Interview

„Einer der Besten sein“ – Real Madrids „Zehner“ will hoch hinaus

Die Behauptung aufzustellen, Spielmacher Isco könne derzeit nichts als unzufrieden sein, kommt sicherlich nicht aus dem Nirwana. Grund: Der 21-Jährige kommt nicht über die Rolle als Reservist hinaus, fand sich nach tollem Saisonstart nur auf der Bank wieder. Doch der Neuzugang schmollt nicht – im Gegenteil: Für seine bisherige Zeit an der Concha Espina hat Isco ausschließlich positive Worte zu verlieren. Darüber hinaus schwärmt der Spanier in der neuen Ausgabe von CHAMPIONS MATCHDAY von Co-Trainer Zinédine Zidane, Mitspieler Cristiano Ronaldo und verriet, das Ziel zu haben, einer der besten Akteure zu werden.

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Isco
Isco kam im Sommer diesen Jahres aus Málaga nach Madrid und unterschrieb bis 2018

Nach starkem Beginn nur noch auf der Bank

MADRID. Er kam für rund 30 Millionen Euro vom FC Málaga in die Hauptstadt Spaniens, wurde bei seiner Präsentation im Santiago Bernabéu lautstark und frenetisch von den Anhängern gefeiert und wusste glücklicherweise schnell mit seinen Qualitäten zu überzeugen: Spielmacher Isco erlebte im Dress des Weltklubs Real Madrid einen Auftakt nach Maß! Beleg: Nach neun gespielten Runden in der Primera División und dazu drei Champions-League-Partien fünf Tore und vier Vorlagen.

Mit dem zehnten Spieltag, an dem die Madrilenen beim FC Barcelona gastierten, wendete sich das Blatt allerdings. Trainer Carlo Ancelotti sah sich aufgrund zunehmender Defensivprobleme dazu gezwungen, das System auf ein 4-3-3 umzustellen und dabei auf drei kompakte und gegenüber Isco defensiver denkende Mittelfeldspieler aufzubieten. Und weil Gareth Bale begann, an der Seite von Cristiano Ronaldo und Karim Benzema groß aufzutrumpfen, war nicht nur für Ángel Di María kein Platz mehr in der offensiven Maschinerie des 32-fachen spanischen Meisters, sondern auch für die neue Nummer 23. „Carletto“ erklärte, dass er dem Neuzugang lediglich eine Pause habe geben müssen, da er müde gewesen sei.

Daher bleibt Isco auch gelassen und freut sich stattdessen ganz einfach, überhaupt in den Reihen der Königlichen zu stehen. „Ich hatte nicht erwartet, dass es so gut läuft. Ich bin gekommen und habe in der Liga mit sehr guten Spielen begonnen, Tore geschossen, Vorlagen gegeben, dem Team geholfen. Ich hoffe, diesen Weg weitergehen zu können. Ich will mich weiterhin entwickeln, besser werden, um einer der Besten zu sein. Es gibt keinen besseren Ort als Real Madrid, um sich zu entwickeln. Ich bin noch nicht allzu lange Profi, daher würde ich sagen: Meine größte Herausforderung war, zu Real Madrid zu kommen, weil ich bei Málaga ein Teil eines bescheidenen Teams war. Zum größten Verein der Welt zu gehen, das ist eine große Herausforderung… und eine großartige“, so der Andalusier im Exklusiv-Interview mit dem UEFA Champions-League-Magazin CHAMPIONS MATCHDAY.

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„Zidane war ein Spieler, zu dem ich immer aufgeschaut habe“

Eine Herausforderung ist es vor allem, weil sich Isco auf Dauer unter den vielen Stars behaupten und selbst einen Namen machen möchte – nicht umsonst unterschrieb er gleich für fünf Jahre bis zum 30. Juni 2018. Der U21-Europameister: „Real Madrid hat ein historisches Standing, vielleicht sind unsere Gegner ein wenig ängstlich, nur weil sie auf uns treffen. Wir haben auch ein großartiges Team mit den Besten der Welt: Cristiano Ronaldo, Bale, Sergio Ramos, Xabi Alonso…“ Cristiano Ronaldo nannte er nicht durch Zufall zuerst. Der 28-jährige Portugiese, der aktuell einer Gala die nächste folgen lässt, begeistert Isco bei den Galaktischen wohl am meisten: „Es ist großartig, mit dem besten Spieler der Welt zu spielen. Er hilft mir auch in jedem Training, da er immer gewinnen und immer der Beste sein will.“

Zinédine Zidane gehörte in seiner aktiven Laufbahn zur Weltelite, wurde in den Jahren 1998, 2000 und 2003 jeweils zum Weltfußballer des Jahres gekürt. Iscos Klasse hat man mitunter auch „Zizou“ zu verdanken, schließlich war der Franzose stets eine große Referenz für den jetzigen Spielgestalter der Merengues: „Durch dieses Tor, als der neunte europäische Titel gewonnen wurde. Mit der Klasse, die er stets gezeigt hat, war er immer ein Spieler, zu dem ich aufgeschaut habe. Und seitdem ich als kleiner Junge in Valencias Jugendteams gespielt habe, habe ich (David) Silva immer bewundert. Ich habe einige Male mit ihm trainiert und mochte die Qualität, die er hatte und noch immer hat.“ Klar, dass es Isco enorm freut, dass jener Zidane nun sein Co-Trainer in Madrid ist: „Wir kennen Zidane alle, er ist eine Ikone von Real Madrid. In jedem Training lehrt er uns Dinge – und wenn es nur beim Spielen mit uns ist.“

Isco
Real-Legende Fernando Hierro überzeugt: „Isco ist brillant und wird einer der wichtigsten Spieler sein“

Ziel Champions-League-Finale am 24. Mai 2014

Zidane schoss Real Madrid zum neunten Titelgewinn in der Königsklasse. Isco hätte sicher nichts dagegen, wenn er den Blancos am 24. Mai 2014 nach zwölf Jahren des sehnsüchtigen Wartens „la Décima“, den zehnten Triumph, beschert. „Ich denke, das ist für jeden eine Herausforderung. Wir begegnen dem wirklich mit Begeisterung. Es sollte nicht zu einer Besessenheit werden, weil das das Team behindern könnte, aber wir spielen sehr gut und sind daran interessiert, das Finale zu erreichen“, sagte der Rechtsfuß.

Ob sich der eigentlich 1,76 Meter-Mann eigentlich mal selbst kneift, wenn er über Zidane, Ronaldo und die große Champions League spricht? Denn vor drei Jahren kickte Isco als absoluter No-Name noch als Teil der zweiten Mannschaft des FC Valencia in der Segunda División B, der dritten spanischen Liga. Dass es für Francisco Román Alarcón Suárez, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, derart rasant bergauf geht, hat der bis dato zweifache Nationalspieler selbst nicht erwartet:„Nein, nicht wirklich. Eine derart plötzliche Veränderung habe ich nicht erwartet. Ich bin sehr glücklich mit all dem, was passiert ist. Das soll aber nicht zu Ende sein. Ich will Titel gewinnen – bei Real Madrid.“

Real-Trikot mit ISCO-Aufdruck – weißblau oder orange!

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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