
Dank Mourinho solch ein Duell: „Habe es Madrid organisiert“
MIAMI. 67 Tage ist es her: Real Madrid bestreitet das letzte Pflichtspiel der Saison 2012/13, der Fokus richtet sich jedoch voll und ganz auf den Mann an der Seitenlinie, auf Trainer José Mourinho. Selbiges kann man wohl auch beim nächsten Testspiel der Königlichen erwarten, das am Donnerstagmorgen um 3 Uhr in Miami angepfiffen wird (im REAL TOTAL-Liveticker). Dann aber wird „the Special One“ nicht in der Coaching Zone der Madrilenen stehen. Zum Ende der letzten Saison hat er das weiße Ballett bekanntlich nach drei Spielzeiten verlassen und seit dem 1. Juli zum zweiten Mal eine Liaison mit dem FC Chelsea. Die „Blues“ coacht er also – und mit ihnen trifft der 50-Jährige im Endspiel des International Champions Cups auf Ex-Arbeitgeber Real Madrid!
Das Wiedersehen mit José Mourinho! Mit dem Mann, der dem iberischen Top-Klub 2011 nach 18 Jahren den Pokalsieg und 2012 eine noch nie dagewesene 100-Punkte-Meisterschaft bescherte sowie die totale Dominanz des FC Barcelona zunichte machen konnte. Es ist aber auch ein Wiedersehen mit dem Mann, der innerhalb des Madridismo mit einigen Handlungen (Eklats gegenüber Presse und auf dem Feld, Casillas auf der Bank, Pepe außen vor) für große Polemiken sorgte und so in den letzten Monaten regelmäßig im Bernabéu ausgepfiffen wurde – von den eigenen Fans.
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Die Pflichtspielsaison hat noch nicht mal begonnen, da steht bereits die erste Partie auf dem Plan, die von großem Interesse ist. Zu verdanken, dass die Blancos gegen ihren Ex-Coach spielen, hat man es… Mourinho! Er erklärte nämlich: „Real Madrid spielt diesen Wettbewerb (International Champions Cup; d. Red.) mit und absolviert das Trainingslager hier in den USA, weil ich es ihnen organisiert habe (lacht) und weil ich ein Profi bin. Ich habe das gemacht, obwohl ich wusste, dass ich diese Saisonvorbereitung nicht mit ihnen (die Mannschaft von Real Madrid; d. Red.) absolvieren werde. Dann habe ich es mit meinem neuen Klub auch getan und wir wussten, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wir uns im Finale treffen. Für uns ist das sehr gut. Ob für Madrid auch, weiß ich nicht. Aber für uns ist es gut, weil wir gegen eine sehr besondere Mannschaft mit sehr besonderen Spielern spielen. Für meine Verteidiger ist es fantastisch, gegen diese fantastischen Angreifer zu spielen. Für meine Angreifer ist es fantastisch, gegen diese fantastischen Verteidiger zu spielen. Daher ist es eine sehr gute Erfahrung.“
Hazard und Chelsea freuen sich: „Real Madrid ein riesiger Klub“
Das findet auch Chelsea-Offensivmann Eden Hazard, den Mou einst vom OSC Lille nach Madrid lotsen wollte: „Das ist ein großes Spiel für mich als jungen Spieler, zugleich mein erstes gegen Real und sehr sehr spannend. Real Madrid ist ein riesiger Klub, der eine Vielzahl von qualitativen Spielern wie Ronaldo und Kaká hat. Hoffentlich können wir das Match gewinnen.“
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Als Cheftrainer siegte Mou noch nie gegen Real Madrid
Wie es zu diesem Finale kommt? Ganz einfach: Die Real-Stars gewannen ihre Spiele gegen L.A. Galaxy (3:1) und den FC Everton (2:1), die Mou-Truppe besiegte erst Inter (2:0) und dann den AC Mailand (2:0). Für den Portugiesen ist es allerdings eher ein weiteres Match in der Vorbereitung auf die Saison als ein wichtiges Finale, was auf Seiten der Madrilenen nicht sehr anders sein wird. „Wir sind nicht besessen, zu gewinnen. Ich werde meine Wechsel vollziehen. Elf Spieler werden die erste Halbzeit spielen, elf andere wiederum die zweite. Wir haben da nicht diesen Druck oder die Besessenheit, was das Ergebnis betrifft. Eher wollen wir uns verbessern“, teilte Mou mit. Bedeutet: Er will sich vom Duell mit Ex-Klub Madrid nicht verrückt machen lassen und nicht unbedingt gewinnen.
Das hat er als Cheftrainer gegen Real ohnehin noch nie können! In der Saison 2003/04 begegnete er den Spaniern als damaliger Coach des FC Porto in der Champions-League-Gruppenphase. In Portugal gewann der spanische Rekordmeister nach 1:0-Rückstand mit 3:1 (Tore: Ivan Helguera, Santiago Solari, Zinédine Zidane), in Madrid gab es ein 1:1.
Nicht nur „the Special One“ trifft auf Ex-Verein
Es wird allerdings nicht nur Mourinho auf den ehemaligen Arbeitgeber. Bemerkenswerterweise sitzt auf der Trainerbank der Königlichen jemand, der die Londoner schon trainierte: Carlo Ancelotti. Von Juli 2009 bis Mai 2011 war der 54 Jahre alte Italiener an der Stamford Bridge angestellt, feierte dabei die englische Meisterschaft, den englischen Pokal (beides 2010) sowie die Community Shield (2009). „Es ist ein besonderes Spiel. Das ist normal, da ich zwei Jahre bei Chelsea war. Ich hatte zu allen eine sehr gute Beziehung und daher ist es besonders“, so „Carletto“. Chelsea-Coach Mourinho trifft auf Ex-Verein, Real-Coach Ancelotti trifft auf Ex-Verein!
Doch damit nicht genug: Selbiges besondere Erlebnis kommt auch auf Chelseas Mittelfeldspieler Michaël Essien zu. Der 30-jährige Ghanaer spielte im letzten Spieljahr leihweise im Bernabéu.

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