéu entweder den FC Málaga oder den FC Barcelona. Die Valencia-Trilogie endet zwar nicht sonderlich schön, aber trotzdem erfolgreich. Die nächste Geschichten können geschrieben werden, die Tinte auf der königlichen Feder ist noch lange nicht leer!
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