„Ob Bale von Beginn an spielt, weiß ich noch nicht“
MADRID. Drei Trainingseinheiten haben für 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale bereits gereicht, um sich in den Kader von Carlo Ancelotti zu spielen. Auch wenn der 24-Jährige im August noch an einer Fußverletzung laborierte und ihm im Lager seiner Nationalmannschaft vor einer Woche die Leiste zwickte, ist sein Einsatz für die morgige Partie beim FC Villarreal (Anstoß 22 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) fest eingeplant. Wie Trainer Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit dem „Gelben U-Boot“ bekundete, werde die neue Nummer 11 der Merengues im Estadio Madrigal definitiv debütieren. „Bale kam ohne wirkliche Saisonvorbereitung zu uns. Seine körperliche Verfassung ist nicht die beste, jedoch sicherlich ebenso wenig schlecht. Er wird mit nach Villarreal reisen und auch auf der rechten Außenbahn zum Einsatz kommen“, erklärte er.
Wales-Nationalcoach Chris Coleman warnte die Königlichen jüngst davor, den Superstar nicht zu überanspruchen. Er sei nicht bereit, 90 Minuten zu spielen. Der gleichen Meinung ist Ancelotti, der versicherte, „kein unnötiges Risiko“ eingehen zu wollen: „Er wird maximal eine Halbzeit auf dem Platz stehen. Ob er von Beginn an spielt oder nicht, muss ich noch entscheiden. Er hat keinerlei Verletzungsprobleme mehr, fühlt sich gut und ist sehr motiviert!“
Mit Ronaldo, Isco, Illarramendi und Nacho in der Startelf
Zwar kennen sich der 54-Jährige und sein Wunschspieler erst seit wenigen Tagen, doch der Meister ist bereits jetzt von seinem neuen Schüler hellauf begeistert. „Carletto“ hob das Engagement und die Freude des Neuzugangs hervor, verlor aber auch noch einige klare Worte zur teuren Ablösesumme: „Bale kam mit großer Freude hierher. Er ist glücklich, endlich dort zu sein, wo er sein möchte. Die Ablösesumme ist zwar hoch, aber so ist nun einmal die Entwicklung des Marktes. Tottenham hatte sogar bessere Angebote als das von uns, aber der Wunsch des Spielers machte letztlich den Unterschied. Er ist ein bescheidener Mannschaftsspieler, der gerne Zeit mit seinen Kollegen verbringt.“
Tottenham hatte bessere Angebote als das von uns, aber Gareth wollte unbedingt zu Real Madrid
Nicht nur über Bale in Aktion dürfen sich die Madridistas morgen Abend freuen, sondern auch über die Einsätze von Cristiano Ronaldo, Isco Alarcón und Asier Illarramendi. Während die beiden Offensivmänner ihre Verletzungssorgen in den vergangenen Tagen problemlos auskurierten, steht der junge Baske ebenso wie „the Welsh Wizard“ vor seinem Pflichtspiel-Debüt für Real. „Cristiano geht es wieder gut. Dass er spielen kann, ist eine gute Nachricht. Ich bin mir sicher, dass er und Bale die Mannschaft nach vorne bringen. Isco hatte Knöchelprobleme, hat sich aber auch gut erholt und wird in der Startelf stehen. Gleiches gilt für Illarramendi, der endlich bereit ist und zuletzt super trainierte“, meinte Ancelotti.

Vollends zufrieden ist der Italiener mit seiner Personalsituation allerdings nicht. Schließlich muss er mit Marcelo, Fábio Coentrão und Álvaro Arbeloa gleich auf drei Außenverteidiger verzichten. „Es ist nicht einfach, eine wichtige Partie wie die gegen Villarreal ohne insgesamt 17 Spieler vorzubereiten. Hinzu kommt, dass der Gegner heiß ist und dieses Problem nicht hatte. Wieder einmal sind einige Verletzte von ihren Nationalmannschaften zurückgekehrt. Wir müssen diesbezüglich in Zukunft besser kommunizieren, denn es ist nicht erfreulich, wenn man in einer so wichtigen Phase wie in dieser nicht auf alle zählen kann. Coentrãos Muskelverletzung ist nachvollziehbar, da er kaum an der Vorbereitung teilnahm und körperlich einfach noch nicht auf der Höhe ist. In diesem Moment brauche ich aber jeden, da am Dienstag auch schon die Champions League beginnt“, ärgerte sich der Übungsleiter über die Länderspielpause und fügte hinzu: „Nacho wird nun morgen unser Linksverteidiger sein!“
„Benzema macht seine Sache gut“
Schenkt man Medienberichten Glauben, könnte gegen den mit neun Punkten tadellos gestarteten Aufsteiger auch auf der Position des Mittelstürmers eine Veränderung vollzogen werden. Karim Benzema schmorte schon beim Länderspiel mit Frankreich gegen Weißrussland unter der Woche 90 Minuten auf der Bank, weil er zuletzt zu ungefährlich vor dem Tor agierte. Ancelotti kann die Kritik an dem 25-Jährigen jedoch in keinster Weise nachvollziehen: „Bisher macht Karim es sehr gut. Er hat in drei Spielen zwei Tore erzielt und zwei vorbereitet. Man kann ihm keinen Vorwurf machen, auch wenn die Konkurrenz natürlich groß und gut für ihn ist. Morata und Jesé haben bei der U21 tolle Leistungen gezeigt und es ist gut, dass sie hinter Karim mit den Hufen scharren. Das hilft ihm, das spornt ihn an. Er mag zwar nicht die Laufbereitschaft eines Di María oder Modric besitzen, weist dafür aber andere Charakteristiken vor.“
„Özil alleine traf diese Entscheidung“
[dataset id=563] Nachdem alle Personalfragen – inklusive die des Torhüters – zum Duell mit Villarreal abgearbeitet waren, widmete sich der Trainer dem Thema, das in den letzten Tagen für mehr Aufruhr sorgte als der Mega-Transfer von Bale: der Abschied von Mesut Özil zum FC Arsenal. Co-Trainer Zinédine Zidane bezog gestern bereits Stellung zu dem Last-Minute-Wechsel, Ancelotti legte heute nach: „Viele Personen haben darüber gesprochen und jetzt möchte auch ich es tun. Özil bemängelte fehlendes Vertrauen, obwohl er in zwei von drei Spielen in der Startelf war. Gegen Bilbao setzte ich ihn nicht ein, weil sein Weggang bevorstand. Niemand verlässt diesen Verein, wenn er es nicht will. Er alleine traf diese Entscheidung und was uns jetzt bleibt, ist ihm viel Glück für seinen weiteren Weg zu wünschen.“
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