
2013/14: Ein Neuanfang für die Canteranos
MADRID. Juan Mata, Álvaro Negredo und Roberto Soldado sind nur wenige gestandene Nationalspieler, die aus Real Madrids Talentschmiede stammen und trotzdem nie eine erfolgreiche Zeit im A-Team des spanischen Rekordmeisters verbrachten. Sie ernteten die Früchte ihrer harten Arbeit auf anderen Wegen. Die Epoche, in der Spieler aus der eigenen Jugend regelmäßig eine Chance in der ersten Mannschaft erhielten, war zu ihrer Zeit am Aussterben. Seit dieser Saison hat sich der Umgang mit den Canteranos an der Concha Espina jedoch gewandelt.
„Wir wollen nach wie vor die Besten der Welt, aber auch die Besten aus Spanien und explizit aus unserer eigenen Jugend in einer Mannschaft vereinen“, kündigten Florentino Pérez, Carlo Ancelotti und Zinédine Zidane während der „Gründung“ des neuen Projekts nach José Mourinho im Juni an. Die starken Männer der Königlichen ließen ihren Worten Taten folgen. Es kamen Spieler wie Gareth Bale, Isco Alarcón oder Asier Illarramendi. Allerdings wurden die „wilden Kerle“ aus dem eigenen Hause nicht aus dem Auge gelassen. Jesé Rodríguez und Álvaro Morata bereichern seit dieser Spielzeit die Offensive, Dani Carvajal, Carlos Casemiro und Nacho Fernández die Defensive. Ein Neuanfang ist geschaffen. Die Hoffnung, dass Real Madrid wieder einen Weltstar wie Raúl hervorbringt, zurück.
„Morata hat es schwerer als Jesé“
Alberto Toril muss nicht zwei Mal überlegen, wenn man ihn nach dem talentiertesten dieser fünf Eigengewächse fragt. Der jüngst entlassene Trainer der B-Mannschaft entdeckte in seinen fünf Spielzeiten bei den Blancos viele Kronjuwelen. 2008 als Jugendkoordinator in Valdebebas begonnen, stieß ihm aber umgehend ein 15-Jähriger ins Auge: Jesé Rodríguez. „Er wurde dafür geboren, um im weißen Trikot zu spielen“, so der spanische Coach. „Wenn es jemand schaffen kann, sich in dieser Mannschaft langfristig zu behaupten, dann er. Es wird nicht mehr lange dauern, bis er explodiert. Es wird der Tag kommen, an dem er das Bernabéu zum Stehen bringt!“
Er wurde dafür geboren, um im weißen Trikot zu spielen Alberto Toril über Jesé Rodríguez
Jesé hat es schwer, sich in der Offensive gegen Konkurrenten wie Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, Gareth Bale oder Ángel Di María durchzubeißen. „Aber nicht so schwer wie Morata“, glaubt Toril. „Versteht mich nicht falsch: Morata ist ebenfalls großartig, aber Jesé ist etwas sehr Besonderes. Er wird mit 25 oder 26 zu den besten Spielern der Welt zählen.“
„Er hinterlässt immer einen positiven Eindruck“
Ancelotti und vor allem Zidane, der Jesé im Sommer von einem Verbleib inklusive einer Vertragsverlängerung bis 2017 überzeugte, scheinen das aktuell ähnlich zu sehen. Der Jungspund aus Gran Canaria kam in den vergangenen Wochen öfter zum Einsatz als noch zu Saisonbeginn und wusste das Vertrauen seiner Vorgesetzten in ihn bereits mehrfach zurückzuzahlen. „Auch wenn er nur 15 Minuten vor Ende eingewechselt wird, belebt er das Spiel und hinterlässt einen positiven Eindruck. Wenn er am Ball ist, weiß er immer, was er will“, lobt Toril seinen früheren Schützling, der im letzten Jahr mit 22 Treffern zum zweitbesten Torschützen der Segunda División sowie zum Rekordtorjäger der Castilla avancierte.
Jesés Vorteil ist, dass er in der Offensive auf vielen Positionen eingesetzt werden kann. Einige sehen in ihm einen zweiten Cristiano Ronaldo, obwohl er sich laut Toril deutlich vom portugiesischen Superstar unterscheide: „Er ist zwar auf dem Flügel einsetzbar, aber kein Langstreckenläufer wie Cristiano. Jesé ist ein falscher Neuner. Und wird einer der Besten werden, wenn er weiter hart arbeitet…“
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