
„Bruder“ Ramos: „Mir tut das sehr leid“
MADRID. Der gestrige 2. September präsentierte sich für den Madridismo mit der Präsentation von 91-Millionen-Euro-Neuzugang Gareth Bale zunächst als außerordentlicher Festtag, bei vielen kippte die Stimmung allerdings im Laufe des Tages. Der Grund: Kurz vor Transferschluss verkaufte Real Madrid Spielmacher und Fan-Liebling Mesut Özil zum FC Arsenal. Die Verantwortlichen nahmen lieber rund 50 Millionen Euro, die die „Gunners“ in die spanische Hauptstadt überweisen, anstatt den begnadeten Mittelfeldspieler in den eigenen Reihen zu behalten.
Sehr viele Fans hadern mit der Entscheidung, die Nummer 10 abgegeben zu haben. Teile der Anhängerschaft forderten Präsident Florentino Pérez sogar schon bei der Bale-Vorstellung im Santiago Bernabéu auf, den deutschen Nationalkicker unbedingt im Kader zu halten. „Verkauft Özil nicht!“-Rufe hallten, woraufhin Pérez seinen Finger auf den Mund legte – getreu dem Motto: „Seid still!“
Hätte ich etwas zu sagen gehabt, wäre Özil einer der letzten gewesen, die Real verlassen müssten Sergio Ramos über den Abgang seines „Bruders“
Özil still und leise gehen zu lassen, kam und kommt für die Mitspieler bei Real Madrid nicht infrage. Denn der Linksfuß war während der zurückliegenden drei Jahre, die er bei den Merengues verbrachte, mehr als nur ein Teamkamerad – er war für viele ein Freund, für Vize-Kapitän Sergio Ramos sogar fast schon wie ein Bruder. „Wenn ich in dieser Angelegenheit etwas zu sagen gehabt hätte, wäre Özil einer der letzten gewesen, die Real verlassen müssten. Mir tut Özils Weggang sehr leid, denn er ist ein einzigartiger Spieler. Es hat uns verblüfft, dass wir von einem Tag auf den anderen nicht mehr auf die Qualität Özils zurückgreifen können. Aber Özil und der Klub haben das entschieden und wir können ihm nur das Beste wünschen. Ich hatte ein ungemein gutes Verhältnis zu ihm. Er ist ein einzigartiger Spieler. Es macht mich traurig“, so ein geknickter Ramos im Kreise der spanischen Nationalmannschaft.
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Khedira findet: „Mesuts Weggang ist ein Verlust“
Nicht minder bedrückt präsentiert sich Sami Khedira derzeit, wenn er auf den Abgang des 24-Jährigen angesprochen wird. Beide kamen nach der WM 2010 zu den Königlichen, für beide war der jeweils andere ab sofort eine wichtige Bezugsperson. Mit dem gebürtigen Schwaben hat Madrid nun also nur noch einen Deutschen. „Persönlich bedauere ich den Wechsel von Mesut. Wir sind sehr gute Freunde und haben in Madrid unsere Freundschaft sogar ausgebaut und gefestigt. Aus sportlicher Hinsicht ist sein Weggang ein Verlust, weil Mesut ein Spiel allein entscheiden kann. Wir müssen seinen Entschluss jedoch akzeptieren“, so der 26 Jahre alte Mittelfeldmann.

Arbeloa und Isco „überrascht“
Wie so vielen stand auch Álvaro Arbeloa und Mittelfeld-Konkurrenz Isco die Verwunderung über den Last-Minute-Wechsel ins Gesicht geschrieben. „Ich bin ein wenig überrascht. Das ist schwer für alle und schade, weil er ein anderer Fußballer, einzigartig auf der Welt. Er macht den Unterschied aus. Er hat seine Gründe. Wir müssen jetzt in die Zukunft schauen“, sagte Abwehrmann Arbeloa. Isco ergänzte: „Mich hat das überrascht – und noch mehr, nachdem er letzte Woche gesagt hat, dass er bleiben werde. Wir alle kennen Özil, er hat eine große Qualität und ist ein Spieler, der dazu in der Lage ist, eine Partie aus dem Gleichgewicht zu bringen.“ Bei all diesen Worten denken sich die Özil-Anhänger wieder verstärkt: Warum hat man die Nummer 10 nicht gehalten?
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