Pressekonferenz

„Es sind kleine Details – mal sehen, wer demnächst im Tor steht“

Schon bevor die Premieren-Partie der Saison 2013/14 für die Königlichen gegen Betis Sevilla angepfiffen werden sollte, wusste man bereits, was das Gesprächsthema auf der Pressekonferenz nach den 90 gespielten Minuten sein würde: Die Aufstellung, oder besser gesagt die Entscheidung von Trainer Carlo Ancelotti, Kapitän und Ikone Iker Casillas auf die Bank zu verdonnern und Diego López den Vorzug zu geben – genau das hat es in den letzten Monaten ja auch unter José Mourinho gegeben, genau das sorgte für eine große Polemik. „Carletto“ äußerte sich zu der getroffenen Wahl und sprach des Weiteren über das gewonnene Spiel gegen die Andalusier.

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Carlo Ancelotti
Carlo Ancelotti sorgte gleich zum Auftakt mit der Entscheidung pro Diego López für Wirbel

„Heute war Diego der Torwart für das Spiel“

MADRID. Diego López im Tor, Iker Casillas auf der Bank – dieses Bild sah man zum Ende der letzten Saison unter Real Madrids damaligem Trainer José Mourinho zu Genüge. Doch „the Special One“ ging, Carlo Ancelotti kam und so gut wie jeder dachte, dass sich alles wieder zum Alten wendet und Kapitän und Ikone „San Iker“ (deutsch: heiliger Iker) wieder zurück zwischen die Pfosten der Merengues kehrt. Pustekuchen! Am Sonntagabend um 20:08 Uhr erreichte die Öffentlichkeit den Hammer: Nicht Casillas, sondern López spielt zum Pflichtspielstart gegen Betis Sevilla! Schon weit vor dem Anstoß wusste alles und jeder: DAS wird nach dem Match noch für Gesprächsstoff sorgen!

In der Tat. Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie erklärte Ancelotti die Entscheidung diplomatisch: „Das sind Entscheidungen, bei denen kleinste Details eine Rolle spielen. Wir werden sehen, was beim nächsten Spiel passiert. Ich habe mit Iker gesprochen, er ist sehr professionell und hat Lust, zu spielen. Und das ist gut. Heute hat Diego gespielt. Er war der Torwart für das heutige Spiel.“

Iker Casillas
Kapitän Iker Casillas musste zur Überraschung aller auch unter Neu-Coach Carlo Ancelotti auf der Bank Platz nehmen

„Das Problem war vor allem die Defensive“

Dass „Carletto“ mit der Entscheidung daneben lag, konnte man nach den 90 Minuten nicht behaupten. Beim 2:1-Sieg über die Andalusier gerieten die Blancos zunächst in Rückstand, der aber nicht auf die Kappe des 31-Jährigen ging, sondern vielmehr auf die der oft vogelwild agierenden Vierer-Abwehrkette. Sie war zweifelsohne die Schwachstelle, das erkannte auch Madrids neuer Fußball-Lehrer: „Wir können uns verbessern, haben nicht gut gespielt. Aber das ist normal. Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben und ich denke, dass der Sieg verdient ist, da wir viele Möglichkeiten hatten, ein Tor zu erzielen. Wir hatten einige gute Kombinationen, gerade über die Flügel. Das Problem war vor allem die Defensive. Es war ein Problem der Balance und zu viel Platz zwischen den Linien. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit nicht zusammengearbeitet und hatten daher viele Probleme. In der zweiten Hälfte waren wir da schon besser.“ 

Gründe, dass es noch nicht wirklich rund lief, hat der 54-Jährige auch parat: Neun unserer Akteure haben diese Woche mit der Nationalmannschaft gespielt. Wir hatten keine Zeit, um uns auf die Partie vorzubereiten. Im Physischen war Betis besser. Betis hat eine sehr gute Partie gespielt, es ist eine gute Mannschaft. Wir haben all das getan, was möglich war. Ich habe den Spielern gesagt, dass das erste Spiel nie einfach ist.“ 

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„Die Eingewechselten gaben dem Team Kraft“

War die Defensivarbeit ein Problem, weil die Offensiven zu selten mit nach hinten gingen und so zu große Lücken vor der Madrider Abwehr entstanden? Ancelotti meinte: „Wenn wir einen Fußball von Qualität spielen wollen, brauchen wir Spieler wie Isco und Özil, die Defensivarbeit verrichten. Jetzt ist es ein normales Problem, aber sie sind freigiebige Spieler. Wir müssen die Balance finden.“ Besonders freute den Italiener die Einstellung, mit der die Einwechselspieler (Casemiro, Di María, Morata) in den letzten Minuten beim Stand von 1:1 agierten. Kein Murren ob des Bankplatzes, sondern volles Engagement und voller Einsatz. „Ich habe einen guten Kader. Die Spieler, die reingekommen sind, haben der Mannschaft in einer schwierigen Zeit Kraft gegeben“, lobte der „Mister“.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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