Interview

„Cristiano ist ein Beispiel für alle“

Anfang 2013 noch in Brasilien beim FC São Paulo unter Vertrag, spielt Carlos Henrique Casemiro ein halbes Jahr später in der ersten Mannschaft des größten Vereins der Welt. Im Interview mit GLOBOESPORTE ließ die Überraschung der Saisonvorbereitung ihre letzten aufregenden Wochen und Monate bei Real Madrid Revue passieren, sprach über den Traum Weltmeisterschaft und schwärmte insbesondere von Cristiano Ronaldo.

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Casemiro und Cristiano
„Er ist ein sehr angenehmer Typ und ein guter Freund geworden“ – Casemiro (r.) über CR7

„Die letzten Monate verliefen perfekt“

MADRID. Wenn man Carlos Casemiro in diesen Tagen auf dem grünen Rasen in Valdebebas trainieren sieht, dann ist er stets von seinem Landsmann Marcelo sowie den Portugiesen Cristiano Ronaldo, Fábio Coentrão und Pepe umgeben. Die Anpassung und Umgewöhnung von der zweiten in die erste Mannschaft war für den 21-jährigen Brasilianer überhaupt kein Problem. Glücklich und stets mit einem Lächeln auf dem Gesicht lebt er seinen Traum, mit den besten Spielern der Welt beim besten Klub der Welt zu spielen. „Ich genieße es, hier zu sein. Ich bin von großen Spielern umgeben und lerne sehr viel. Es gab keine Probleme, mich umzugewöhnen, als ich am Anfang des Jahres hierherkam. In der Castilla half man mir, aber auch nun bei den Profis, ist Casemiro über die große Unterstützung seitens seiner Kollegen dankbar. Insbesondere Cristiano Ronaldo, der in der Außendarstellung oft als arrogante und egoistische Diva abgestempelt wird, hob er an dieser Stelle hervor: „Cristiano ist ein Beispiel für alle. Er erscheint immer früher zum Training, ist ein sehr umgänglicher, angenehmer Typ und hilft seinen Kollegen. Er ist schnell ein sehr guter Freund von mir geworden!“

[dataset id=562] Ende Januar kehrte der junge Mittelfeldspieler dem FC São Paulo den Rücken, um sich auf Leihbasis in dem Reserveteam Real Madrids für höhere Aufgaben zu empfehlen – wohlwissend, auch scheitern und in die Heimat zurückkehren zu können. „Daran habe ich nie gedacht. Sicherlich war es keine einfache Entscheidung, São Paulo zu verlassen, aber letztlich verlief alles perfekt. Ich habe hart und mit großer Demut für mein Ziel, in der ersten Mannschaft zu spielen, gearbeitet und bin Gott dankbar, dass ich es geschafft habe“, erklärte Casemiro.

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„Seleção? Muss mich erst hier behaupten“

Vor ihm haben es schon viele „geschafft“, doch an der Herausforderung, der Elite für einige Jahre anzugehören, sind nicht gerade wenige gescheitert. Der Youngster weiß um die hohen Erwartungen, die an ihn gestellt werden und möchte die nächsten Berge erklimmen: „Ich bin ambitioniert und arbeite hart weiter, um zu spielen und mich in dem Team zu festigen, mich zu behaupten. Natürlich hoffe ich auf viele Einsatzzeiten und werde alles dafür tun, um Real Madrid zu Erfolgen zu verhelfen.“ 

Eine zusätzliche Motivationsspritze: Casemiro ist sich darüber im Klaren, dass ihn ähnlich starke Leistungen wie in den letzten Vorbereitungswochen auf die neue Saison zurück in die brasilianische Nationalmannschaft bringen und die Hoffnung auf eine WM-Teilnahme im kommenden Sommer aufkeimen lassen können. Sein letztes Länderspiel bestritt er für die Kanarienvögel am 9. Juni 2012. „Ich träume davon, wieder für die Seleção zu spielen, aber mir darüber Gedanken zu machen, ist noch zu früh. Ich spiele für einen großen Klub und das ist sehr gut, um sich für eine WM zu empfehlen, allerdings denke ich von Schritt zu Schritt. Erst möchte ich mich in Madrid behaupten und mich dem spanischen Fußball so schnell wie möglich anpassen“, so der Rechtsfuß.

„Ancelotti ist eine großartige Person“

Ein Teil zu der erfreulichen Entwicklung, die Casemiro in der kurzen Zeit bei Reals Profi-Truppe macht, trug zweifelsohne Carlo Ancelotti bei. Der neue Coach ist mehr ein Freund anstatt ein Vorgesetzter für seine Spieler und baute schnell ein hervorragendes Verhältnis zum Team auf. „Ich arbeite noch nicht lange mit dem Mister zusammen, aber er ist eine großartige Person. Menschlich betrachtet gebe ich ihm zehn von zehn Punkten. Er weiß, wie er uns zu führen hat. Er ist enorm erfahren in seinem Beruf und spricht viel mit uns. Ancelotti war früher ein Mittelfeldspieler und legt großen Wert auf diesen Mannschaftsteil. Er fragt uns immer, was wir machen wollen, was uns gefällt und was nicht“, lobte der Spieler abschließend seinen Mentor.

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