Interview

Casillas verrät: „Erst wollte ich Polizist werden, dann Fußballstar“

Iker Casillas engagiert sich seit Beginn seiner Karriere sehr für soziale Projekte und vor allem für die Jugend. Der Kapitän von Real Madrid kam diesmal zur Santa Ana Schule in Madrid, wo er einer Kampagne gegen Mobbing an Schulen sein Gesicht lieh. Dementsprechend interessant fiel auch sein Statement aus, das an die Vernunft der jungen Fußballer appellierte.

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Iker Casillas
Seit nunmehr 14 Jahren im Profikader von Real Madrid: Iker Casillas

„Wir wollen in vier bis fünf Monaten Erfolge feiern“

MADRID. Für einige hundert Schüler war es an der Santa Ana Schule in Madrid einer der schönsten Tage ihres Lebens. Junge Fußballfans konnten ihr Idol Iker Casillas hautnah erleben und hörten entsprechend gebannt zu, als der Kapitän von Real Madrid sprach: „Wir machen unsere Sache aktuell gut und hoffen deshalb, dass wir in vier oder fünf Monaten unsere Ziele erreicht haben. Wir arbeiten, um die Liga und die Champions League zu gewinnen, doch wir halten uns jetzt noch bedeckt. Ich hoffe, dass wir endlich wieder in Europa erfolgreich sind, da wir nun bereits seit elf Jahren darauf warten. Dazu wollen wir die Meisterschaft und den Pokal – wir bereiten uns darauf vor.“

[dataset id=29]Wieder und wieder hat Casillas nun also bereits Titel gewonnen, doch scheint der 32-Jährige nicht genug bekommen zu können. Doch was war eigentlich der tollste Moment in der langen Karriere des Spaniers? „Der schönste Moment meiner Karriere war mein Debüt mit Real Madrid im San Mamés“, erinnert er sich an sein erstes Spiel im Dress der Blancos. „Ein Traum wurde war und es war ein sensationeller Tag. In diesem Jahr haben wir auch den Europapokal gewonnen. Aber auch die Weltmeisterschaft in Südafrika war ein sehr glücklicher Moment. Aber jeden Tag, wenn ich aufstehe, weiß ich, dass ich Menschen glücklich machen kann und das ist unbezahlbar. Ich habe viele tolle Erinnerungen: Das Finale gegen Leverkusen, das WM-Finale gegen Robben oder das Pokalfinale im Mestalla gegen Barcelona.“

„Cristiano steht derzeit über allen anderen“

Und wer ist aktuell der beste Spieler auf der Welt? „Ohne Zweifel: Cristiano Ronaldo“, beantwortete er die Frage so, wie es alle auf dem Pausenhof erwarteten. „Er steht derzeit über allen anderen und verdient einen persönlichen Titel. Er ist in einer außerordentlich guten Form derzeit. Er zeigt das in jedem Spiel mit Willen und Ambition.“

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„Erst wollte ich Polizist werden, dann Fußballstar“

Doch weg vom Fußball hin zu dem, was der Mann, den viele nur im Trikot mit der Nummer 1 auf dem Rücken kennen, neben dem Fußballplatz macht. In seiner Freizeit spielt Casillas sehr viel „Paddle-Tennis, da ich mich beim normalen Tennis nicht so wohl fühle“. Aber auch „Fahrrad fahre ich gerne. Zum Glück habe ich auch einige enge Freunde, mit denen ich über die Dinge im Leben sprechen kann. Das ist eine Auszeichnung und etwas Wundervolles“. Es wird schnell klar, dass „San Iker“ den Kindern deutlich machen will, wie wichtig Freundschaft, Zukunftspläne und soziales Interesse sind. „Ich war schon immer Torwart, seit ich klein war. Ich stand immer im Tor, weil niemand anderes wollte. Meine Verwandten waren bei der Polizei. Ich wollte auch Polizist werden, aber man weiß es nie vorher. Danach wollte ich Fußballstar werden“, motivierte er die Schüler, an ihren Träumen festzuhalten.

Jugendliche haben es in der heutigen Gesellschaft jedoch nicht immer einfach. Die Welt wird durch das Internet immer schnelllebiger, wovor Casillas eindringlich warnt. „Ich mag es manchmal nicht sehr gerne in den Social Media Kanälen, da viele Menschen feige sind. Damit muss man aber leben und dem Ganzen nicht zu viel Beachtung schenken. Ich respektiere Kritik, aber nur, wenn mir Respekt entgegengebracht wird. Ich bin sehr vorsichtig, beispielsweise beim Hochladen von Bildern. Heute wird das Ganze viel mehr wahrgenommen. Wenn ich zum Beispiel ein Foto veröffentliche mit dem Kind eines Freundes, frage ich immer zuerst um die Erlaubnis“, rät er zum achtsamen Umgang mit Facebook, Twitter und Co. „In einer Fußballmannschaft kann es bereits Mobbing im jungen Alter geben. Es liegt aber in euren Händen. Ich erinnere mich an viele Situationen in meiner Jugend, aber heute läuft das alles etwas anders.“

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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