Pressekonferenz

„Ob Bale kommen muss, entscheiden die Verantwortlichen“

Auf Kapitän folgt Vize-Kapitän, auf Iker Casillas folgt Sergio Ramos. Im Anschluss an das zweite Mannschaftstraining im USA-Trainingslager stand der spanische Innenverteidiger den Reportern Rede und Antwort. Der 27-Jährige äußerte sich über die Akte Gareth Bale, fand warme Worte für Coach Carlo Ancelotti und ebenfalls für die Jungspunde um Isco und Carvajal. Dazu sprach Ramos auch über sich selbst und teilte mit, dass er nichts von einem Pepe-Abgang zu Manchester City halten würde.

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Sergio Ramos
Der „neue“ Sergio Ramos. Er ließ sich während des Urlaubs die Haare in blond färben

Lob für den Trainer: „Ancelotti ist einer der Besten der Welt“

LOS ANGELES. In Carlo Ancelotti hat nun also auch Sergio Ramos den neuen starken Mann der Königlichen kennen lernen können. Der 27-Jährige stieß nach seinem aufgrund der Teilnahme am FIFA Confederations Cup verlängerten Urlaub wie auch Iker Casillas, Álvaro Arbeloa, Marcelo und Jesé Rodríguez, der bei der U20-WM vertreten war, erst am Sonntag zur Mannschaft, wechselte als Vize-Kapitän aber natürlich schon einige Worte mit dem 54 Jahre alten Italiener. Der erste Eindruck? Blendend! Im Anschluss an die zweite Trainingseinheit im USA-Trainingslager berichtete Ramos, der sich die Haare während des Urlaubs für alle überraschend blond hat färben lassen, auf der Pressekonferenz: „Es ist immer positiv, dass wir grandiose Trainer haben, die viel Erfahrung besitzen. Er ist einer der Besten der Welt und es ist eine Freude, ihn bei uns zu haben. Hoffentlich können wir Titel gewinnen und hoffentlich wird der Trainer Schwierigkeiten dabei haben, eine Startelf zusammenzustellen, denn der Konkurrenzkampf ist sehr groß.“

So schnell der Innenverteidiger mit der Personalie „Carletto“ konfrontiert wurde, so schnell fiel dann aber auch wieder der Name ‚José Mourinho‘. Mit dem war sich Ramos zu Beginn der letzten Saison ja nicht wirklich grün. „The Special One“ verbannte die Nummer 4 ausgerechnet im Champions-League-Spiel gegen Manchester City auf die Bank, schickte den damals 19-jährigen Raphaël Varane auf den Platz. Für Mourinhos Empfinden hatte der Spanier zu viel Liebe und zu wenig Fußball im Kopf. Über das Kapitel Mou will Ramos nun aber nicht mehr sprechen: „Zur Vergangenheit gibt es wenig hinzuzufügen. Nur, dass ich keine rachsüchtige Person bin und mir das Beste in Erinnerung bleibt, was ich mit diesem großartigen Trainer, der Mourinho ist, erlebt habe. Wir wünschen ihm alles Gute und ich bin ihm dankbar. Jetzt jedoch über einen anderen Trainer zu sprechen, wäre respektlos gegenüber Ancelotti. Ich wache jeden Tag mit großer Lust auf, zu lernen.“

Ich halte mich für einen großartigen Spieler, aber das sollten eher die Leute sagen Sergio Ramos über seine Fähigkeiten

Apropos lernen: Was fehlt einem Sergio Ramos denn noch, um einer der besten Innenverteidiger der Welt zu werden, wenn er das nicht schon ist? „Ich halte mich für einen Spieler, der alles aus sich heraus holt und täglich mit der Vision aufsteht, weiterhin zu reifen. In diesem Sinne ist Madrid der beste Ort dafür. Und mit den Trainern und Spielern ist das der ideale Klub, um sich zu verbessern. Ich halte mich für einen großartigen Spieler, aber das sollten eher die Leute sagen. Ich kann dem nur Demut hinzufügen und den jungen Geist, mit dem ich schon am Tag, als ich hier ankam, hatte.“

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„Özil und Kaká werden es schwer haben“

Als Ramos 2005 für stolze 27 Millionen Euro vom FC Sevilla an die Concha Espina wechselte, war er gerade mal 19 Jahre alt. Nicht viel älter und ebenso teuer waren in diesem Sommer beispielsweise Isco, der für 30 Millionen Euro aus Málaga kam, oder Asier Illarramendi, der summa summarum 38,9 Millionen Euro kostete und damit der teuerste spanische Neuzugang in der Madrider Historie ist. Daniel Carvajal kam für 6,5 Millionen – immerhin. Alle drei haben Chancen auf die Stammelf, besonders Ausnahmetalent Isco und Rechtsverteidiger Carvajal. Ramos freut sich, künftig mit jungen, ambitionierten und erfolgshungrigen Youngsters zusammenzuspielen.

