Auswärtspremiere 2013/14: Madrid zu Gast im Hexenkessel Granadas

Die Ausgangslage

GRANADA. Die neue Saison befindet sich zwar noch in ihren Startlöchern, doch Real Madrid steht nach den gestrigen Siegen der Erzrivalen und größten Meisterschaftskonkurrenten, FC Barcelona und Atlético Madrid, schon am zweiten Spieltag in der Pflicht. Anders als im Vorjahr will man Patzer zum Start vermeiden und die Zweifel, die nach dem durchwachsenen Auftaktsieg gegen Betis Sevilla (2:1) aufkamen, vergessen machen. Insbesondere gegen kleine und vermeintlich schwache Gegner, die nichts zu verlieren haben und auf kampfbetonten Fußball setzten, haperte es in der vergangenen Spielzeit. Der FC Granada ist ein solcher Kontrahent und geht vor dem heutigen Duell mit dem Goliath ab 21 Uhr (im REAL TOTAL-Liveticker) ohne jeglichen Druck und dank des Premierenerfolgs in Pamplona (2:1) zusätzlich mit einer riesigen Portion Selbstvertrauen in die Partie. Dass die Andalusier im heimischen Estadio Nuevo Los Cármenes, einem echten Hexenkessel, ein äußerst unangenehmer Gegner sind, bekam Real Madrid bereits im Februar zu spüren. Gegen die Mannschaft von Lucas Alcaraz setzte es eine 0:1-Pleite. Torschütze damals: Cristiano Ronaldo. Der Portugiese traf nach einem Eckball ins eigene Tor, das zum ersten Mal von Diego López gehütet wurde.

An jenem Abend blamierten sich die Merengues bis auf alle Knochen, weil sie mit dem Umfeld und der ruppigen Spielweise der Rot-Weißen nicht zurechtkamen. Stellt das Team von Carlo Ancelotti das ab und blendet die durch die Torwart-Debatte und Spekulationen um einen Transfer von Gareth Bale erzeugte Unruhe abseits des Rasens aus, braucht sich vor Granada niemand in die Hosen zu machen. Nichts als drei Punkte erwarten die Madridistas, denn immerhin geht es gegen einen potentiellen Absteiger, der die letzte Saison auf dem 15. Tabellenplatz beendete. Und: Mit Guilherme Siqueira fehlt den Gastgebern ein Führungsspieler und einer der besten Linksverteidiger der Primera División!

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Die Stimmen vor dem Spiel

Carlo Ancelotti erkannte auf der obligatorischen Pressekonferenz, dass Granada es seiner Truppe so schwer wie möglich machen will. Der Real-Coach: „Wir besitzen Selbstvertrauen und haben vor, besser zu spielen und zu gewinnen. Ersteres haben wir gegen Betis nicht sehr gut gemacht. Wir haben mit Mühe gewonnen. Das versuchen wir, nun im spielerischen Bereich besser zu machen. Granada hat eine gute Mannschaft, die schnell spielt. Sie hat eine gute erste Partie gespielt, wir haben ihr Spiel analysiert. Für uns wird es schwer. Wir müssen mit dem ersten Auswärtsspiel vorsichtig umgehen, haben aber das Vertrauen in uns, ein gutes Spiel abzuliefern. Wer im Tor stehen wird, kann ich jetzt noch nicht sagen.“

Granada-Trainer Lucas Alcaraz sagte, dass sein Team beabsichtige, eine ähnliche Leistung wie im letzten Heimspiel gegen die Blancos abzurufen: „Gegen Real Madrid ist es immer kompliziert, ob mit oder ohne Gareth Bale. Natürlich wäre es schön für die Leute gewesen, wenn sie ihn schon heute gegen uns hätten spielen sehen können, aber das kümmert mich nicht. Unser Ziel besteht darin, so aufzutreten, wie beim letzten Mal gegen diesen Gegner. Das Eigentor von Cristiano war eine reine Anekdote. Damals haben wir stark als Team gespielt und Real Madrid kaum Chancen zugelassen. Wir müssen ein komplettes Spiel abliefern, um so einen Gegner zu schlagen. Das Spiel ohne und mit Ball muss perfekt sein!“

Diego Mainz, Defensivspieler der Andalusier: „Für uns ist dieses Spiel einer der schönsten und härtesten der Saison. Wir werden mit aller Motivation und Hoffnung dieser Welt in dieses Spiel gehen, von der ersten Minute an kämpfen und ja, auf Sieg spielen! Gegen Real Madrid, einen der besten Vereine der Welt, dürfen wir uns keine dummen Fehler erlauben und müssen aggressiv sein. Gelingt uns das, ist alles möglich!“

Granada-Stürmer Youssef El-Arabi: „Hoffentlich macht Cristiano wieder ein Eigentor!“

Statistiken und Besonderheiten

Der FC Granada gewann in seiner Historie bereits fünf Mal im eigenen Stadion gegen die Königlichen. Diesen gelang es nur in acht von 19 Versuchen, drei Punkte aus dem Los Cármenes mitzunehmen. Die Statistik also zeigt: Real tut sich auf diesem Feld schwer! Darüber hinaus gab es in der jüngeren Vergangenheit keine klaren, sondern äußerst knappe Resultate: 2012/13 verloren die Blancos mit 0:1, 2011/12 siegten sie mit 2:1. Überhaupt scheint ein Auswärtsfluch auf den Madrilenen zu liegen: In der abgelaufenen Runde verlor man in fremden Stadien fünf Mal und erzielte vier Unentschieden.

Auch wenn er nicht einmal auf dem Platz stehen wird, wird sich an diesem Abend vieles um Guilherme Siqueira drehen. Der Brasilianer wurde von Alcaraz nicht in den Kader einberufen, weil er seinen Arbeitgeber verlassen will. Kurios: Neben dem FC Liverpool soll auch Real Madrid an dem Abwehrmann interessiert sein! Geht Fábio Coentrão, könnte Siqueira in die Fußstapfen der Nummer 5 treten. Spanische Medien gehen bereits davon aus, dass Florentino Pérez im Rahmen dieser Begegnung mit Granada-Präsident Ignacio Cuerva über eine Verpflichtung dieses Spielers verhandeln wolle.

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