
„Nach 60 Minuten verloren wir den Rhythmus“
MADRID. Zwei Siege von bisher zwei Spielen in der Woche der Wahrheit lassen sich sehen. Jedoch war die Art und Weise, wie Real Madrid mit 2:1 gegen Juventus Turin gewann, nicht gerade das Gelbe vom Ei. Die Italiener präsentierten sich 47 Minuten lang als ebenbürtiger Gegner, ehe Giorgio Chiellini nach einem strittigen Zweikampf mit Cristiano Ronaldo die Rote Karte sah. Auch wenn die Blancos die restliche zweite Halbzeit dominierten, kam Trainer Carlo Ancelotti inklusive der über 80.000 im Estadio Santiago Bernabéu am Ende noch einmal ins Schwitzen. „Die Schlussphase war nicht gut. Man spürte, dass wir nach 60 Minuten nicht mehr intensiv genug spielten und müder wurden. Ich bin insgesamt dennoch zufrieden. Das Ergebnis ist ein sehr gutes, denn schließlich war unser Gegner auch ein sehr guter. Ob der Platzverweis gerecht war oder nicht, werde ich nicht beurteilen. Was die Schiedsrichter entscheiden, müssen wir alle akzeptieren“, erklärte der 54-Jährige in diplomatischem Tone auf der Pressekonferenz.

„Bale kam leider, als die Partie verflachte“
Unter den schwachen Schlussminuten litt allen voran Neuzugang Gareth Bale. In der 70. Minute eingewechselt, hatte der Waliser bis zum Abpfiff nicht einmal zehn Ballkontakte zu verzeichnen. „Er braucht Zeit“, mahnte Ancelotti, „Gareth ist ein herausragender Spieler und benötigte für dieses Spiel Einsatzminuten. Er wurde eingewechselt, als die Partie verflachte und die Mannschaft den Rhythmus verlor. Das half ihm nicht. Er ist körperlich nun aber in einem besseren Zustand und für mehr bereit. Es gefällt ihm, auf dem rechten Flügel zu spielen.“
Dass Bale allerdings schon im Camp Nou in der Startelf stehen wird, scheint nach den derzeitigen Leistungen der anderen Offensivspieler ausgeschlossen zu sein. Nach der Partie gegen die „Alte Dame“ würde wohl einzig Karim Benzema von der Mehrheit der Fans gegen Barça auf die Bank gesetzt werden. Für den Franzose reichte es erneut nicht zu einer besseren Bewertung als „stets bemüht, aber erfolglos“. Es passt zu seiner Situation, dass er nicht einmal das leere Tor aus einem Meter traf. „Carletto“ steht aber nach wie vor hinter seinem Neuner: „Ich trug ihm auf, (Andrea) Pirlo zu verteidigen und das erledigte er sehr gut. Benzema traf zwar nicht, arbeitete aber sehr gut für die Mannschaft.“ Was den Clásico betrifft, „habe ich mich schon für einen Stürmer entschieden“, fügte der Übungsleiter hinzu.
„Varane? Ramos und Pepe sind gerade gut drauf“
An seiner Offensive bastelt Ancelotti wohl nicht mehr, wohl aber an der Defensive. Gegen Juve bildeten Sergio Ramos und Pepe das Innenverteidiger-Duo, Luka Modric, Asier Illarramendi und Sami Khedira das Mittelfeld-Trio vor der Abwehr. Werden Raphaël Varane und Isco Alarcón auch am Samstag auf der Bank schmoren? „Ich muss mir noch Gedanken machen. Wenn man drei so tolle Innenverteidiger hat, muss einer eben draußen sitzen. Ramos und Pepe sind derzeit gut drauf. Das Mittelfeld harmoniert in dieser Ausrichtung ebenfalls. Es ist nicht nötig, an dieser Form mit drei defensiveren Mittelfeldspielern etwas zu verändern. Wir haben schon drei Mal so gespielt und die Mannschaft vertraut diesem System“, meinte Ancelotti. Aber egal wer auf dem Rasen steht, der Trainer fordert: „Die Mannschaft muss gegen Barcelona das Beste aus sich herausholen!“
Wir müssen unser bestes Spiel abliefern Carlo Ancelotti über die kommende Aufgabe in Barcelona
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