
„Es war ein verdammt harter Sommer für mich“
MADRID. Mit Luka Modric, Sami Khedira, Asier Illarramendi und Carlos Casemiro stehen Carlo Ancelotti gleich vier Spieler für die Doppelsechs zur Verfügung, doch der wichtigste Regisseur im zentralen Mittelfeld fehlt nach wie vor: Xabi Alonso. Auch am 26. Oktober, wenn das wichtige Spiel um die Ehre und die Meisterschaft gegen dem FC Barcelona steigt, wird der italienischen Coach allem Anschein nach auf die Nummer 14 verzichten müssen. Zwar zeigten sich die Ärzte des Verletzten bezüglich eines frühen Comebacks zuversichtlich, doch Alonso selbst möchte nichts überstürzen. „Ich hoffe, so bald wie möglich wieder spielen zu können, aber nenne kein Datum. Ich habe noch immer ein bisschen Arbeit vor mir, bis ich bei vollen Kräften bin. Ich gehe Schritt für Schritt“, so der 31-jährige Routinier.
Der Mittelfeldakteur hat „einen verdammt harten Sommer“ hinter sich. Nach einer Leistenoperation im Juni zog er sich einen Mittelfußbruch im August zu. „Ich entschied mich dazu, nicht am Confederations Cup teilzunehmen und mich stattdessen operieren zu lassen. Für das Team und auch mich war es die beste und logischste Entscheidung, weil man bei hundert Prozent sein muss, um bei einem Wettbewerb wie diesem mitmachen zu können. Als ich dann kurz vor einer Rückkehr im Trikot von Real Madrid stand, brach ich mir den Fuß. Eine solche Verletzung wünsche ich niemandem“, berichtete er von seiner Leidenszeit.
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„Ich muss auf meinen Körper hören“
[dataset id=45] Alonso trainiert mittlerweile wieder auf dem Platz. Das Gefühl, die Fußballschuhe wieder an seinen Füßen zu spüren, sei „fantastisch“. Wochenlang nicht spielen, sondern nur zusehen zu können, machte ihm schwer zu schaffen: „Von außen ist es einfacher, zu meckern und zu kritisieren. Man sagt ‚Das hätte ich aber anders‘ gemacht. Ich habe mich vor dem Fernseher oft nicht wohlgefühlt, vor allem nicht in Spielen wie gegen Elche oder Levante. Diese Spiele waren schon verloren, aber die Mannschaft kam noch einmal zurück. Ich war ein Fan mehr, als ich nach Cristianos Toren lauthals jubelte, aber ich vermisse das Gefühl, selbst zu spielen. Momentan teste ich, zu was ich fähig bin und gewöhne mich wieder an den Alltag mit dem Ball. Es war eine schwierige Zeit für mich, doch jetzt bin so nahe an meinem Comeback wie noch nie zuvor. Dennoch darf und werde ich nichts überstürzen. Ich muss auf meinen Körper hören und ihn respektieren. Vor allem ist es schwierig, den Rhythmus zu finden, weil die Saison schon in vollem Gange ist und mir einige Kollegen Meilen voraus sind. Ich brauche noch Zeit.“
„Man merkt, dass Ancelotti selbst ein Fußballer war“
Aufgrund der Leistungen der Mannschaft in den ersten Wochen der Saison meinen viele, dass ein erfahrener Mann wie Alonso nicht lange brauchen werde, um sich einen Stammplatz zu erobern. Die Stabilität und Sicherheit im Mittelfeld war oft nicht vorhanden, seine langen Diagonalpässe fehlten dem Team. Wie man ihn kennt, redete der bescheidene Baske seine Abwesenheit jedoch klein: „Wir brauchen einfach Zeit. Es wurden im Sommer viele Veränderungen im Kader vorgenommen. Dass nicht alles sofort funktioniert, ist normal. Es kamen viele junge Spieler wie zum Beispiel Isco oder Illarra, die uns große Möglichkeiten geben werden. Wir müssen uns Tag für Tag verbessern.“ Dass Carlo Ancelotti der richtige Mann für den Cheftrainerposten ist, steht für den amtierenden Welt- und Europameister außer Frage: „Zweifellos hat Ancelotti noch viel Arbeit vor sich, aber er macht seine Sache sehr gut. Man merkt, dass er selbst ein Profi war. Wenn er mit uns spricht, spürt man, dass er sich in unsere Lage hineinversetzt. Auch um die Verletzten wie mich sorgt er sich gut. Er sucht ständig das Gespräch, was sehr wichtig ist.“
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