Interview

Der torlose Stürmer: „Gibt Neuner, die nicht treffen und trotzdem helfen“

Karim Benzema hat es derzeit wirklich nicht einfach. Auch wenn der Franzose bei Real Madrid, genauso wie bei der Nationalmannschaft gesetzt ist, ist die Kritik unüberhörbar. Schießt ein Stürmer keine Tore, dann taugt er nichts. Diese Annahme versuchte er nun selbst zu revidieren und bezog auf einer Pressekonferenz Stellung.

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Verteidigt sich gegen alle Kritiker: Karim Benzema
Verteidigt sich gegen alle Kritiker: Karim Benzema

„Ich werde diese Serie durch harte Arbeit beenden“

PARIS. „Es gibt verschiedene Typen von Angreifern. Es gibt die, die keine Tore schießen, aber trotzdem bei anderen Dingen helfen. Zu dieser Gruppe gehöre ich“, erkannte Karim Benzema zu Beginn seiner Stellungnahme, was das Problem aktuell ist. Über 1.200 Minuten ist der Stürmer bei der Nationalmannschaft nun bereits ohne Torerfolg, wofür es jedoch wohl kaum ein Argument gibt. Trotzdem fragten ihn die vorwiegend französischen Reporter weiter Löcher in den Bauch, gerade wegen der heiklen Situation beim Nationalteam vor dem Qualifikationsspiel gegen Finnland. „Mir geht es nicht darum zu treffen, sondern ich habe nur im Sinn meiner Mannschaft zu dienen. Wenn ich dabei dann noch Tore schieße – umso besser. Natürlich ist mir aber auch klar, dass ich das Tor vor Augen haben muss, denn man kann von einem Stürmer nicht verlangen, dass er die Arbeit eines Mittelfeldspielers macht.“

[dataset id=34]Seine Mitspieler beim Verein, ob Álvaro Morata oder die anderen, stellten sich, entgegen aller Kritik von außen, hinter den Franzosen, denn auch in der spanischen Hauptstadt gibt es nicht nur Lob für ihn. „Es ist eine sehr delikate Situation“, beschrieb er selbst den Moment, zeigte sich gleichzeitig aber auch hochmotiviert durch sämtliche Anfeindungen. „Das ist normal und man muss da als Spieler durch. Ich weiß, dass meine Durststrecke keine zehn Jahre anhalten wird und sie eines Tages zu Ende ist. Deshalb muss ich geduldig sein. Ich bin nicht debil, sondern ein Mann. Ich werde diese Negativserie beenden und das werde ich durch meine Arbeit schaffen.“

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„Mir geht es gut und ich bin glücklich“

Doch woran liegt es, dass sowohl für die Blancos die Tore auf sich warten lassen, als auch bei der französischen Auswahl nur die Anderen erfolgreich sind? Zu wenig Laufbereitschaft? „Es ist belegt, dass ich in jedem Spiel mindestens zehn Kilometer laufe“, verteidigte sich Benzema. „Ich kann nicht sagen, dass ich mich nicht bemühe. Ich suche nach Lösungen, aber ich werde keine Mathematik betreiben. Es ist kein Problem der Einstellung, denn das würde bedeuten, dass ich keine Lust hätte Fußball zu spielen. Mir geht es gut, ich bin glücklich und ich will treffen und mich verbessern.“

Die nächste Chance seine anhaltende Negativserie zu beenden, wird der 25-Jährige am kommenden Dienstag gegen Finnland bekommen. Für Frankreich geht es dabei um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014, wobei er erklärte, dass es „ein Schock“ wäre, „wenn wir uns nicht für die WM qualifizieren können.“ Schießt er sein Team im Stade de France zum Sieg, kann sich Benzema sicher sein, dass die Kritiker – zumindest vorübergehend –verstummen.

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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