Explizit nennen möchte der Rechtsfuß keinen der Jungspunde, die ihn derzeit beeindrucken oder das Potenzial hätten, sich in der neuen Saison in den Vordergrund zu spielen. Sicherlich, um den Druck nicht zu erhöhen. „Es gibt ein paar. Aber vielleicht ist das eine einmalige Chance für sie, weil der Zug nur einmal hält“, hielt sich Ramos bedeckt, meinte dann aber auch: „Es ist schön, dass junge Leute kommen – und das mit der Lust, Titel einzufahren. Isco hat beim FC Málaga den Unterschied ausgemacht. Wir sind froh, dass er nun hier ist. Ich denke, dass er uns eine Menge geben kann. Auch, wenn noch andere tolle Spieler vorhanden sind. Sowohl Özil als auch Kaká werden es schwer haben, weil hier alle spielen wollen und hier auch die Besten spielen sollten.“

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„Preis für Fußballer wird durch den Markt bestimmt“

Zu den derzeit Besten gehört mittlerweile zweifelsohne auch Gareth Bale von Tottenham Hotspur. Ein Beleg: Der 24-jährige Waliser wurde zum besten Premier-League-Spieler der zurückliegenden Saison gekürt – und nun soll der Superstar vor einem Transfer zu Real Madrid stehen. Real-Keeper Diego López sagte zuletzt, Spieler außerhalb Madrids seien nicht erforderlich. Wie steht Ramos zu dieser brisanten Causa? „Ich glaube, dass der Preis für Fußballer durch den Markt bestimmt wird. Es ist nicht meine Aufgabe, zu entscheiden, ob Bale kommen muss oder jemand anders. Bei Real Madrid ist es wichtig, junge Spieler und Spanier zu haben. Die Mischung aus gestandenen Spielern und jungen Leuten ergibt ein gutes Projekt. Sowohl der Präsident (Pérez; d. Red.) als auch die anderen Verantwortlichen werden entscheiden, ob Bale kommen muss“, erklärte der Nationalspieler diplomatisch.

Glaubst du noch an einen Bale-Wechsel in diesem Sommer zu Real Madrid?

Und zu den erwähnten Besten, findet Ramos, gehört auch Pepe. REAL TOTAL berichtete jüngst, dass der portugiesische Abwehrmann mit Manchester City in Verbindung gebracht wurde, Teammanager Manuel Pellegrini dies allerdings als Gerücht abstempelte. Als potentieller Nachfolger für den 31-Jährigen wurde trotzdem schon jemand genannt, genauer Giorgio Chiellini von Juventus Turin. Davon, dass Pepe geht und der Italiener kommt, hält der Vize-Kapitän wenig: „Wir reden nicht von Spielern, die nicht unsere sind. Ich finde, dass die Mannschaft auf den Defensivpositionen bereits vollständig besetzt ist. Für mich wäre es eine Freude, wenn Pepe bei uns bleibt, weil er einer der Besten ist.“

Begrüßt hätte Ramos sicherlich auch einen Verbleib von Mitspieler und Freund Gonzalo Higuaín. Doch „el Pipita“ wollte gehen und durfte es schlussendlich auch. Für die nächsten fünf Jahre spielt er nun beim SSC Neapel. Schön und gut, aber wer schließt bei den Blancos nun die Lücke, die der Argentinier hinterlässt? „Es gibt Spieler, die diese Verantwortung übernehmen können. Die Mannschaft weiß, wer diejenigen sind, die in dieser Hinsicht den Unterschied ausmachen.“ Deutet daraufhin, womit man ohnehin rechnet: Die Eigengewächse Álvaro Morata und Jesé Rodríguez erhalten ihre Chance!

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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