
„Xabi der entscheidende Schlüssel für unsere Entwicklung“
MADRID. Auch wenn in der spanischen Hauptstadt mit über zehn Grad Celcius – für unsere Verhältnisse – frühlingshafte Temperaturen herrschen, so befindet man sich zumindest an der Concha Espina trotz des angenehmen Wetters voll in Weihnachtsstimmung. Fünf Partien noch im Jahr 2013. Ein guter Zeitpunkt, um ein erstes Zwischenfazit bei den Merengues zu ziehen. Carlo Ancelotti, seit Sommer diesen Jahres Trainer der Königlichen, tat es und äußerte sich über sein erstes halbes Jahr: „Ich bin absolut zufrieden mit unserem jetzigen Spiel. Wir spielten die letzten zwei Spiele sehr gut. Es geht nicht nur darum, gut zu spielen, sondern auch darum, gut zu verteidigen. In den ersten Partien verteidigten wir nicht so gut. Nun haben wir ein gutes Gleichgewicht, darum dürfen wir durchaus zufrieden sein.“
Dass das lange vermisste Gleichgewicht auf dem Feld endlich wieder gefunden wurde, ist gemäß dem Italiener vor allem einem Mann zu verdanken: Xabi Alonso. „Ich kann sagen, dass Xabi Alonso der entscheidende Schlüssel für die Entwicklung war. Er ist ein sehr wichtiger Spieler, besitzt eine unglaubliche Qualität und hat beeindruckend viel Erfahrung. Seine Rückkehr war für das Team sehr gut. Wir sind uns gar nicht so unähnlich, aber ich denke, er verfügt über ein bisschen mehr Klasse, wenn es darum geht, Pässe zu spielen. Er ist zwar langsam wie ich, aber seine technische Qualität macht ihn überlegen“, lobte die einstige Mittelfeld-Legende des AC Mailand seinen Schützling in den allerhöchsten Tönen.

Da fällt es nicht allzu verwunderlich aus, dass der Chef an der Seitenlinie der Königlichen die Vertragserneuerung des 32-jährigen Spaniers, die zurzeit noch in der Schwebe steht, die allerhöchste Priorität auf der Traktandenliste des Vereins zuordnet: „Natürlich wäre ich froh, wenn seine Vertragsverlängerung so früh wie möglich bekannt gegeben werden würde. Aber ich bin deswegen nicht verunsichert, denn jeder weiß, wie wichtig er ist. Der Klub spricht im Moment mit ihm, um den Vertrag zu erneuern. Ich hoffe, er ist hier weiterhin zufrieden und will auch verlängern.“ Dementsprechend hat „Carletto“ zu Weihnachten nur einen einzigen Wunsch: „Alonsos Vertragsverlängerung wäre ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für mich… Aber gegen Valencia gewinnen zu können, wäre auch nicht schlecht!“
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Isco wieder aufgebaut, von Bale „nicht überrascht“
Ein junger Mann, der eigentlich wie Xabi Alonso zu einer der wichtigsten Stützen des Teams avancieren sollte, war natürlich Neuling Isco. Der Spanier beeindruckte zu Beginn der Meisterschaft die Anhängerschaft mit spektakulären Pässen und Toren, doch so schnell es laut um die Nummer 23 wurde, wurde es auch wieder still. „Isco hatte leider einige konditionelle Schwierigkeiten. Er war nicht fit, weil er keine Vorbereitung hatte. Es war für ihn wichtiger, zu trainieren als zu spielen. Er verfügt über sehr viel Qualität am Ball. Er erinnert mich sehr an Zidane, die Ballführung ist sehr ähnlich“, stellte der 54-Jährige die Situation des jungen Spaniers klar. Apropos Zinédine Zidane: Die bisherige Arbeit des Madrider Co-Trainers lässt sich ebenfalls hervorheben: „Mit Zidane hat man immer einen vollen Tag. Wir arbeiten jeden Tag ab 9 Uhr morgens. Er arbeitet insbesondere mit den Stürmern, wie Benzema, Cristiano und Morata, zusammen.“
Selbstverständlich kam Ancelotti um eine besondere Personalie nicht umhin. Die Rede ist natürlich vom neusten Stern am Madrider Nachthimmel Gareth Bale. Der Waliser zeigte in der vergangenen Partie gegen Valladolid, in der er seinen ersten Hattrick für die Königlichen erzielte, dass er in Spanien schon Fuß gefasst zu haben scheint. Neun Treffer, sieben Assists und das bei knapp 900 Minuten Spielzeit: Gareth Bale, ein Einkauf der sich definitiv gelohnt hatte, findet auch der zweifache Familienvater: „Ich bin von Bales Performance nicht überrascht. Er hatte sich sehr schnell hier angepasst. Er macht seine Sache wirklich sehr gut. Was mich aber viel mehr überraschte, war die Tatsache wie Benzema, Bale und Cristiano zusammen harmonieren. Sie spielen sehr viel zusammen und das ist sehr gut.“ Trotz der bärenstarken Leistungen und den besonderen Fähigkeiten bei den Freistößen des neuen Mannes gibt es für Carlo Ancelotti indes keinen Grund an der Hierarchie bei ruhenden Bällen zu rütteln. „Zuerst kommt immer Cristiano, auch wenn ich glaube, dass Bale besser bei größeren Distanzen und Cristiano besser bei geringeren Distanzen ist. Auch Di María schießt sie sehr gut“, lautetet das Credo der Trainerlegende.
„Di María ist für das Team von großer Bedeutung“
Des einen Freud, des anderen Leid: Während das Trio Benzema-Ronaldo-Bale auf dem Platz zaubern darf, durfte Ángel di María die letzten Spiele häufig von der Bank aus begutachten. Mit dem Erstarken des Walisers wurde die Luft für den Argentinier in Madrid stetig dünner. „Di María ist für das Team von großer Bedeutung und er ist sich der starken Konkurrenzsituation durchaus bewusst. Er spielt viele Partien. Ich denke nicht, dass er gehen wird, sollte er nicht mehr Spielzeit bekommen. Ich sprach mit ihm zu Beginn der Saison. Zu diesem Zeitpunkt gab es Spieler, die gehen wollten, doch er wollte unbedingt bleiben. Dieser Konkurrenzdruck gefällt ihm sehr, denn dies soll eine zusätzliche Motivation für ihn sein.“
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