Stadion

Die „Gelbe Wand“ als Vorbild – Real Madrid plant neue Südtribüne

Das Kapitel Ultras Sur ist beendet. Zumindest darf kein Anhänger der Gruppe mehr ins Estadio Santiago Bernabéu. Trotz den mehr als 800 fehlenden Supportern auf der Südtribüne macht sich in der Führungsetage Real Madrids jedoch niemand darüber Gedanken, wie die Mannschaft in Zukunft unterstützt wird. Präsident Florentino Pérez plant eine drastische Umstrukturierung – nach deutschem Vorbild.

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Bernabéu
Florentino Pérez plant eine Umstrukturierung der Südtribüne im Bernabéu

Ultras weg, Stimmung weg – Pérez arbeitet an Umstrukturierung

MADRID. Es wird nicht mehr zu sehen sein, das lila Banner hinter dem Tor im Süden des Bernabéu-Stadions. Real Madrid hat seine Ultras aus der Arena verbannt. Differenzen innerhalb der Gruppierung sowie ständige politische Fehltritte sorgten dafür, dass Florentino Pérez die Reißlinie zog. Mit dieser Entscheidung erhält der Präsident natürlich nicht von allen Seiten Zustimmung. Zwar waren es die Ultras, die Nazi-Flaggen in der Kurve schwangen und Hitlergrüße machten, doch sie waren auch diejenigen, die die Mannschaft mit ihren Gesängen am meisten unterstützten.

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Er steht leer, der kleine Block in der Südtribüne. Es herrscht Totenstille in einem Stadion, das über 80.000 Sitzplätze fasst. Noch. Pérez will in den kommenden Monaten keine Kritik ernten, die Ultras nach 33-jährigem Bestehen verbannt zu haben. Wie REAL TOTAL berichtete, plane der Boss der Merengues bis Anfang 2014 die Errichtung einer jungen Kurve („Grada joven“), in der Madridistas zwischen 20 und 30 Jahren das Team ohne politische Absichten anfeuert. Das einzige Symbol, das die Fans in die Höhe strecken sollen, ist das von Real Madrid.

„Niemand wird die neue Kurve kontrollieren“

Das Vorhaben des 66-Jährigen scheint jedoch größer zu sein als angenommen. Wie die Sportzeitung MARCA schreibt, möchte die Führungsetage den neuen Supportern mehr als 1600 Plätze auf der „Fondo Sur“ bieten. Das Modell des Bauunternehmers kommt ausgerechnet aus der deutschen Bundesliga. Genauer gesagt: aus Dortmund. Mit der „Gelben Wand“ im Rücken können die Schwarz-Gelben im heimischen Signal Iduna Park stets auf die besten Fans Europas zählen. Zwar wird es im Bernabéu nicht möglich sein, die Sitzplatz- in eine Stehplatztribüne für 25.000 Personen umzuwandeln, doch das Ambiente soll eine ähnliche wie das in Lüdenscheid werden. Ein nicht namentlich genanntes Mitglied der Vereinsdirektive zur MARCA: „Ultras, die einzig wegen Real Madrid und nicht aus politischen Gründen in unser Stadion wollen, verbieten wir natürlich nicht. Klar ist aber: Niemand wird die neue Kurve kontrollieren!“ 

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