
Kurzes Abtasten, dann legen die Madrilenen los
A CORUÑA. Was für Real Madrid die alljährlich stattfindende Trofeo Santiago Bernabéu ist, ist für Deportivo La Coruña die Trofeo Teresa Herrera, die schon seit stolzen 67 Jahren besteht und zu der die Galicier die Königlichen in diesem Jahr einluden. Achtmal haben die Merengues die 40 Kilogramm schwere Trophäe schon gewinnen können – und schon früh wusste man: sie werden es heute zum neunten Mal tun.
Nach einigen Minuten des Abtastens und Hereinkommens war Madrids Motor auf Betriebstemperatur und dem Zuschauer wurde schon in der Anfangsphase der Klassen- und Qualitätsunterschied beider Mannschaften deutlich vor Augen geführt. Die Ancelotti-Elf, in der Stammkräfte wie Karim Benzema, Luka Modric, Mesut Özil, Ángel Di María oder Sergio Ramos zunächst gar nicht mit von der Partie waren und Jesé Rodríguez, Álvaro Morata, Kaká sowie auch Nacho Fernández und nicht zu vergessen Kapitän Iker Casillas die Chance erhielten, Spielpraxis zu sammeln und sich zu zeigen, nahm das Zepter mit dem Anstoßpfiff in die Hand und ließ Depor schon zu Beginn wenig Luft zum Atmen. Sechs Minuten waren gespielt, als Cristiano Ronaldo, der (wie erwartet) bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres leer ausging, auf der linken Seite allen davonlief und quer auf die rechte Seite legte, wo sich Kaká frei lief, den Ball zehn Meter vor dem Tor im Strafraum bekam und ungestört in die lange Ecke verwandelte. Die Blau-Weißen konnten nur zusehen, das 1:0 für die Blancos.
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Weichenstellung nach nur zwölf Minuten
Weitesgehend kombinationssicher und spielfreudig machten die Real-Stars weiter, machten genauer gesagt Marcelo und Álvaro Morata weiter. Der junge Angreifer spielt vor dem Strafraum der Gastgeber mit dem – mal wieder – weit aufgerückten brasilianischen Linksverteidiger einen wunderbaren Doppelpass, der den reaktionsschnellen Morata blank vor den Deportivo-Kasten bringt. Er fackelt nicht lange, schießt drauf. Depor-Keeper Germán Lux erwischt das Leder noch leicht, kann aber nicht entscheidend parieren. Die Kugel kullert zum 2:0 ins Netz – da standen gerade mal zwölf Minuten auf der Uhr! Und nur 180 Sekunden klingelte es erneut! Isco mit einem gut und scharf getretenen Eckball von der linken Seite, exakt fünf Meter vor dem Gehäuse Deportivos setzt sich Youngster Casemiro durch und köpft die Pille ein (16.). 3:0? Den Anhängern schmeckte das überhaupt nicht, Unmut und erste vereinzelte Pfiffe machten sich breit.
Verständlich. Verständlich auch, dass die Merengues einen Gang runterschalteten, wodurch die Akteure des Zweitligisten das eine oder andere Mal mehr zu offensiven Vorstößen kamen. Sie waren aber nicht zwingend genug, es fehlte deutlich an Spielwitz, Ideen und dem nötigen Mut. La Coruña zwar gewillt, aber ohne Durchschlagskraft. Stattdessen waren Sicherheitspässe zum Neben- oder Hintermann an der Tagesordnung. Etwas gefährlich wurde es zwei Minuten vor dem Pausenpfiff, als die Sonne Casillas bei einer von links geschlagenen Flanke blendete und sich beinahe Deportivos Offensive an das Leder kam.
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Seitenwechsel. Sowohl Ancelotti als auch Depor-Coach Fernando Vázquez mischten ihre Truppen ordentlich durch – die Galicier mit fünf, die Hauptstädter mit ebenfalls fünf Wechsel. Auf Seiten des weißen Balletts sorgte vor allem der gekommene Wirbelwind Ángel Di María für frischen Wind – auch, weil er häufig zusammen mit dem ebenso eingewechselten Mesut Özil in der Mitte die Schaltzentrale des königlichen Spiels bildete. Nennenswerte Aktionen sollte es jedoch trotzdem nicht allzu viele zu verzeichnen geben. Nach gut einer Stunde startete einen Angriff, wie man ihn bereits in der Jugend erlernt: Steilpass, quer legen und rein das Ding. So ausgeführt von Di María, Kaká und Morata. Letzterer ließ das Leder im Netz zappeln, doch der Linienrichter entschied auf Abseits.
20 Minuten vor Schluss kam Deportivo, das sich im Laufe des zweiten Durchgangs nicht allzu sehr besserte, was wohl aber sicher auch mit dem klaren Resultat zum Pausentee zusammenhängen sollte, noch einmal nennenswert vor Reals Tor. Ein Freistoß aus rund 18, 19 Metern segelt ganz knapp über das Tor von Casillas, für den der Arbeitstag übrigens etwas zehn Minuten später beendet sein sollte. Tomás Mejías durfte die letzten Minuten ran, „San Iker“ erntete Applaus der versammelten Fans. Ganz und gar nicht zum Applaus zumute war ihnen dann aber abermals fünf Minuten vor Ende der 68. Trofeo Teresa Herrera. 85. Minute: Kaká setzte mit einem abgefälschten Schuss aus 16 Metern den Schlusspunkt, nachdem Di María den Ball über rechts kommend nach innen gab und Jesé noch mit der Hacke auf den Brasilianer, der heute eine gute Leistung zeigte, weiterleitete. Das 4:0, zugleich der Endstand. Real Madrid gewinnt die Trofeo Teresa Herrera. Weiter geht’s für die Blancos schon am Sonntag um 12 Uhr (im REAL TOTAL-Liveticker) mit einem Heimspiel. Gegner dann: Athletic Bilbao!
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