
Real Madrid erstmals seit 2018 wieder im Viertelfinale
MADRID. Auf drei Champions-League-Titel in Serie folgt nicht das dritte Achtelfinal-Aus nacheinander! Anders als 2019 (2:1 und 1:4 gegen Ajax Amsterdam) und 2020 (zweimal 1:2 gegen Manchester City) zieht Real Madrid in der Königsklasse mal wieder in das Viertelfinale ein. Nach dem 1:0 im Hinspiel haben die Königlichen am Dienstagabend im Estadio Alfredo Di Stéfano auch das Rückspiel gegen Atalanta Bergamo für sich entscheiden können – diesmal dank einer überaus professionellen Leistung sogar mit 3:1.
Auf wen der 13-malige Gewinner des Wettbewerbs in der Runde der letzten Acht trifft, wird die Ziehung am Freitag (12 Uhr) zeigen. Die UEFA lost dann auch gleich die Wege der verbliebenen Klubs für eine potentielle Halbfinal-Teilnahme aus.
Zidane setzt auf 3-4-3 – Valverde für Casemiro
Trainer Zinédine Zidane setzte gegen Atalanta auf eine taktische 3-4-3-Grundordnung, in der Raphaël Varane, Kapitän Sergio Ramos und Nacho Fernández die Dreier-Abwehrkette vor Schlussmann Thibaut Courtois bildeten. Auf den beiden Außenbahnen agierten Lucas Vázquez und Ferland Mendy, das zentrale Mittelfeld nahmen in Abwesenheit des gesperrten Casemiro die Strategen Luka Modrić und Toni Kroos ein. Federico Valverde rückte für den Brasilianer in das Team, spielte aber offensiver auf dem rechten Flügel, hatte einen großen Bewegungsradius. Vinícius Júnior kam über links, im Zentrum stürmte Karim Benzema.

Die Gäste aus Bergamo kamen ordentlich in die Begegnung, entwickelten in der Anfangsphase mehr Zug zum gegnerischen Gehäuse als Real und kamen auch früh zu einer alle andere als ungefährlichen Gelegenheit. Robin Gosens versuchte es nach einer Hereingabe von der linken Seite in der Mitte aus kurzer Distanz, der Abschluss war dann jedoch weder präzise noch stramm genug (3.).
Benzema erzielt nach Atalanta-Patzer Führung
Real legte eine intensive, selbstsichere Leistung an den Tag, stand hinten gut, konnte im Spiel nach vorne aber erst nach knapp einer halben Stunde für erste wirkliche Akzente setzen. Ein Vinícius-Schuss aus aussichtsreicher Position wurde nach einem Doppelpass mit Benzema geblockt (27.), wenig später durften die Madrilenen dann aber auch schon jubeln. Atalanta-Keeper Marco Sportiello patzte, spielte einen Pass direkt in den Fuß von Modrić, der mit ein paar Schritten in den Strafraum hineinzog und das runde Leder rechtzeitig auf Benzema querlegte. Der Franzose musste zentral aus etwa zwölf Metern Entfernung nur noch zum 1:0 einschieben (34.).

Vinícius vergibt Großchance – Ramos erhöht per Elfer
Anders als Zidane nahm Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini angesichts des Rückstands nicht nur in der Partie, sondern der K.o.-Runde insgesamt zum Seitenwechsel gezwungenermaßen eine personelle Veränderung vor, brachte mit Duván Zapata für Mario Pašalić einen zweiten Angreifer.
Ein Wechsel, der für die Italiener allerdings nichts bringen sollte. Nach exakt einer Stunde erhöhte Ramos den Spielstand vom Punkt aus auf 2:0 (60.). Reals Abwehrchef ließ das Spielgerät gekonnt im linken Eck einschlagen. Vinícius war zuvor auf der Strafraumkante gefoult worden, hatte den Elfmeter damit rausgeholt (59.). Wenige Minuten zuvor hätte der brasilianische Youngster den zweiten Treffer der Blancos gut und gerne auch selbst erzielen können, jedoch ließ er den Ball nach einer fintenreichen Aktion fahrlässig am Tor vorbeilaufen (52.).

Real war das Ticket für die nächste Runde mit den insgesamt nun drei Toren Vorsprung kaum noch zu nehmen. Atalanta benötigte jetzt gleich drei Treffer zum Weiterkommen, biss sich an der Defensive des amtierenden spanischen Meisters aber nach wie vor die Zähne aus. Courtois wurde nur vereinzelt ernsthaft gefordert. Unmittelbar nach dem 2:0 wechselte Zidane Ramos für Éder Militão aus. Der 34-jährige Spanier sollte offensichtlich Kräfte sparen, nachdem er erst am vergangenen Wochenende bei dem 2:1 gegen den FC Elche sein Comeback nach zweimonatiger Verletzungspause gefeiert hatte.
Benzema trifft den Pfosten
Kurz nach Ramos wich auch Vinícius. Auf dem linken Flügel wurde er positionsgetreu durch Rodrygo Goes ersetzt (69.). Kurz zuvor fiel für das weiße Ballett fast das dritte Tor. Benzema hatte nach einer Flanke von der rechten Seite Pech, scheiterte mit zwei Kopfball-Versuchen erst am Torwart und dann am Pfosten (68.).

Atalanta verkürzt – Asensio antwortet schnell
Eine vergebene Großchance, die Real sich dank des komfortablen Vorsprungs aber leisten konnte – auch wenn es Atalanta noch gelang, zu verkürzen. Luis Muriel traf per Freistoß sehenswert zum 2:1 (83.). In Person des gerade erst für Valverde eingewechselten Marco Asensio antworteten die Hausherren aber blitzschnell. Der Mallorquiner ließ den Ball aus halblinker Position im linken Eck einschlagen (84.). 3:1 – der Endstand. Hinspiel gewonnen, Rückspiel gewonnen: Zidanes Starensemble ist seiner Favoritenrolle in dieser Runde gerecht geworden.
Weiter geht es in der Königsklasse gegen einen noch unbekannten Kontrahenten für Real am 6. oder 7. April mit dem Viertelfinal-Hinspiel. Zuvor wollen die Madrilenen in der Liga Punkte auf den FC Barcelona und Spitzenreiter Alético gut machen. Die nächste Herausforderung auf nationaler Ebene ist am Samstag auswärts Celta Vigo (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Anschließend stehen die ersten Länderspiele im Jahr 2021 an.
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