Casillas oder López? „Morgen entscheide ich“
MADRID. Für viele ist schon seit dem Abgang von José Mourinho klar: Kapitän und Ikone Iker Casillas wird Diego López wieder als Nummer eins zwischen den Pfosten ablösen. Allzu sicher sollte man sich bei der Beantwortung der brisanten Torwartfrage allerdings noch heute nicht sein, denn wie Trainer Carlo Ancelotti auf der großen Pressekonferenz vor dem morgigen Saison-Auftakt und ersten Liga-Spieltag gegen Betis Sevilla (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) ehrlich mitteilte, seien die Würfel noch nicht gefallen. Die beiden Schlussmänner scheinen leistungstechnisch auf Augenhöhe zu sein. „Ich habe mich noch nicht für einen Torhüter entschieden. Das mache ich morgen. Mehr nicht. Ich werde die Aufstellung für morgen nicht bekannt geben, weil ich mit den Spielern noch nicht gesprochen habe. Ich bevorzuge es, erst mit ihnen zu sprechen. Dann haben wir eine konkurrenzfähige Mannschaft. Diego López hat am 15. Juli angefangen zu trainieren. Casillas am 1. August. Für einen Torwart ist das nicht viel. Beide hatten eine gute Saisonvorbereitung mit guten Partien. Für mich ist es keine einfache Entscheidung, das ist normal. Aber für mich als Trainer ist es das Härteste meiner Arbeit, Entscheidungen zu treffen. Für andere nicht“, schilderte der 54-Jährige.
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„Carvajal hat gegenüber Arbeloa einen kleinen Vorteil“
Ein klein bisschen mehr ließ sich „Carletto“ in die Karten schauen, was die Besetzung des rechten Verteidigers betrifft. Neuzugang Daniel Carvajal überzeugte in der Vorbereitung und nicht wenige rechnen damit, dass der 21-Jährige seinen Konkurrenten Álvaro Arbeloa verdrängen wird. 82 Prozent der REAL TOTAL-Leser würden die neue Nummer 15 morgen aufbieten (Stand: 14:00 Uhr). Gut möglich, dass Ancelotti sich für den Youngster entscheidet, denn er meinte: „Ich habe das noch nicht entschieden, aber Arbeloa hat am Mittwoch bei der Nationalmannschaft gespielt, dann die Reise… Carvajal hat diese Woche gut trainiert und ich glaube, dass er einen kleinen Vorteil hat, zu spielen.“
Mit Sicherheit auflaufen wird morgen Angreifer Karim Benzema, der nach dem Weggang von Gonzalo Higuaín gesetzt ist. „Er trainiert gut, ich bin mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Ich hoffe, dass er Tore für uns schießt“, sagte Ancelotti über den 25-jährigen Franzosen. Definitiv nicht im Kader stehen werden gegen die Sevillanos die sich nach ihren Verletzungen im Aufbautraining befindenden Xabi Alonso, Raphaël Varane und Asier Illarramendi. Der italienische Coach gab Auskunft: „Xabi ist nah dran, um das erste Mal zu spielen. Das könnte am Donnerstag sein (bei der Trofeo Santiago Bernabéu; d. Red.). Raphaël absolviert ein individuelles Training, um das Bein zu stärken, um die Probleme im Knie zu vermeiden. Es verbleiben noch sechs Tage Individualtraining, dann kann er anfangen, mit der Mannschaft zu arbeiten. Auch Illarramendi trainiert individuell, um in zehn Tagen bereit zu sein.“ Pepe, der gestern pausierte, wird dagegen mit von der Partie sein: „Er hat einen Schlag beim Länderspiel abbekommen. Aber er trainiert gut und wird morgen spielen.“

„Coentrão will gehen und wird morgen nicht spielen“
Sind die genannten Verletzten wieder fit und stoßen sie zum Team, wird Ancelotti wohl noch zufriedener mit dem Kader sein, als er es ohnehin schon ist. Das äußerte er rund um die Causa Gareth Bale ja schon mehrfach. Apropos Bale: Was sagte der Real-Coach heute zum möglichen Transfer des Walisers und der Auffälligkeit, dass die Rückennummer 11 bislang nicht vergeben ist? „Das ist so, weil niemand um die Nummer 11 bat. Ich bin sehr glücklich mit der Mannschaft, die ich habe, aber die großen Spieler tun einem Team gut.“
Mit dem 24-jährigen Superstar könnte noch ein Akteur kommen – und mit Fábio Coentrão einer gehen. „Die Situation hat sich nicht geändert. Wir haben einzig über die Position von Coentrão nachzudenken, weil er darum gebeten hat, zu gehen. Er wird morgen nicht spielen. Mehr nicht. Beim Rest denke ich, dass er glücklich ist, die Saison hier anzugehen“, erzählte der Übungsleiter.
„Die Atmosphäre ist sehr gut, die Mannschaft geeint“
Wie der Kader nach dem 31. August, wenn sich das Transferfenster schließt, aber auch immer aussehen wird: Was am Ende des Tages zählt, ist der Erfolg – mit welchen Spielern der auch immer erzielt werden soll. Ancelottis Wunsch für die kommenden Monate: „Gewinnen. Aber wie ich es schon oft gesagt habe: Hier reicht es nicht, wenn man nur gewinnt. Man muss dazu schönen Fußball spielen. Das Spiel ist offensiv ausgerichtet, aber meine Erfahrung bei anderen Vereinen war ähnlich. Der Klub bittet darum, offensiv zu spielen und ich denke nicht, dass sich da groß etwas ändern wird. Die Spieler haben eine außerordentliche Qualität. Ich denke, die Mannschaft hat ihre Qualität in der Vorbereitung bewiesen und ich glaube, dasselbe wird sie auch morgen tun. Gut spielen, gewinnen und nicht mehr.“
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Weiter berichtete ein positiv gestimmter Cheftrainer: „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, sie hat eine gute Balance, denn es gibt sowohl Spieler mit Erfahrung als auch junge. Die Atmosphäre ist sehr gut. Wenn eine Mannschaft geeint ist, gibt es keine Probleme. Die Mannschaft ist es und ich hoffe, dass das die ganze Saison so bleibt.“ Ob die Truppe wieder auf die wichtige Unterstützung der Anhängerschaft zählen kann? „Wenn die Mannschaft gut spielt, wird das Bernabéu sie unterstützen. Es hilft ihr immer sehr, die Fans sind sehr gut. Spielt die Mannschaft gut, wird es keine Probleme geben“, so Ancelotti.
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