
Vizekapitän schreibt Dankesworte auf sein Dress
MADRID. Bei wohl aber sicher keinem anderen Verein auf dieser Welt schaut die Presse so genau hin wie bei Real Madrid. Jede Kleinigkeit wird in den Medien behandelt, neuerdings engagieren spanische Sportblätter und Fernsehanstalten gar Lippenleser, um zu erfahren, worum es sich bei Gesprächen zwischen den Stars handelt. Lippenleser haben sämtliche Gazetten mit besonderer Affinität für die Königlichen am Donnerstag jedoch nicht gebraucht. Beim Audi-Event der Merengues schritt Real-Präsident Florentino Pérez mit leicht ausgestreckter rechter Hand an Vizekapitän Sergio Ramos vorbei, der sich schnurstracks umdrehte.
Es gab Differenzen, aber wer hatte die nicht schon mal mit seinem Vater oder seiner eigenen Familie? Ramos gefällt nicht, dass der Fall derart hochgekockt wird
Insbesondere die AS schürte einen Zwist zwischen Klubchef und Innenverteidiger. Am Freitagnachmittag dementierte der 27-Jährige die seitens der Zeitungen aufgebauschte „Tat“ in aller Deutlichkeit. Scheinbar reichte das aber noch nicht, um den Fokus wieder auf das Sportliche zu richten und die Akte „Abgekühltes Verhältnis zwischen Ramos und Pérez“ durch den Schredder zu jagen.
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Im Anschluss an das 4:0 über Real Valladolid bemühten sich die im Santiago Bernabéu anwesenden Journalisten, die Nummer 4 vor das Mikrofon zu bekommen. Das gelang. Und Thema war natürlich nur eines: der angebliche schief hängende Haussegen. Angeblich seien die Blancos gewillt, den langjährigen Madridista (acht Jahre im Verein) für 65 Millionen Euro ziehen zu lassen. Der FC Barcelona habe Interesse, hieß es. Dass dieses Ausmaß der Berichte erstunken und erlogen ist, verdeutlichte der spanische Nationalspieler zum einen mit der netten Geste, „Floren“ sein Trikot zu schenken und darauf geschrieben zu haben: „Für den Mann, der mich zu Real Madrid gebracht hat.“
„Keine Probleme wegen des Geldes oder meinem Vertrag“
Und auf der anderen Seite teilte er wiederholt betonend mit: „Es wurde gesagt, dass ich ihn nicht begrüßt habe. Doch in dem Moment hat Isco mich gerufen und ich habe mich umgedreht. Mehr nicht. Wäre da mehr, würde ich es sagen. Ich habe das mit dem Trikot wegen all dem, worüber gesprochen wurde, getan. Ich habe eine großartige Beziehung zum Präsidenten, hatte aber auch Differenzen. Wer hatte die nicht schon mal mit seinem Vater oder seiner eigenen Familie? Das, was ich sagen, kann ist: Das waren keine Probleme wegen des Geldes oder meinem Vertrag. Ich habe hier drei Jahre Vertrag, bin sehr ruhig und will den Verein nicht verlassen. Ich fühle mich privilegiert und wenn ich könnte, würde ich hier meine Karriere beenden. Ich werde nicht sagen, warum es diese Differenzen gab, das ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Aber ich kann sagen, dass die Beziehung zu Florentino Pérez fantastisch ist. Ich vergesse nicht, wer der Präsident ist und weiß, wer hier das Sagen hat. Ich wollte ihm mein Trikot geben, weil ich nicht vergessen kann, wer mich nach Madrid gebracht hat. Vielleicht ist er überrascht.“
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