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„Wir müssen genauso weitermachen“
MADRID. Die am Anfang der Saison aufgekommene Kritik an Carlo Ancelotti ist verflogen. Die Worte des Italieners bei seiner Vorstellung als neuer Coach der Königlichen, schönen und spektakulären Fußball spielen lassen zu wollen, nehmen immer mehr Gestalt an. Beim heutigen Duell mit Galatasaray Istanbul blieb sein Team seiner vorgegebenen Philosophie sogar in Unterzahl treu. Auch wenn die Hausherren nach dem Platzverweis von Sergio Ramos in Minute 25 über weite Strecken der Partie numerisch unterlegen war, spielte sie zum Teil herausragenden Kombinationsfußball. Spätestens in Abschnitt zwei lief der türkische Meister nur hinterher. „Es gefiel mir sehr, der Mannschaft zuzusehen. Insbesondere in der zweiten Hälfte spielten wir mit Courage und Persönlichkeit. Wir waren trotz der Roten Karte geeint und agierten auf sehr hohem Niveau. Generell hatten wir die volle Kontrolle und ließen nur wenige Chancen zu. Man merkt, dass wir Spiel für Spiel besser werden. Meine Spieler haben in den letzten Wochen an Selbstvertrauen gewonnen. Genauso müssen wir weitermachen“, so ein glücklicher Ancelotti.
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Traumtore wie das des „großartigen“ Gareth Bale zum 1:0 überraschen den 54-Jährigen nicht mehr. Das obligatorische Sonderlob „Carlettos“ ging an das aus Carlos Casemiro und Asier Illarramendi bestehende Mittelfeld-Duo vor der Abwehr: „Für uns ist es ein Problem, nicht auf einen Spieler wie (Sami) Khedira zählen zu können. Trotzdem, und das habe ich schon oft gesagt, verfügt dieser Kader über große Qualität. Wir haben viele junge Leute fürs Mittelfeld. Mit all diesen Spielern können wir Khediras Ausfall kompensieren. Casemiro hat heute zum Beispiel defensiv sehr gut gespielt. Er hat die gleichen Optionen wie jeder andere“, schwärmte der Übungsleiter vom Brasilianer, der gegen Gala sein Champions-League-Debüt feierte.
„Hoffentlich wird Ramos nur für eine Partie gesperrt“
Wenn es einen Spieler gibt, den man auf Dauer nicht ersetzen kann, dann Cristiano Ronaldo. Die Truppe hat dennoch erneut bewiesen, dass sie nicht zu hundert Prozent abhängig von dem derzeit angeschlagenen Ausnahmekönner aus Portugal ist. Ein Erkenntnis, das bei Ancelotti für große Zufriedenheit sorgt: „Cristianos Abwesenheit motiviert die Spieler besonders. Es freut mich, dass wir so gut reagiert haben und ohne ihn ebenfalls großartig spielten. Leider musste ich Jesé früh herausnehmen, ihm hätte ich gerne noch länger zugesehen. Er war sehr traurig, als er den Platz verließ. Das verstehe ich, weil er wirklich sehr gut spielte.“
Für Jesés Auswechslung war Rotsünder Ramos, der in seiner Karriere in der Königsklasse schon drei Mal des Feldes verwiesen wurde, verantwortlich. Schon unmittelbar nach diesem unnötigen Einsteigen gegen Umut Bulut regte sich Ancelotti tierisch über seinen Abwehrchef auf. Der Grund: Die UEFA könnte ihn für mehr als nur eine Partie sperren, weshalb er theoretisch das Achtelfinal-Hinspiel im neuen Jahr verpassen könnte. „Ich habe Sergio noch beim Verlassen des Platzes gesagt, dass er kluger und aufmerksamer in solchen Situationen sein sollte. Die Gefahr für einen Verteidiger lauert immer in dessen Rücken. Das habe ich meinen Spielern schon oft gesagt. Sergio ist ein toller Verteidiger, aber das war ein Fehler von ihm. Hoffentlich fehlt er nur für ein Spiel“, sagte der Trainer.
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