
2013 muss es wieder aufwärts gehen
MADRID. Es war ein schwaches Bild, das Real Madrid am Ende eines eigentlich so erfolgreichen und dementsprechend guten Jahres 2012 zeigte, demnach konnten die Real-Stars beispielsweise im Dezember nur drei der sechs Partien für sich entscheiden. Viel, viel zu schwach. Kein Anhänger und Sympathisant blickt in dieser Spielzeit gerne auf die Tabelle der spanischen Primera División, denn dort wird er oder sie konstatieren: Platz drei, 16 Punkte hinter dem Ersten FC Barcelona und sieben hinter dem Stadtrivalen Atlético. Dazu steht Madrid auch in der Copa del Rey mit dem Rücken zur Wand, verlor man das Achtelfinal-Hinspiel bei Celta Vigo doch mit 1:2.
„Das kann es nicht sein“, dachten sich die REAL TOTAL-Leser folglich. Die Schwächeperiode der laufenden Saison veranlassten in einer Umfrage gleich satte 56 Prozent, Real Madrid für das gesamte Jahr 2012 eine Note 3, 4, 5 oder 6 auszustellen – und das trotz der 100-Punkte-Meisterschaft, dabei erzielten 121 Treffern, dem Einziehen ins Champions-League-Halbfinale und dem Supercopa-Sieg über den FC Barcelona! Ein eindeutiger Fingerzeig der Madridistas: Es muss mit der Leistung wieder aufwärts gehen! Am besten beim heutigen ersten Pflichtspiel im Jahr 2013 Zuhause gegen Real Sociedad (17 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker), zugleich der Dreikönigstag, an dem in Spanien traditionell die Geschenke ausgepackt werden. Den Real-Stars bietet sich heute also der perfekte Tag, ihren Fans mit gutem Fußball und drei Punkten ebenso zu bescheren.
Dass es dafür wie erwähnt aufwärts gehen muss, steht natürlich auch bei den Akteuren außer Frage. Und sie sind sehr zuversichtlich, was eine Steigerung anbelangt. Sie sprühen förmlich vor Optimismus. Während ihres siebentägigen Weihnachtsurlaubs konnten Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos und Co. nicht nur abschalten, den Kopf frei bekommen und neue Kräfte tanken, sondern auch neuen Mut und Glauben schöpfen. „Wir sind nicht nicht auf dem Weg, auf dem wir eigentlich sein sollten. Daher müssen wir einfach einen größeren Willen zeigen und damit aufhören, unsere Fans traurig zu stimmen. Wir dürfen nicht denken, es sei bereits alles verloren“, betonte Kapitän Iker Casillas, dessen Name sich wahrlich nicht in den Ferien befand.
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Spannende T-Frage – heißer Fight zwischen Casillas und Adán
Denn bekanntermaßen kursierte Gerücht um Gerücht in der spanischen Sportwelt, nachdem José Mourinho die Nummer eins beim letzten Kick in Málaga zwei Tage vor Heiligabend urplötzlich auf die Ersatzbank verwies. Kein Tag verging ohne eine neue Meinung, kein Tag verging ohne eine neue Story um einen angeblichen „Scherbenhaufen Madrid“. Der 49-jährige Real-Trainer meinte direkt nach dem Spiel in Andalusien, es sei eine leistungsorientierte Entscheidung gewesen, Antonio Adán den Vorzug vor „San Iker“ (deutsch: heiliger Iker) zu geben. Vielmehr glaubten Fans und Experten aber daran, dass „the Special One“ seinen Rausschmiss provozieren wollte, winkt ihm im Falle dessen immerhin auch noch eine saftige Abfindung.
Ob Adán auch heute beim 2013-Auftakt gegen Real Sociedad (17 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) wieder zwischen den Pfosten steht? Eine sehr spannende Frage, dessen Antwort Reals Cheftrainer allerdings nicht verraten wird: „Das einzige, was ich sagen kann: Der, der morgen spielt, spielt nicht am Mittwoch in der Copa del Rey.“ Und eben aus diesem Grund wäre es absolut vorstellbar, dass die Nummer 13 heute erneut das Tor hütet, ist das Rückspiel im Pokal doch von größerer Bedeutung als die Aufgabe gegen Sociedad. Auf der anderen Seite: Wird es Mourinho riskieren, einen weiteren medialen Großbrand zu legen, indem er Adán erneut ran lässt? Wird Mourinho Casillas in den eigenen vier Wänden wieder auf der Bank schmoren lassen, was ganz sicher auf Unverständnis im weiten Rund stoßen würde? Fakt ist: Es kann nur einen geben!
