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„Er brachte mich nach Madrid“ – Ramos schenkt Pérez sein Trikot

„Ich bin ein Rebell, der immer seine Meinung sagt“, betonte Sergio Ramos jüngst erst in einem Interview. Mit jemandem, der nicht zur Gattung der „Ja-Sager“ gehört, kann man durchaus schon mal Differenzen und Meinungsverschiedenheiten haben. So geschehen zwischen dem Vizekapitän und Präsident Florentino Pérez. Spaniens Sportpresse will von einem Zwist erfahren haben, der den Verein sogar dazu bewege, die Nummer 4 lieber heute als morgen verkaufen zu wollen, würde ein Interessent 65 Millionen Euro auf den Tisch legen. Der Innenverteidiger der Blancos sprach nach dem 4:0-Sieg über Real Valladolid jedoch Klartext und schenkte „Floren“ sogar sein Jersey und schrieb darauf: „Für den Mann, der mich zu Real Madrid gebracht hat.“

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Sergio Ramos
Sergio Ramos wurde nach dem 4:0 gegen Valladolid deutliche Worte los

Vizekapitän schreibt Dankesworte auf sein Dress

MADRID. Bei wohl aber sicher keinem anderen Verein auf dieser Welt schaut die Presse so genau hin wie bei Real Madrid. Jede Kleinigkeit wird in den Medien behandelt, neuerdings engagieren spanische Sportblätter und Fernsehanstalten gar Lippenleser, um zu erfahren, worum es sich bei Gesprächen zwischen den Stars handelt. Lippenleser haben sämtliche Gazetten mit besonderer Affinität für die Königlichen am Donnerstag jedoch nicht gebraucht. Beim Audi-Event der Merengues schritt Real-Präsident Florentino Pérez mit leicht ausgestreckter rechter Hand an Vizekapitän Sergio Ramos vorbei, der sich schnurstracks umdrehte.

Es gab Differenzen, aber wer hatte die nicht schon mal mit seinem Vater oder seiner eigenen Familie? Ramos gefällt nicht, dass der Fall derart hochgekockt wird

Insbesondere die AS schürte einen Zwist zwischen Klubchef und Innenverteidiger. Am Freitagnachmittag dementierte der 27-Jährige die seitens der Zeitungen aufgebauschte „Tat“ in aller Deutlichkeit. Scheinbar reichte das aber noch nicht, um den Fokus wieder auf das Sportliche zu richten und die Akte „Abgekühltes Verhältnis zwischen Ramos und Pérez“ durch den Schredder zu jagen.

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Im Anschluss an das 4:0 über Real Valladolid bemühten sich die im Santiago Bernabéu anwesenden Journalisten, die Nummer 4 vor das Mikrofon zu bekommen. Das gelang. Und Thema war natürlich nur eines: der angebliche schief hängende Haussegen. Angeblich seien die Blancos gewillt, den langjährigen Madridista (acht Jahre im Verein) für 65 Millionen Euro ziehen zu lassen. Der FC Barcelona habe Interesse, hieß es. Dass dieses Ausmaß der Berichte erstunken und erlogen ist, verdeutlichte der spanische Nationalspieler zum einen mit der netten Geste, „Floren“ sein Trikot zu schenken und darauf geschrieben zu haben: „Für den Mann, der mich zu Real Madrid gebracht hat.“ 

„Keine Probleme wegen des Geldes oder meinem Vertrag“

Und auf der anderen Seite teilte er wiederholt betonend mit: „Es wurde gesagt, dass ich ihn nicht begrüßt habe. Doch in dem Moment hat Isco mich gerufen und ich habe mich umgedreht. Mehr nicht. Wäre da mehr, würde ich es sagen. Ich habe das mit dem Trikot wegen all dem, worüber gesprochen wurde, getan. Ich habe eine großartige Beziehung zum Präsidenten, hatte aber auch Differenzen. Wer hatte die nicht schon mal mit seinem Vater oder seiner eigenen Familie? Das, was ich sagen, kann ist: Das waren keine Probleme wegen des Geldes oder meinem Vertrag. Ich habe hier drei Jahre Vertrag, bin sehr ruhig und will den Verein nicht verlassen. Ich fühle mich privilegiert und wenn ich könnte, würde ich hier meine Karriere beenden. Ich werde nicht sagen, warum es diese Differenzen gab, das ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Aber ich kann sagen, dass die Beziehung zu Florentino Pérez fantastisch ist. Ich vergesse nicht, wer der Präsident ist und weiß, wer hier das Sagen hat. Ich wollte ihm mein Trikot geben, weil ich nicht vergessen kann, wer mich nach Madrid gebracht hat. Vielleicht ist er überrascht.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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