
Youngster dient nur dazu, um Zeit zu gewinnen
LEGANÉS/MADRID. Böse Zungen könnten behaupten, Zinédine Zidane habe ihn einzig und allein demütigen wollen. Es läuft die Nachspielzeit bei Real Madrids Auswärtsspiel gegen CD Leganés: Daniel Ceballos betritt beim Stand von 3:1 als letzter Einwechselspieler nach 91 Minuten und 58 Sekunden den Platz. 28 Sekunden später, nach 92 Minuten und 26 Sekunden, bläst Schiedsrichter José Luis González González zum Abpfiff in seine Pfeife.
El innecesario cambio de Ceballos: sólo jugó 29 segundos… https://t.co/HTXE7Yxflv pic.twitter.com/oeY4MT1Unw
— MARCA (@marca) 21. Februar 2018
Der 16,5 Millionen Euro teure Neuzugang von Betis Sevilla diente lediglich dazu, noch etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Dabei war dieser Mittwochabend für jemanden wie Ceballos eigentlich wie gemacht. Toni Kroos und Luka Modrić fehlten im Mittelfeld verletzt, Isco hätte Zidane gut und gerne auch schonen können. Der französische Coach ließ den Spielmacher aber ran, vertraute zudem Carlos Casemiro und Mateo Kovačić. Von Ceballos weit und breit keine Spur. Selbst Marcos Llorente wurde in der zweiten Halbzeit noch eher eingewechselt.
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Nur 688 von 3.780 möglichen Spielminuten absolviert
Die bisher magere Bilanz des 21-jährigen Spaniers bei den Merengues: 688 von 3.780 möglichen Spielminuten verteilt auf 17 Einsätze. Jedoch bremste ihn zwischenzeitlich auch eine Verstauchung im linken Knöchel aus. Der 28-Sekunden-Auftritt war sein erster Einsatz seit dem 18. Januar – sofern man diesen überhaupt als solchen bezeichnen kann.
Auf der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen Leganés hielt es kein Journalist für angemessen, Zidane auf die Situation des aktuellen Sorgenkinds anzusprechen. Ceballos selbst bewegte sich in der Mixed Zone des Estadio Municipal de Butarque mit finsterer Miene und seiner Kapuze über dem Kopf eilig an den Reportern vorbei. Kein Kommentar.
¡NINGUNEADO! ZIDANE metió a CEBALLOS faltando 28 SEGUNDOS para el final del partido. ¡TODAS LAS IMÁGENES a las 3 con @jpedrerol! #JUGONES pic.twitter.com/UGqHCcWWLv
— El Chiringuito TV (@elchiringuitotv) 22. Februar 2018
Zidane erntet Kritik
Der beste Spieler der U21-Europameisterschaft 2017 erlebt keine einfachen Tage. Erst kürzlich hatte er unerwartet feindliche Sprechchöre von den Fans seines Ex-Klubs Betis Sevilla einstecken müssen. Vor diesem Hintergrund steht „Zizou“ mit seinem vielerorts als unnötig bezeichneten Spielerwechsel erst recht in der Kritik. „28 Sekunden zu spielen, ist erniedrigend. Er hat ja nicht ein einziges Mal den Ball berührt“, bemängelte AS-Redakteur Tomás Roncero in der Fußball-Talkshow „El Chiringuito“.
Wie geht es für den Youngster weiter? Am Samstag könnte er beim Heimspiel gegen Deportivo Alavés (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) eine echte Chance von Anfang an erhalten. Modrić und Kroos werden auch dann nicht im Kader stehen. Andernfalls dürfte sich Zidane im Sommer nicht wundern, wenn Ceballos nach nur einer Spielzeit schon wieder die Biege macht – sofern er dann selbst überhaupt noch Real-Trainer ist. Bereits im Januar hatte der Rechtsfuß wegen seiner Unzufriedenheit an der Concha Espina ernsthafte Absichten gehabt, zu Betis zurückzukehren.
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