Abwehr geht personell am Stock
Neben dem Fall Casillas hat das Match gegen die Basken jedoch noch viel mehr zu bieten, was die Defensive der Königlichen anbelangt. Weil Marcelo, Fábio Coentrão, Raúl Albiol (alle im Aufbautraining), Pepe (verletzt) und Sergio Ramos (fünfte Gelbe Karte) allesamt nicht zur Verfügung stehen, hat Mourinho in Diego Llorente einen absoluten No-Name für das Sociedad-Spiel berufen müssen. Normalerweise spielt der 19-jährige Rechtsverteidiger bei Real Madrid C, heute nimmt er im Fußballtempel Bernabéu auf der Bank Platz. Theoretisch würde sich die Viererkette von selbst aufstellen und aus Álvaro Arbeloa, Raphaël Varane, Ricardo Carvalho und Nacho Fernández bestehen, jedoch kann es genauso gut möglich sein, dass Mourinho Michaël Essien wie schon in Málaga auf die rechte Abwehrseite stellt und Arbeloa nach links rückt. Damit hätte der Portugiese auf der Bank einen Verteidiger mehr als Wechseloption. Im Mittelfeld gibt es aller Voraussicht nach keine Veränderungen, im Angriff dagegen streiten sich Karim Benzema und der nun völlig wieder genesene Gonzalo Higuaín um den einen Posten. Die spanischen Medien glauben: „El Pipita“ läuft auf.
Die voraussichtliche Startformation: Casillas/Adán – Essien, Varane, Carvalho, Arbeloa – Khedira, Alonso – Di María, Özil, Ronaldo – Benzema/Higuaín.
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Real Sociedad im Aufwind und seit zwei Monaten ungeschlagen
Diese Akteure sollen gegen Real Sociedad für einen positiven Start ins neue Jahr, genauer für drei Punkte, sorgen. Doch was erwarten die Merengues mit „la Real“, wie man den Klub aus San Sebastián in Spanien zumeist nennt, eigentlich für ein Team? Nun, es kommt eine Truppe ins Bernabéu, die sich vom Mittelfeld der Tabelle (12. Platz in der letzten Saison) langsam aber sicher nach oben bewegt. Nach 17 Runden in der Meisterschaft rangieren die Basken auf einem völlig zufrieden stellenden siebten Platz – und mit acht Punkten zu den Blancos gar nicht so weit entfernt als ursprünglich gedacht. In Acht nehmen muss sich Madrids arg gebeutelte Hintermannschaft insbesondere auf Torjäger Carlos Vela, der einst beim FC Arsenal unter Vertrag stand. Der 23-jährige Mexikaner netzte in 16 Einsätzen bereits sieben Mal ein.
Sehr beachtlich: Seit dem 4. November ging kein Spiel Sociedads mehr in die Hose – vier Siege und drei Remis in sieben Partien. Nicht schlecht. Man könnte beinahe schon behaupten: Die Basken mischen die Liga auf. Nicht unbegründet meinte Xabi Alonso vor dem Duell mit seinem Ex- und Heimat-Klub: „Diesmal wird es gegen Sociedad eine andere Geschichte…“ Mourinho sagte: „Real Sociedad befindet sich nicht in einer gefährlichen Situation, daher können sie befreit und glücklich aufspielen. Sie haben weder Verletzte noch Gesperrte, weshalb sie uns ohne jegliche Anspannung gegenübertreten werden. Wir müssen dieses Spiel allerdings gewinnen, auch wenn wir viele Personalprobleme haben.“ Hört man sich mal an, was Gäste-Coach Philippe Montanier erklärte, scheint der Drops allerdings schon halb gelutscht zu sein: „Ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist, im Bernabéu zu gewinnen. Aber es ist fast unmöglich.“
Es liegt an den Spielern des weißen Balletts, zu beweisen, dass die Aussagen der letzten Tage nicht bloße Lippenbekenntnisse sein sollen. „Wir müssen jetzt so geeint wie nie sein – das wird uns wieder zum Erfolg führen. Wir müssen an ein Comeback glauben, zur Normalität übergehen – und die heißt: Siegen!“, so Sergio Ramos. Und heute muss es ja außerdem heißen: Siegen und den Fans zum Tag der heiligen drei Könige einen perfekten Einstand ins neue Jahr bereiten.
17 Uhr: Real Madrid gegen Real Sociedad, live auf LAOLA1.tv!
Spiel-Details
Kader Real Madrid C.F.
Tor: Casillas, Adán, Jesús
Abwehr: Varane, Carvalho, Arbeloa, Nacho, Llorente
Mittelfeld: Khedira, Kaká, Özil, Alonso, Essien, Modric, Callejón, Di María
Angriff: Ronaldo, Benzema, Higuaín
Trainer: José Mourinho
Kader Real Sociedad San Sebastián
Tor: Bravo, Zubikarai
Abwehr: Estrada, M. González, I. Martínez, La Bella, Ansotegi, Ángel
Mittelfeld: Pardo, Illarramamendi, Griezmann, Prieto, Zurutuza, Elustondo, Ros
Angriff: Ifrán, Castro, Agirrexte, Vela
Trainer: Philippe Montanier
Anstoß: 17 Uhr, Estadio Santiago Bernabéu, Madrid
Schiedsrichter: Ignacio Iglesias Villanueva
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